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BSH untersucht Meeresverschmutzung durch Offshore-Windparks

PB: Mit einem Kranzwasserschöpfer werden Wasserproben entnommen / ©: Torben Kirchgeorg, BSH
Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels

Internationale Zusammenarbeit: BSH untersucht stoffliche Emissionen aus Offshore-Windparks in der Nordsee

(WK-intern) – Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) war kürzlich mit dem Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff (VWFS) ATAIR in der Deutschen Bucht unterwegs, um im Rahmen des neuen Interreg-Projekts „Anemoi“ stoffliche Einträge von Windenergieanlagen zu erforschen.

Darüber hinaus kamen am 30./31. Mai 2023 internationale Akteure im BSH zusammen, um sich über das Thema zu informieren und zur nachhaltigen Entwicklung der Offshore-Windenergie auszutauschen.

Der Ausbau der Offshore-Windenergie in Nordsee und Ostsee ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Um Windenergieanlagen vor den rauen Bedingungen der Meeresumwelt zu schützen, werden verschiedene Korrosionsschutzsysteme und Beschichtungen verwendet. Im Rahmen des neuen Interreg-Projekts „Anemoi“ untersuchen daher elf Partner aus sechs verschiedenen Ländern des Nordseeraums die stofflichen Emissionen von Offshore-Windenergieanlagen. BSH-Präsident Helge Heegewaldt begrüßt dieses Projekt: „Ziel ist es, die potentiellen Auswirkungen auf die Meeresumwelt zu bewerten und gemeinsam mögliche Lösungen zu erarbeiten, um derartige Emissionen in Zukunft zu verringern.“

Vor zwei Wochen fand die erste Messkampagne mit dem VWFS ATAIR in der Deutschen Bucht statt. Dabei nahmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem Wasser- und Sedimentproben in und um Offshore-Windparks. Die Proben werden nun im Labor auf Spurenmetalle, organische Schadstoffe und Partikel aus Beschichtungen hin untersucht, die aus dem Korrosionsschutz von Windenergieanlagen freigesetzt werden könnten. In dem vorangegangenen Projekt „OffChEm“ hatte das Helmholtz-Zentrum Hereon zusammen mit dem BSH dafür neue Methoden entwickelt und getestet.

Am 30./31. Mai 2023 organisierten die Projektpartner den ersten Stakeholder Workshop im BSH in Hamburg. Rund 40 internationale Akteure aus Industrie und Technik, sowie Verwaltung, Naturschutz und Zivilgesellschaft tauschten sich zu dem Thema „Stoffliche Emissionen durch Offshore-Windparks: Auswirkungen, Lücken bei der Erfassung und Möglichkeiten der Reduzierung“ aus. Die Diskussionen zeigten, dass ein enger Austausch zwischen den Akteuren notwendig ist, um beim weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie mögliche Umweltauswirkungen besser untersuchen zu können sowie Regularien anzugleichen.

Bis 2027 sind noch weitere Stakeholder Workshops im Laufe des Projekts geplant, um einen engen Wissensaustausch zwischen den beteiligten Akteuren zu ermöglichen. Das Projekt wird von dem Interreg-Nordseeprogramm mit mehr als drei Millionen Euro gefördert. Die Untersuchungen tragen dazu bei, die Meeresumweltüberwachung, kontinuierlich zu verbessern – eine Kernaufgabe des BSH. So können die Auswirkungen von neuartigen Substanzen auf die Meeresumwelt bewertet und wirksame Maßnahmen umgesetzt werden, die den Eintrag in die Meere reduzieren.

Weitere Informationen:

Das BSH, eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), ist die maritime Behörde und maritime Ressortforschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland. An den beiden Dienstsitzen in Hamburg und Rostock sowie auf fünf Schiffen arbeiten rund 1.000 Beschäftigte aus über 100 Berufen. Meereskundliche Untersuchungen, Wracksuche, Seevermessung, Erstellung der amtlichen Seekarten, die Unterstützung des Aus- und Aufbaus der Offshore-Windenergie in der deutschen AWZ von Nordsee und Ostsee gehören ebenso wie Förderung, Sicherheit und Überwachung der Seeschifffahrt zu seinen Aufgaben. Als deutsche Flaggenstaatsverwaltung und Dienstleister für die maritime Wirtschaft unterstützt das BSH diese mit Genehmigungen, Haftungsbescheinigungen, Produktprüfungen, Zulassungen und Bereitstellung von Daten. In der anwendungsorientierten Forschung arbeitet es an der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung des Wissens zu nachhaltiger Nutzung und Schutz der Meere. Das BSH unterstützt mit seiner Arbeit die Umsetzung der Ziele der Ozeandekade.

PM: BSH

PB: Mit einem Kranzwasserschöpfer werden Wasserproben entnommen / ©: Torben Kirchgeorg, BSH








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