Werbung Wege zu mehr Flexibilität beim Netzanschluss Behörden-Mitteilungen Erneuerbare & Ökologie Technik 21. November 2025 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Neues Strategiepapier vorgestellt (WK-intern) – Energiewendeminister Tobias Goldschmidt: „Energienetze sind das Rückgrat unserer Volkswirtschaft. Dass wir sie so stark ausbauen ist ein harter Standortvorteil für unser Land. Deshalb ist es wichtig, dass wir sie in der zweiten Hälfte der Energiewende noch klüger nutzen. Wir brauchen neue Wege zur Vergabe von Netzverknüpfungspunkten. So können wir vermeiden, dass im nächsten Jahrzehnt wieder deutlich mehr Abregelungen und damit Verschwendung wertvoller Ressourcen auf uns zukommen. Nur wenn auch große Verbraucher wie Industrie oder Rechenzentren eine reale Chance auf Netzanschluss haben, können wir unser Blatt als Energiewende-Vorreiter voll ausspielen und genau das wollen wir tun.“ KIEL. Im Rahmen des Parlamentarischen Netz Abends von HanseWerk/SH Netz und TenneT Germany stellte Energiewendeminister Tobias Goldschmidt, im Beisein der Gastgeber sowie weiterer Vertreter der Branche, ein neues Strategiepapier vor. Der Fokus liegt dabei auf der effizienten Nutzung und Verteilung von Netzanschlüsse, dem aktuell knappsten Gut der Energiewende. Teil des Papiers sind konkrete Reformschritte hin zu einem flexibleren Verteilsystem für Netzanschlüsse. Sie würden insbesondere Energiewende-Regionen – wie Schleswig-Holstein – die notwendige Freiheit einräumen, um die wirtschaftlichen Chancen der Erneuerbaren Energien auch in Zukunft voll nutzen zu können. „Schleswig-Holstein hat in der ersten Halbzeit der Energiewende richtig gut gespielt und sich als Kraftzentrum etabliert. Für die nächste Phase, die zweite Halbzeit, braucht es einen neuen Matchplan – und den gehen wir jetzt an“, sagt Energiewendeminister Tobias Goldschmidt. „Energienetze sind das Rückgrat unserer Volkswirtschaft. Dass wir sie so stark ausbauen ist ein harter Standortvorteil für unser Land. Deshalb ist es wichtig, dass wir sie in der zweiten Hälfte der Energiewende noch klüger nutzen. Wir brauchen neue Wege zur Vergabe von Netzverknüpfungspunkten. So können wir vermeiden, dass im nächsten Jahrzehnt wieder deutlich mehr Abregelungen und damit Verschwendung wertvoller Ressourcen auf uns zukommen. Nur wenn auch große Verbraucher wie Industrie oder Rechenzentren eine reale Chance auf Netzanschluss haben, können wir unser Blatt als Energiewende-Vorreiter voll ausspielen und genau das wollen wir tun.“ Mit Blick auf die bundesweiten Entwicklungen fügt er hinzu: „Deutschland ist ein Land der verschiedenen Energiewende-Geschwindigkeiten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir regional differenzieren. Nur wenn die Erneuerbaren die fossilen Energien bereits aus dem regionalen Netz verdrängt haben, stoßen die alten Regelungen an ihre Grenzen. Deshalb schlagen wir klare Kriterien vor um zu unterscheiden, in welchen Regionen mehr Flexibilität angezeigt ist – und in welchen nicht.“ „Für ein klimaneutrales Industrieland Schleswig-Holstein planen und bauen wir gemeinsam mit TenneT das regionale Klimaneutralitätsnetz. Dieses Netz müssen wir so effizient wie möglich nutzen, um unnötige Ausbaukosten für die Stromkunden zu vermeiden. Daher unterstützen wir das Ministerium bei seinen Vorschlägen für mehr Flexibilität und Planungssicherheit bei der Netznutzung“, sagt Christian Fenger, Vorstandsvorsitzender HanseWerk und Aufsichtsratsvorsitzender SH Netz. Tim Meyerjürgens, CEO von TenneT Germany, sagt: „Wie wir den Netzzugang heute regeln, entscheidet über die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit unseres Energiesystems – und damit über die Zukunft des Wirtschafts- und Digitalstandorts Deutschlands. Eine volkswirtschaftliche Optimierung ist längst überfällig, denn angesichts des großen Ansturms werden Netzanschlüsse zum Flaschenhals für gesicherte Leistung und für Schlüsseltechnologien wie Batteriespeicher, Rechenzentren und erneuerbare Energien.“ TenneT Germany hat den Reformbedarf bei Netzzugängen frühzeitig adressiert und konkrete Vorschläge gemacht – darunter ein neues Anschlussverfahren und intelligentere Konzepte zur Ressourcennutzung. Meyerjürgens weiter: „Deshalb begrüßen wir die Initiative des MEKUN ausdrücklich. TenneT Germany steht bereit, den Dialog mit Politik, Wirtschaft und weiteren Marktakteuren zu intensivieren, um ein effizientes und zeitgemäßes Netzanschlusssystem zügig umzusetzen.“ „Die Energiewende im Pionierland Schleswig-Holstein ist durch die konstruktive Zusammenarbeit von Politik, Netzbetreibern und der Erneuerbaren Branche unbestritten eine Erfolgsgeschichte“ macht Martin Laß, Vorstand des Landesverbandes Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (LEE SH) deutlich. „Auf dieser möchten wir aufbauen und gehen zusammen den Weg zu einem einhundert Prozent erneuerbaren Energiesystem und klimaneutralen Industrieland weiter. Wir begrüßen das Strategiepapier und die Einladung, weiter zusammen gute Lösungen für die Energiewende zu finden“, so Laß weiter. „Wir freuen uns, dass die Forderung der Branche nach Möglichkeiten der Überbauung von existierenden Netzverknüpfungspunkten bereits in das Strategiepapier eingeflossen ist. Aus unserer Sicht ist dies der erste Schritt, Potentiale zu heben“. Der Landesverband Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein werde als Vertreter der Branche auch in der zweiten Halbzeit Stammspieler der Energiewende sein. Jetzt gelte es, beim weiteren Ausbau der Erneuerbaren in Schleswig-Holstein beispielsweise mit dem Hochfahren der grünen Wasserstoffproduktion und der Flexibilisierung von Lasten mit gutem Beispiel voranzugehen und weiter zu zeigen, wie Energiewende funktioniere. „Wir alle wissen, dass der Stromverbrauch weiter wachsen wird und damit auch der Bedarf steigt, diesen Strom jederzeit nutzen zu können“, sagt Fabian Faller, Bereichsleiter Energiewirtschaft bei GP JOULE. „Das stellt unsere Stromnetze vor Herausforderungen. Während ihr Ausbau teuer und langwierig ist, sollen die Netze gleichzeitig Plattform und Ermöglicher der Energiewende sein und werden. Um diese Rolle des Möglichmachers einnehmen zu können, brauchen Netz- und Anlagenbetreiber mehr Flexibilität. Erstens Flexibilität bei der Größe des Netzanschlusses: Nicht jede Kilowattstunde aus einem Solarpark muss unbedingt ins Netz eingespeist werden können. Zweitens Flexibilität bei der Nutzung des Netzanschlusses: Ein Anschluss muss von vielen Anlagen gemeinsam bewirtschaftet werden können. Drittens Flexibilität bei der Verteilung der Netzkosten: Wer Netzausbau verursacht, sollte die Kosten dafür tragen – und wer Netzausbau vermeidet, sollte dafür belohnt werden. Und viertens Flexibilität beim Verbrauch: Es braucht einen spürbaren Anreiz, dann Strom zu verbrauchen, umzuwandeln oder zu speichern, wenn viel grüner Strom produziert wird.“ Beim Parlamentarischen Abend wurde das Strategiepapier zum ersten Mal öffentlich vorgestellt und diskutiert. Die Vorschläge werden nun wie im Papier beschrieben in Gesetzgebungsverfahren, Gremien und andere bewährte Austauschformate eingebracht und verfolgt. Mehr Informationen: Im Anhang finden Sie das vollständige Strategiepapier inklusive konkreter Reformschritte, dazu gehört: Verständigung auf Kriterien, in denen die neuen flexiblen Regeln für Klimaneutralitätsnetze gelten sollen (z.B. zusätzliche Erneuerbare Energien drängen fossile nicht weiter zurück) Entwicklung rechtssicherer Alternativen zum Windhundverfahren bei der Anschlussvergabe, die eine stärkere Berücksichtigung der örtlichen Situation ermöglichen Änderung der Regelung im Netzausbauplan (EnWG § 14d) und Änderung der Netzausbauverpflichtung (EEG § 12) Änderung der Netzanschlussprozesse (z.B. mehr Klarheit für flexible Netzanschlussverträge, Priorisierung der Mehrfachnutzung von Netzanschlusspunkten) Raumordnerische Vorsorge (z.B: Co-Location-Batteriespeicher zwischen EE-Anlagen und Netzverknüpfungspunkten privilegieren) Verantwortlich für diesen Pressetext: Clara van Biezen, Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur in Schleswig-Holstein PB: Tobias Goldschmidt, Minister*in für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur / Staatssekretär*in im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung / Quelle: SoulPicture Weitere Beiträge:Schneider Electric bietet neuen Online-Kurs zum Thema EnergiewendeMacron und Steinmeier besuchen wichtigsten europäischen Standorte der Halbleiterindustrie in DresdenDer Bedarf an CO2-freiem Strom steigt – Wir müssen Bestandsanlagen sichern und Repowering vorantreib...