Werbung Bürgerwindexperten fordern Anpassung der EEG-Definition für Bürgerenergieprojekte Finanzierungen Produkte Techniken-Windkraft Veranstaltungen Windenergie Windparks Wirtschaft 3. November 20173. November 2017 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels 2. Internationales Bürgerwindsymposium 2017 Bürgerwindexperten fordern Anpassung der EEG-Definition zur Bürgerenergie und Ausnahmen von Ausschreibungen gemäß De-Minimis-Regel NRW-Landesregierung sollte Bürgerenergieansatz gezielt unterstützen Weltweit zunehmendes Interesse an Bürgerenergie (WK-intern) – Beim 2. Internationalen Bürgerwindsymposium treffen sich heute auf Einladung der World Wind Energy Association (WWEA) sowie des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) rund 100 Experten und Praktiker aus 20 Ländern in Bonn. Neben aktuellen Fragen zum Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) und zur Bürgerenergieentwicklung in NRW bildet der internationale Austausch über Chancen und Perspektiven von Bürgerenergiegesellschaften einen Schwerpunkt der Veranstaltung. Laut ersten Ergebnissen der neuen Bürgerwind-Studie von WWEA und LEE NRW verfehlt das gegenwärtige EEG 2017 deutlich das Ziel, die Akteursvielfalt zu erhalten. So dominierten in den bisherigen Ausschreibungsrunden wenige große Projektentwickler den Markt, die von der EEG-Sonderregeln für Bürgerenergieprojekte Gebrauch machten. Kleine Akteure aus lokalen Bürgerzusammenschlüssen gingen dagegen nahezu leer aus. Experten machen für dieses Versagen in erster Linie die unzureichende Definition von Bürgerenergie im EEG verantwortlich, die unter anderem nur willkürlich auf Stimmrechte abzielt. Dabei werden andere wichtige Aspekte, wie tatsächliche Geschäftsanteile und Beteiligung an der Gewinnausschüttung, nicht berücksichtigt. Die Veranstalter fordern deshalb eine klarere Definition von Bürgerenergie in das EEG aufzunehmen, bei der auch längere Haltefristen der Projekte und ein größerer Teilnehmerkreis zur Bedingung gemacht werden. Zudem sollte für bürgergetragene Projekte mit maximal drei Anlagen eine EU-rechtskonforme De-Minimis-Regelung greifen, die die Projekte von der Ausschreibung ausnimmt. Eine solche Regel wäre auch für Bürgerwindgesellschaften in Nordrhein-Westfalen ein wichtiger Schritt, um beim Thema Bürgerwind wieder in die Offensive zu kommen. Doch anstatt solche Ansätze zu befürworten, hat die nordrhein-westfälische Landesregierung durch die Ankündigung pauschaler Abstandvorgaben von 1.500 m und eines weitestgehenden Waldverbots hier zusätzlich für enorme Verunsicherung in der Branche gesorgt. „Bürgerenergieprojekte sind zentrale Treiber für mehr Akzeptanz, Wertschöpfung und Dynamik beim Ausbau der Erneuerbaren Energien vor Ort. Die NRW-Landesregierung sollte solche Initiativen daher gezielt unterstützen, statt mit unverhältnismäßigen pauschalen Vorgaben die Windenergie als eine zentrale Säule der Energiewende im Land auszubremsen.“, so Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW. Neben der speziellen Betrachtung der Bürgerenergie in NRW und bundesweit nimmt das Bürgerwindsymposium im 2. Teil am Nachmittag die internationalen Entwicklungen in den Blick. Die schon aus deutscher Perspektive diskutierten Probleme werden mit Teilnehmern u.a. aus Australien, Belgien, Dänemark, Japan, Kamerun, Kanada, Mali, Marokko, Mexiko und Simbabwe erörtert. Stefan Gsänger, WWEA-Generalsekretär: „Grundsätzlich ist es erfreulich, dass weltweit ein deutlich zunehmendes Interesse an Bürgerenergie-Ansätzen festzustellen ist. Die Themen, die in Deutschland derzeit aktuell sind, betreffen aber fast alle Länder: Wie können Bürgerenergieakteure diskriminierungsfreien Zugang zu den Energiemärkten erhalten? Hier muss noch viel Aufklärungsarbeit bei Regierungen betrieben werden, auch was die handfesten Vorteile von Energie in Bürgerhand angeht. In diesem Sinne freuen wir uns insbesondere über die Bürgerenergie-Aktivitäten, die wir seit einiger Zeit zusammen mit IRENA durchführen.” More information: Stefan Gsänger- Secretary General -World Wind Energy AssociationWWEA Head Office 2nd International Community Wind Symposium 2017: Community wind experts suggest appropriate legal definition for community energy and exceptions from auctions, in accordance with EU rules State government of NRW should give special support to community power Worldwide increasing interest in community energy Today, 100 community energy experts from 20 countries have met for the 2nd International Community Wind Symposium hosted by the World Wind Energy Association (WWEA) and Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW). The event is focussing on the current debate around the German renewable energy law (EEG) and on community energy developments in NRW, as well as on the international exchange on barriers and prospects of community power. According to first results of a community wind study conducted by WWEA and LEE NRW, the current German EEG2017 has been failing in securing investors’ diversity. In the first auction rounds, few large developers have dominated the market by making use of the community energy privileges set up in the EEG. Smaller actors like local community groups have hardly succeeded. According to experts this is the result of an insufficient legal community energy definition which only refers to voting rights while other important aspects such as actual ownership and profit shares have been ignored. Hence the organizers of the symposium suggest a clearer legal definition of community energy, which should also refer to the minimum period of ownership and a minimum number of involved citizens. Community wind projects with up to three turbines should benefit from the de minimis rules and should be exempt from auctions, in accordance with EU legislation. Such regulation would also be an important step to encourage community wind in Northrhine-Westphalia. However, instead of supporting such approaches, the NRW state government has created additional uncertainties by announcing inappropriate minimum distance rules and by excluding forests. “Community energy projects are key drivers for more acceptance, for local value creation and for a dynamic, locally based renewable energy deployment. The NRW state government should support such initiatives instead of ruling out the Energiewende pillar wind power by setting up inappropriate and prohibitive rules.” says Jan Dobertin, Managing Director of LEE NRW. In the afternoon, international experts from Australia, Belgium, Cameroon, Canada, Denmark, Japan, Mali, Mexico, Morocco, and Zimbabwe will discuss international developments, starting with the challenges as identified for the German case. Stefan Gsänger, WWEA Secretary General: “We are pleased to see a strongly increasing interest in community energy around the world. The challenges and topics which are currently important in Germany are also highly relevant for most other countries: How can community energy investors get equal access to energy markets? Without doubt, we must work hard on raising awareness amongst governments in order to demonstrate the concrete advantages of energy in hand of citizens. In this sense, we are in particular very happy about the community energy activities which we have started in cooperation with IRENA.“ PM: WWEA/LEE NRW Bürgerwindpark / Foto: HB Weitere Beiträge:Lieferungen an den Enercon-Windpark Creag Riabhach laufenABO Wind legt mit vielen Windparks und einem Solarpark bislang bestes Jahresergebnis vorAmsterdamer Tochter Fugro IOVTEC startet in Taiwans Offshore-Windmarkt