Werbung Der Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen hat richtig Fahrt aufgenommen. Finanzierungen Produkte Techniken-Windkraft Veranstaltungen Windenergie Windparks Wirtschaft 21. November 2025 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Fehlende Netzanschlüsse und marode Brücken dürfen nicht zur Achillesferse werden (WK-intern) – Landesweit läuft die Errichtung neuer Windräder dynamisch. Allerdings können fehlende Netzanschlüsse sowie marode Brücken und Straßen diese Dynamik voll ausbremsen, warnt der Landesverband Erneuerbare Energien NRW. Bis zur 46. Kalenderwoche sind landesweit knapp 200 Windenergieanlagen mit einer Brutto-Leistung von erstmals mehr als 1.000 Megawatt (MW) neu in Betrieb gegangen. Dieser neue Rekordwert dürfte sich bis Jahresende auf etwa 1.150 MW erhöhen, wenn auch alle 30 Windräder, die derzeit im Bau sind, noch ans Netz gehen. „Damit ist Nordrhein-Westfalen bundesweit mit Abstand das Windenergieland Nummer eins“, stellte Christian Vossler, Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), die aktuelle Ausbaustatistik in Bad Driburg vor. In der ostwestfälischen Kurstadt veranstaltet der LEE NRW zum 13. Mal die „Windenergietage NRW“, zu denen sich am 20. und 21. November an die 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie 40 Aussteller angesagt haben. Positiv hat sich in diesem Jahr auch die Zahl der neu genehmigten Windenergieanlagen entwickelt: Die zuständigen Behörden haben bislang für über 750 Anlagen mit zusammen etwa 4.650 MW Leistung grünes Licht gegeben. NRW darf sich deshalb auf eine Modernisierung des Anlagenbestands freuen. Viele ältere Anlagen mit geringer Leistung werden durch leistungsstärkere Anlagen ersetzt werden. Dieses seit gut zwei Jahren anhaltende Windhoch wird durch zwei Entwicklungen getrübt. „Wir wissen von zahlreichen Windunternehmen, dass sie mitunter monatelang auf den Netzanschluss ihrer neuen Windparks warten müssen“, benennt Vossler eines der beiden Ärgernisse, „was nützen die schönsten Genehmigungen, wenn die Anlagen anschließend nicht gebaut werden können, weil es kein Netz gibt?“ Die fehlenden Netzanschlüsse dürften nicht zur „Achillesferse für die NRW-Energiewende“ werden. Deshalb drängt der LEE NRW auf ein gemeinsames Vorgehen von Landesregierung, Netzbetreibern und der NRW-Windbranche. Das zweite große Ärgernis sind die zunehmenden Verzögerungen und Schwierigkeiten, die voluminösen Bauteile einer Windenergieanlage zu den vorgesehenen Standorten zu transportieren. Pro Windrad sind bis zu 25 Transporte notwendig, die durch marode Autobahnen und Brückenwerke in NRW zunehmend aufwändiger und die notwendigen Umwege teurer werden. Aktuell ist der Aufbau von rund 400 Windenergieanlagen in Südwestfalen gefährdet, da die Schwerlasttransporte Brücken auf den Bundesautobahnen 45 und 4 nicht befahren können. Constanze Muschter kennt diese angespannte Situation. Sie ist Vorständin der 1996 gegründeten Genossenschaft für Schwertransporte und Kranarbeiten (GENOSK) eG. Die GENOSK versteht sich als Bindeglied zwischen Transportunternehmen und Behörden, um das Genehmigungsverfahren und den Wissenstransfer rund um Großraum- und Schwertransporte nachhaltig zu verbessern. „Die Branche braucht einen verbesserten Dialog zwischen den Transportunternehmen und den Behörden, angefangen von der Autobahn GmbH über Straßen.NRW bis hin zu den lokalen Stellen, um für die einzelnen Transportvorhaben pragmatische Lösungen zu finden“, hofft die GENOSK-Vorständin auf ein koordiniertes Miteinander. Diese Gespräche, so ihr Vorschlag, könnte die im August vergangenen Jahres vom Landesverkehrsministerium gegründete Stabsstelle Windenergie übernehmen. Ihr Credo ist eindeutig: „Großraum- und Schwertransportunternehmen sind Dienstleister der Hersteller und Betreiber von Windenergieanlagen. Ihre Aufgabe ist es, für jede Anlage den bestmöglichen Transportweg zu finden – mit so wenig Störungen und Verkehrsbeeinflussungen wie möglich. Damit die Transportunternehmen ihr Know-how bei Planung und Umsetzung voll entfalten können, sind die Unternehmen auf eine effiziente und verlässliche Antragstellung und Genehmigungspraxis angewiesen.“ Daran hapere es nach wie vor. „Zur Optimierung des Antragsverfahrens sollte man projektbezogener vorgehen. Für alle Verfahrensbeteiligten – sei es auf Behörden- oder Antragstellerseite – ist es nicht praktikabel, dass für jeden einzelnen Antrag desselben Windparks die erforderlichen Dokumente – wie beispielsweise Strecken- und Schleppkurvenprotokolle und Nutzungsvereinbarungen – einzeln eingereicht werden müssen. Ein gesammeltes Verfahren würde sich positiv auf das Genehmigungsverfahren auswirken“, so Muschter. Die GENOSK plädiert zudem bei den Transporten von Bauteilen für Windenergieanlagen auf ein gesundes „multimodales Denken“, sprich auf die Kombination von Wasserstraße und Straße. „Dabei geht es um Vernetzung, nicht um Verlagerung. Da der Zu- und Ablauf von Großraum- und Schwertransporten überwiegend auf der Straße erfolgt, müssen beim Erhalt und Ausbau der Straßen- und Brückeninfrastruktur auch die Anforderungen dieser Transporte berücksichtigt werden“, so Constanze Muschter. Der LEE NRW jedenfalls unterstützt diesen Vorschlag. „Seit der letzten Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes liegt die Errichtung und der Betrieb von regenerativen Anlagen im überragenden öffentlichen Interesse. Da kann es nicht angehen, dass sich allein die Autobahn GmbH des Bundes nicht verpflichtet fühlt, ihren Teil zum kurzfristigen Ausbau einer günstigen Stromversorgung beizutragen“, verweist LEE NRW-Geschäftsführer Vossler auf die politischen Rahmenbedingungen. Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW – LEE NRW Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen bündelt der LEE NRW die Interessen aus allen Bereichen der Energiewende. Zum Verband zählen mittelständische Unternehmen, Verbände und Bürger. Das gemeinsame Ziel: 100% Erneuerbare Energien bis 2045 – in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Dafür engagieren sich auch fünf LEE-Regionalverbände als kompetente Ansprechpartner vor Ort. Denn im Energieland Nr. 1 ist die Branche wichtiger Arbeitgeber für 46.000 Beschäftigte, die 2017 ein Umsatzvolumen von 10 Mrd. Euro erwirtschafteten. PM: Landesverband Erneuerbare Energien NRW e.V. Weitere Beiträge:Biokraftstoffe auf der Grünen Woche in BerlinSolstad Offshore gibt Refinanzierung bekanntDLR eröffnet Institut für Maritime Energiesysteme in Geesthacht