Werbung Energiewirtschaft: Marktrollen aufbauen und optimieren Erneuerbare & Ökologie Technik 21. Oktober 2023 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Grundzuständige Messstellenbetreiber müssen die umfangreichen Vorgaben und Regularien kennen, einhalten und umsetzen. (WK-intern) – Das Gleiche gilt für wettbewerbliche Messstellenbetreiber, die diese neue Marktrolle erst aufbauen wollen. Beide sollten für die Umsetzung einen Software-Dienstleister mit dem entsprechenden Knowhow wählen. Denn durch Software as a Service bzw. Business Process Outsourcing (BPO) können Unternehmen von einem hohen Automatisierungsgrad profitieren, der gerade Prozesse der Energiewirtschaft stark vereinfacht. Idealerweise stammen Software und BPO aus einer Hand. Marktrollen in der Energiewirtschaft sind mit Regularien, definierten Prozessen und zahlreichen Vorgaben verbunden. Die internen Abläufe müssen an den regulierten Prozessen mit Marktpartnern ausgerichtet sein und die regulierten Prozesse treu eingehalten werden. Ein erster dieser regulierten Prozessschritte stellt zum Beispiel die Übernahme des Messstellenbetriebs von einem anderen Betreiber dar. Die Bundesnetzagentur macht hier Vorgaben zu Arbeitsschritten und rechtlichen Grundlagen sowie der technischen Ausführung der Marktkommunikation (MaKo), die in bestimmten Datenformaten erfolgen muss und über allgemeingültige Codes, die alle anderen Marktpartner verstehen. Diese müssen in der Software umgesetzt sein. Im Betrieb müssen dann regelkonforme Übermittlung von Informationen wie Messwerten oder Stammdatenänderungen an Marktpartner, wie Lieferanten oder Netzbetreiber, in bestimmten Fristen gewährleistet werden. Das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) definiert als regulatorisches Dach diese Vorgaben, die Beschlusskammer 6 und 7 der Bundesnetzagentur hat in umfassenden Richtlinien dargelegt, wie diese in der Praxis umzusetzen sind. Nun basiert die operative Abwicklung des Messstellenbetriebs meist auf dem lizenzierten System eines Software-Dienstleisters. Das bedeutet, dass der Aufbau und die Umsetzung der Marktrolle auch von der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Dienstleisters abhängen. Unternehmen, die die Rolle des Messstellenbetreibers aufbauen wollen, sollten sich deswegen frühzeitig mit ihren Anforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten beschäftigen. In der Abstimmung mit dem Software-Dienstleister ist es zum Beispiel wichtig, einen klaren Anforderungskatalog, einen verbindlichen Zeitplan und ein Projektmanagement zu vereinbaren. Die internen Prozesse wie Disposition mit Montageplanung, Hardwarebeschaffung und Vertrieb müssen an die regulierten Anforderungen angepasst werden. Außerdem muss klar sein, wie sich die Software des Dienstleisters in die eigene IT-Landschaft einbinden lässt. Grundzuständige Messstellenbetreiber oder wettbewerbliche, die schon länger am Markt sind, sollten stets ihre eigenen Prozesse und Systeme hinterfragen, um zum Beispiel einen höheren Automatisierungsgrad und damit effizienteres Arbeiten und geringere Systemkosten zu erreichen. Automatisierung mit SaaS Für Unternehmen, die den Messstellenbetrieb aufnehmen, bietet sich eine cloudbasierte Software an; Messstellenbetreiber sollten über den Umstieg auf eine solche nachdenken. Denn eine cloudbasierte SaaS (Software as a Service)-Lösung kann bei der Marktkommunikation ein hohes Automatisierungspotenzial erschließen: Sie ist skalierbar und kann wachsende Datenmengen oder eine höhere Useranzahl abbilden sowie eine hohe Zahl an Aufgaben ohne Performance-Einbußen automatisiert abwickeln. Zusätzlich wird sie stets an anstehende neue regulatorische und auch Nutzeranforderungen angepasst. SaaS ist auf die Integration und Anbindung an andere Systeme ausgelegt, wodurch Geschäftsprozesse durchgängig automatisiert werden können: Die Lösung MakoFlow der Mako365 GmbH wird zum Beispiel mit einem API-first Ansatz entwickelt. Hinzu kommen die hohe Verfügbarkeit von cloudbasierten SaaS-Lösungen ohne eigene Server vor Ort sowie hohe Sicherheitsstandards – hier werden zum Beispiel Datenhaltungs- und Anonymisierungsvorgaben aus dem MsbG umgesetzt. Die Automatisierung kann die Betriebskosten weiter senken: So können die plattformweite Pflege von Marktpartnerinformationen übernommen, Marktpartner angelegt, Kontaktdaten gepflegt oder Zertifikate aktualisiert werden. Einheitliches Datenmodell Ein einheitliches Datenmodell, das die Komplexität des Smart Meterings abbildet, ist für eine effiziente Automatisierung eine grundlegende Voraussetzung. Es erleichtert die Integration verschiedener Datenquellen und Anwendungen, Daten können nahtlos zwischen Systemen ausgetauscht und Prozesse automatisiert werden. Auch die Resultate automatisierter Prozesse werden verlässlicher, weil inkonsistente Daten nicht mehr zu Fehlern führen. Eine einheitliche Datenstruktur erleichtert darüber hinaus Analyse und Berichtswesen und ermöglicht die Skalierung. Wichtig ist, dass die Datenstruktur und darin abgebildete Datensätze auch für nicht-technische Anwender verständlich sind. MakoFlow bietet für gängige Analysen eine integrierte Explorationsübersicht an. Über die existierende Web-Schnittstelle ist außerdem eine Anbindung an gängige BI-Systeme möglich. Prozesse automatisieren Eine nutzerorientierte Softwarelösung erlaubt es grundzuständigen wie wettbewerblichen Messstellenbetreibern, einen hohen Automatisierungsgrad bei verschiedenen Kernaufgaben zu erreichen: Sie reduziert zum Beispiel die Komplexität des Wechselprozesses, indem wiederkehrende und zeitaufwändige Aufgaben wie das Einholen und Prüfen von Informationen automatisiert werden. Ein funktionales Tool kann hier die Wechselterminbestätigung direkt aus einem per API integrierten Field Service Management System übernehmen, sodass alle nötigen Inputdaten im Datenmodell vorhanden sind. Weiteres Automatisierungspotenzial liegt im Bereich des Energiedatenmanagements: Bei fehlenden oder fehlerhaften Energiedaten ist eine Ersatzwertbildung notwendig; der Ersatzwert wird durch statistische Methoden oder durch Vergleich mit ähnlichen Verbrauchseinheiten ermittelt. Dieser Prozess kann durch Automatisierung und den Einsatz von maschinellem Lernen wesentlich genauer gestaltet werden. Auch die Plausibilisierung ist eine Notwendigkeit, die dazu dient, die Richtigkeit der erfassten Energiedaten zu überprüfen. Bei der automatisierten Plausibilisierung mit entsprechender Software können Algorithmen eingesetzt werden, um Auffälligkeiten schnell zu erkennen. So kann eine plötzliche Änderung im Energieverbrauch auf einen Fehler in den Messdaten oder auf eine Änderung in der Nutzung hinweisen. Durch Automatisierung kann die Plausibilisierung kontinuierlich und in Echtzeit durchgeführt werden, was die Datenqualität erheblich verbessert. Auch die Dokumentationsprozesse können durch eine automatisierte Versionierung automatisiert werden. Im Bereich des Gerätemonitorings kann die Automatisierung dazu beitragen, die durch Smart Metering erzeugten großen Datenmengen zuverlässig zu sammeln und an die relevanten Parteien zu übertragen. Die Plattform sollte darauf ausgelegt sein, Daten von verschiedenen Head-end-Systemen in einem spartenübergreifenden Data Lake verfügbar zu machen. Intelligente Messsysteme können dann über ein integriertes Gateway-Administration-System (GWA) verwaltet werden, was das Aktualisieren von Firmware oder das Durchführen von Diagnosetests erleichtert. All das kann automatisiert werden, um die Effizienz zu steigern und die Fehleranfälligkeit zu reduzieren. Automatisierte Algorithmen können darüber hinaus kontinuierlich die von den Smart Metern gesendeten Daten überwachen und auf potenzielle Probleme hinweisen, um Fehler frühzeitig zu erkennen. Die Daten können automatisch analysiert und in Berichte umgewandelt werden. Dies erleichtert die Überwachung des Energieverbrauchs und hilft Messstellenbetreibern, bessere Entscheidungen zu treffen. Niedrigschwellig umzusetzen ist eine Automatisierung im Bereich von Sperr- und Entsperrprozessen: Sobald eine Sperraufforderung per Marktkommunikation empfangen wird, kann diese automatisiert geprüft und freigegeben werden. Dadurch kann ebenfalls automatisiert ein Auftrag in einem angeschlossenen Workforce Management System erzeugt werden. Sobald über dieses der Auftrag als erledigt zurückgemeldet wird, kann dies entsprechend im Gerätemanagement vermerkt werden und eine automatische Abrechnung über die Marktkommunikation an den Auftraggeber erfolgen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass SaaS-Anwendungen Messstellenbetreibern eine flexible, skalierbare und kosteneffiziente Möglichkeit bieten, ihr Geschäft zu automatisieren und zu optimieren. Auch für Unternehmen, die die Marktrolle aufbauen wollen, ist ein solcher Ansatz sinnvoll. Dabei gilt: Je flexibler die Software-Architektur aufgebaut ist, desto leichter und schneller lassen sich weitere Features und Anforderungen umsetzen. Wichtig ist, dass andere Systeme leicht über API-Schnittstellen angedockt werden können. Business Process Outsourcing Mit einer softwarebasierten Prozessautomation können Messstellenbetreiber definierte Prozessabläufe schneller und zuverlässiger abwickeln und ihre manuellen Aufgaben reduzieren. Dabei kann die komplette Prozessabwicklung mit allen MaKo-Aufgaben eines Messstellenbetreibers im Rahmen von Business Process Outsourcing (BPO) von einem Dienstleister übernommen werden – auch direkt beim Aufbau der neuen Marktrolle. Hier profitieren Unternehmen von dem Branchen-Knowhow ihres Partners und können sich beraten lassen. Mit BPO senken Messstellenbetreiber ihren Aufwand, ihre Kosten und ihren Ressourcenbedarf – der zeit- und kostenintensive Aufbau von eigenem Personal entfällt: Denn einerseits ist es sehr aufwändig, detailliertes Fach- und Prozess-Knowhow im eigenen Haus aufzubauen und immer auf dem aktuellen Stand zu halten und andererseits sind Fachkräfte nur schwer zu bekommen. Hinzu kommt, dass die erforderlichen Marktprozesse in der Regel nicht Teil des eigentlichen Unternehmensscopes sind. Kommen Software und BPO-Leistungen vom selben Anbieter, entstehen Vorteile, da die Mitarbeiter mit der Softwarelösung zu 100 Prozent vertraut sind und in das Tool alle Prozesskenntnisse und Erfahrungen einfließen. Fazit Mit Software as a Service und Business Process Outsourcing können grundzuständige sowie wettbewerbliche Messstellenbetreiber ihre Marktkommunikation sicher und effizient aufstellen und Prozesse der Energiewirtschaft wie Energiedatenmanagement, Geräteüberwachung und Sperrprozesse automatisieren bzw. vereinfachen. Vorgegebene Prozessabläufe werden schneller und zuverlässiger abgewickelt, der manuelle Aufwand sinkt und Zeit und Ressourcen werden gespart. PM: Joachim Lang, Mako365 GmbH PB: Grundzuständige Messstellenbetreiber müssen die umfangreichen Vorgaben und Regularien kennen, einhalten und umsetzen. 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