Werbung Suche nach dem richtigen Weg: Die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle Baden-Württemberg Forschungs-Mitteilungen 7. Juni 20126. Juni 2012 ASSE: schwach- und mittelradioaktiven Abfälle nicht mehr unter Konrolle / Grafik: HB (WK-intern) – Kaum ein Thema wird in der Gesellschaft so kontrovers diskutiert, wie die Entsorgung hochradioaktiver Abfälle. In Deutschland wird das letzte Kernkraftwerk 2022 vom Netz genommen. Während bei den schwach- und mittelradioaktiven Abfällen geeignete Lösungen absehbar sind, ist für hochradioaktives Material weltweit noch kein Endlager in Betrieb. Die Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) diskutieren mit Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Symposium „Endlagerung“ am Mittwoch, 13. Juni, Lösungsansätze für diese wissenschaftlich-technische und gesellschaftliche Herausforderung. Die Veranstaltung findet von 10:00 bis 18:00 Uhr in der Aula des Fortbildungszentrums Technik und Umwelt (FTU) am Campus Nord des KIT, Eggenstein-Leopoldshafen, statt. Hochradioaktive Abfälle aus Kernkraftwerken haben im Vergleich zu den schwach- und mittelradioaktiven Abfällen ein relativ kleines Volumen, enthalten aber den Großteil der Radioaktivität und der langlebigen Radionuklide. Diese entwickeln wegen der noch über tausende von Jahren andauernden Zerfallsprozesse kontinuierlich Wärme. Fragen, die beim Symposium „Endlagerung“ zur Sprache kommen, sind: Wie schätzt die Europäische Kommission die Entwicklung der Endlager-Diskussion in Europa ein? Kann ein neues Gesetz verhärtete Fronten aufbrechen? Ist ein Neubeginn bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle nötig? Wie ist die Einschätzung der Wissenschaft und soll die Bevölkerung stärker in die Suche nach Standorten miteinbezogen werden? „Wir begrüßen es sehr, dass diese Veranstaltung am KIT stattfindet. Die Forschung auf dem Gebiet der nuklearen Entsorgung und Endlagersicherheit in Karlsruhe steht im weltweiten Vergleich in der Spitzengruppe und wurde wiederholt durch internationale Gutachter hervorragend bewertet. Mit unserer Expertise werden wir wesentliche Beiträge zur zielgerichteten Lösung der anstehenden Probleme leisten. Hierbei ist die Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Disziplinen notwendig, die nahezu alle am KIT vorhanden sind“, so der KIT-Vizepräsident für Forschung und Innovation Dr. Peter Fritz. Dr. Wolf-Dietrich Erhard, Sprecher des Vorstandes der Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg: „Die Stiftung Energie & Klimaschutz bietet eine neutrale Plattform, um Akteure zu aktuellen energiepolitischen Fragestellungen zusammen zu bringen. Die Stiftung leistet damit einen Beitrag zur Aufklärung komplexer Sachverhalte wie zum Beispiel der Frage der Endlagerung, die sich zu einer der Schlüsselfragen der deutschen Energiepolitik entwickelt hat.“ Das Programm: 09:30 – 10:00 Registrierung 10:00 Einführung Dr. Peter Fritz Vizepräsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) Dr. Wolf-Dietrich Erhard Sprecher des Vorstands der Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg 10:30 Endlagerung – eine europäische Aufgabe Dr. Ute Blohm-Hieber Head of Unit D2 (Nuclear Energy, Transport, Decommissioning & Waste Management), European Commission, Directorate General for Energy 11:00 Endlagersuche in Deutschland – Alles auf null? Minister Dr. Stefan Birkner Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz MdB Ute Vogt Obfrau der SPD-Bundestagsfraktion des 1. Untersuchungsausschusses „Gorleben“ Ministerialdirektor Helmfried Meinel Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg 13:00 Mittagspause 14:00 Stand der Endlagerdiskussion aus Sicht der Wissenschaft Dr. Peter Fritz Vizepräsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) 14:45 Schwach- und mittelradioaktive Abfälle Wolfram König Präsident des Bundesamts für Strahlenschutz Dr. Hannes Wimmer Vorsitzender der Geschäftsführung der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH Dr. Wolfgang Eckert Kaufmännischer Geschäftsführer der EnBW Kernkraft GmbH 16:15 Kaffeepause 16:45 Sind Endlager einer breiten Bevölkerungsschicht überhaupt vermittelbar? Dr. Markus Fritschi Mitglied der Geschäftsleitung der Schweizer Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle NAGRA Beate Kallenbach-Herbert Öko-Institut, Leiterin Bereich Nukleartechnik und Anlagensicherheit Prof. Jan Ziekow Direktor des Deutschen Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung in Speyer 18:00 Ende der Veranstaltung Die Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Ihre Gemeinnützigkeit wurde vom Finanzamt Karlsruhe anerkannt. Satzungsgemäßer Zweck der Stiftung Energie & Klimaschutz ist die Anregung der gesellschaftlichen und politischen Diskussion in allen energiewirtschaftlich relevanten Bereichen. Die Stiftung veranstaltet dazu regelmäßig Debatten-Abende mit Persönlichkeiten aus Politik, Forschung und Wirtschaft. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation. PM: Monika Landgraf Presse, Kommunikation und Marketing Karlsruher Institut für Technologie Weitere Beiträge:AG Energiebilanzen und DIW informieren über Energieverbrauch im erste Quartal 2020 in DeutschlandForscher untersuchen den Wasserstoffmotor als einen möglichen Baustein der Energiewende?Neuste Forschung für die Elektrifizierung von landwirtschaftlichen Maschinen