Werbung Was kostet der Strom an der Börse und warum sinken die Verbraucherpreise nicht? Forschungs-Mitteilungen Verbraucherberatung 4. September 2023 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Während die Strompreise für Verbraucher explodieren, sind sie an der Börse im Sinkflug. Monatlicher Strompreis–Check: Im August lag der Börsenstrompreis 23 Stunden unter null (WK-intern) – Dort fallen sie teils sogar unter null. Wer dann Strom kauft, bekommt Geld. Damit Verbraucher von diesen Entwicklungen profitieren, müssen ab 2025 per Gesetz (GNDEW) alle Stromversorger dynamische Strompreise einführen. Sie basieren auf aktuellen Börsenstrompreisen bzw. Strombeschaffungskosten, anstatt wie bisher üblich auf langfristig kalkulierten. Einige Stromversorger bieten bereits jetzt dynamische Strompreise. Inwieweit diese tatsächlich Einsparpotenziale bieten, zeigt der monatliche Strompreis-Check von Rabot Charge. Er legt transparent die Börsenstrompreisentwicklung offen. Hamburg – Seit Kurzem machen Börsenstrompreise von sich Reden. Diese befanden sich im ersten Halbjahr 2023 im Sinkflug und lagen teils massiv unter den Preisen, die Endverbraucher durchschnittlich bezahlen. Eine Tatsache, die Unmut und Unverständnis auslöst. Weil Endverbraucherpreise auch Abgaben, Steuern und Zuschläge enthalten, liegen sie zwangsläufig über dem Börsenstrompreis und können mit diesem nicht direkt verglichen werden. Dennoch ist der Börsenstrompreis ein Indiz dafür, ob und inwieweit steigende Verbraucherpreise im Hinblick auf Marktentwicklungen angemessen sind. Dynamische Strompreise werden eingeführt, um die Verbraucherpreise enger an die reale Strompreisentwicklung an den Märkten zu koppeln und transparenter zu machen. Zeitgleich sollen Verbraucher die regelmäßigen Preisstürze an den Märkten für planbare Stromverbräuche nutzen können (z.B. Trockner, E- Auto), indem sie diese Stromverbräuche in Niedrigpreisphasen verlegen. Möglich ist das nur bei dynamischen Preisen. Um das Einsparpotenzial dynamischer Strompreise zu beurteilen sind zwei Dinge wichtig. Erstens zu verstehen, wie sich der Endverbraucherstrompreis zusammensetzt. Zweitens zu beobachten, wie stark der Börsenstrompreis vom Endverbraucherpreis nach unten abweicht. Je größer die Abweichungen, desto mehr Sparpotenzial. Strompreiszusammensetzung Der Verbraucherstrompreis besteht grob aus zwei Teilen: 47 Prozent entfallen auf Steuern, Zuschläge und Netzentgelte. Diese gesetzlichen Abgaben können Stromanbieter nicht beeinflussen. Der größere Anteil von 53 Prozent entfällt auf die Stromerzeugung. Das ist der Anteil, den die Stromanbieter für die Strombeschaffung verlangen und beeinflussen können. Enthalten sind hier die Strombeschaffungskosten, Risikoprämien und Gewinnmargen der Stromanbieter. 2023 verlangten die Stromanbieter laut Strom-Report hierfür durch- schnittlich 24,82 Cent pro Kilowattstunde. Die hierin enthaltenden Strombeschaffungskosten basieren nicht auf den tatsächlichen Kosten, sondern sind langfristig kalkuliert. Nur so können feste Preise realisiert werden. Feste Strompreise haben allerdings ihren Preis, da die Stromanbieter Risikoprämien einkalkulieren, um sich gegen steigende Beschaffungskosten abzusichern. Anders verhält es sich bei dynamischen Stromtarifen. Hier entfallen Risikoprämien, weil die tatsächlichen bzw. aktuellen Beschaffungskosten, wie Börsenstrompreise, herangezogen werden. Dass feste Strompreise die Verbraucher vor Marktkapriolen schützen können, ist unzutreffend, weil steigende Beschaffungskosten letztlich immer an Endverbraucher weitergegeben werden. Das ist auch bei dynamischen Strompreisen der Fall; hier werden aber auch aktuelle Preissenkungen am Beschaffungsmarkt weitergereicht. Außerdem können Verbraucher ihre Stromkosten steuern, indem sie Niedrigpreisphasen gezielt nutzen. Sparpotenzial dynamischer Preise Um zu beurteilen, ob dynamische Börsenstromtarife Einsparpotenziale bieten, muss geklärt werden, ob die tatsächlichen Beschaffungskosten an der Börse unter den langfristig kalkulierten Beschaffungs- kosten von festen Strompreisen liegen. Als Richtgröße für die langfristigen Beschaffungs- kosten wird hier der durchschnittliche Strom- erzeugungspreis in Höhe von 24,82 Cent pro Kilowattsunde herangezogen. Das ist der Preis, den die Versorger pro Kilowattstunde bekommen. Er spiegelt die Beschaffungskosten wider und enthält die Gewinnmargen. Ist der Börsenstrompreis wesentlich günstiger als der Stromerzeugungspreis, offenbart dies ein Einsparpotenzial. „Im Jahr 2023 lagen die Beschaffungspreise an der Strombörse mit unter 10 Cent pro Kilowattstunde deutlich und dauerhaft unter 24,82 Cent. Zudem fallen die Beschaffungspreise an der Börse sogar oft unter null. Im August lagen die Beschaffungsstrompreise dort 23 Stunden unter null. Diese Talsohlen bieten ein deutliches Sparpotenzial im Rahmen dynamischer Börsenstromtarife. Vor allem für Verbraucher mit einem hohen Anteil an flexiblem Strombedarf“, sagt Jan Rabe, Strommarktexperte und Gründer von Rabot Charge. Das Unternehmen bietet seinen Nutzern eine App, die es ermöglicht, die Preis-Talsohlen an der Börse gezielt zu nutzen. Planbare Stromverbräuche können sogar automatisiert an die Strompreisentwicklung der Börse angepasst werden, wie beispielsweise Ladevorgänge von E-Autos (Smart Charging). Über RABOT CHARGE Die RABOT CHARGE GmbH ist ein unabhängiger Anbieter lastvariabler Energietarife, der für Privatkunden die Optimierung des häuslichen Lademanagements von Elektroautos übernimmt. Die Dienstleistung umfasst die AI–basierte Optimierung des Strombezugs sowohl aus Erzeugungsanlagen der Kunden als auch die untertägige Optimierung am Strom–Intradaymarkt mittels einer Börsenschnittstelle, die einen automatisierten Handel möglich macht. Das Unternehmen wurde 2021 von Jan Rabe und Maximilian Both gegründet und hat seinen Sitz in Hamburg. Weitere Informationen auf https://www.rabot–charge.de/ PM: RABOT CHARGE GmbH PB: Was kostet der Strom an der Börse und warum sinken die Verbraucherpreise nicht? Weitere Beiträge:Positionspapier: Auf dem Weg zu Industrie 4.0 - SpitzenclusterlösungenDer Hafen Rotterdam entwickelt sich zur Wasserstoffdrehscheibe für DeutschlandCarola Rackete, Tochter von Waffenhändler und Kapitänin vom Schleuserschiff „Sea-Watch 3“ fordert Ve...