Werbung Die Schweiz setzt auf alternative Energiequellen Verschiedenes 9. November 20229. November 2022 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels (WK-news) – Dank ihrer Konzentration auf die Wasserkraft ist es der Schweiz gelungen, sich von den steigenden Öl- und Gaspreisen, die Europa plagen, weitgehend fernzuhalten. Dennoch ist das Land alles andere als immun. In ganz Europa greifen andere Länder auf Kohlekraftwerke und Brennholz zurück, um Stromausfälle in diesem Winter zu unterbinden, was die Verpflichtung der EU, bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden, in Gefahr bringt. Die Schweiz verfolgt unterdessen einen grüneren Ansatz, um die Energiesicherheit zu gewährleisten. Energieministerin Simonetta Sommaruga möchte die einzigartige geografische Lage der Alpenkonföderation nutzen, um die Solarenergie zu entwickeln und die Wasserkraft auszubauen. Die Schweiz will eine saubere, unabhängige Energieversorgung aufbauen „Wenn wir die Solarenergie und die Wasserkraft gemeinsam nutzen können, ist das meiner Meinung nach wirklich das ‚Dream-Team‘ der Schweizer Energieproduktion“, meinte die Energieministerin Sommaruga. Eine erfolgreiche Umstellung auf eine saubere, unabhängige Energieversorgung, die die Regierung im Rahmen ihrer „Energiestrategie 2050“ verfolgt, verspricht, die Position der Schweiz als High-End-Wirtschaft im Herzen Europas mit einer sicheren Währung zu untermauern. Die Komplexität des Schweizer Energieversorgung mit alternativen Energiequellen und die Situierung am europäischen Strommarkt gleicht trotz knallharter Kalkulation einem Szenario, als würde man im Casino spielen. Tatsächlich ist Glück trotz der Berechnungen notwendig. Wie in einem online casino müssen die richtigen Hebel bewegt werden, damit kein echtes Geld verloren geht. Strategisches Denken gepaart mit leider auch Glück sind richtungsweisend für den nachhaltigen Erfolg im Energiesektor. Schließlich erhofft man mit den Investitionen dieser Tragweite einen Erfolg, der mit Casino gewinnen, vergleichbar ist. Energienachfrage in der Schweiz Die systematische Energienachfrage in der Alpenrepublik Schweiz wird jährlich vom Bundesamt für Energie untersucht und publiziert. Wir müssen zwischen dem Gesamtenergiebedarf, dem Primärenergiebedarf und dem Endverbrauch von Energie unterscheiden. Der Gesamtenergiebedarf ist aufgrund der in Produkten importierten Energie deutlich größer als der Primärenergiebedarf, und der Primärenergiebedarf ist aufgrund der Effizienzbeschränkungen bei der Stromerzeugung größer als der Endenergieverbrauch. Auf diesem Weg ist die Stromerzeugung der Schweiz fast frei von CO₂-Emissionen. Weiterhin hat die Schweiz einen niedrigeren Gesamtenergieverbrauch von 6 kW pro Kopf-1, gegenüber 8,2 kW pro Kopf-1 in Großbritannien. In der Schweiz wird die Abwärme der Kernkraftwerke bis auf wenige Ausnahmen nicht genutzt, da die Bevölkerung politisch beschlossen hat, die Abhängigkeit von Kernkraftwerken für Wärme und Strom im Winter nicht zu erhöhen. Politische Ambitionen in der Schweiz Erhöhte Energieeinsparungen (Energieeffizienz), der Ausbau der Wasserkraft und anderer erneuerbarer Energiequellen sowie die Nutzung fossiler Brennstoffe zur Stromerzeugung sind zentrale Bestandteile der Energiestrategie 2050. Die Marktnachfrage nach erneuerbaren Energien wird in erster Linie durch ein System von kostendeckenden Einspeisetarifen ohne Gefahr, einschließlich des Einspeisetarifs und seines Vorläufers, der Mehrkostenfinanzierung, sowie durch erklärte Ziele angetrieben. Die zugewiesenen Mittel reichten jedoch nicht aus, um den Bedarf des Marktes zu decken. Die institutionelle Infrastruktur der Schweiz macht diese zu einem großen Spieler für erneuerbare Energien hat sich so entwickelt, dass ein stetiger Ausbau ohne größere Rückschläge möglich ist. Um potenziellen Investoren im Bereich der erneuerbaren Energien ein starkes Signal zu geben, wurde gleichzeitig mit der KEV ein Ziel für den Anteil der erneuerbaren Energien am nationalen Energiemix bis 2030 verabschiedet. Investitionen sollten nicht dem Zufall überlassen oder wie ein Glücksspiel behandelt werden, sondern nach sorgfältiger Prüfung festgelegt werden. Das schweizerische Energiegesetz schreibt auch eine Steigerung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um 5400 GWh pro Jahr bis zum Jahr 2030 vor, wobei 2000 GWh zusätzlich aus Wasserkraft stammen sollen. Diese langfristigen Ziele erweitern einen entscheidenden Teil des größeren Rahmens für erneuerbare Energien. In den letzten Monaten hat die Regierung Maßnahmen ergriffen, um die Wettbewerbsposition des Sektors der erneuerbaren Energien auf dem Markt zu stärken. Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem: 1. Solar Seit 2021 stellt die Schweizer Regierung Geldsummen von über 450 Millionen Schweizer Franken für die Finanzierung des Baus und der Installation von Solar-Anlagen bereit. Die Sonne gilt als große Hoffnung der Branche. Mit dieser Finanzierung könnten die anfänglichen Investitionskosten für Solarenergieprojekte im Jahr 2022 zu 20% gedeckt sein. Die Zahlung für große PV-Anlagen erfolgt auf einmal, während kleine PV-Anlagen einmalig entschädigt werden. Pronovo, jene Schweizer Regierungsbehörde, welche für die Implementierung der Nutzung erneuerbarer Energien zuständig ist, offeriert Subventionen von bis zu 30 Prozent der Gesamtkosten einer privaten Solaranlage. Ein Haus, das erneuerbaren Energiequellen betrieben wird, kann damit jährlich etwa 20% Steuern sparen. 2. Wind und Biogas Beide alternative Enegiequellen liegen im Trend. Der Staat offeriert Subventionen von bis zu 60% der Investitionskosten. Damit werden Windkraft- und Biogasanlagen zu einer wertvollen Investition. 3. Wasserkraft In der Vergangenheit lag unterste Kapazität, ab welcher neue Wasserkraftwerke die Option auf finanzielle Zuschüsse hatten, bei 10 MW. Es handelt sich bereits um eine Menge Energie. Es wird allerdings zusätzlicher Raum für Investoren gewährt. Die Regierung plant die notwendige Produktionsgrenze auf 1 MW zu senken. Ein Blick in die Zukunft Branchenprognosen zeigen sind keine einfachen Casino Tipps, diese belegen, dass das Schweizer Energiesystem in den kommenden Jahrzehnten mit einer wachsenden Energieversorgungslücke konfrontiert sein wird. Es handelt sich hier nicht um Glücksspiel wie in einem trivialen Casino in Palma de Mallorca, sondern um knallharte Kalkulation. Angesichts der Dynamik der Energie-produzierenden Industrien des Landes werden die Versorgungsunternehmen und Stromversorger wahrscheinlich ihre Importe aus anderen Ländern, wie Frankreich, erhöhen müssen. Während dies in der Theorie einfach sein mag – die Schweiz ist ein wichtiger Knotenpunkt für Stromflüsse – wird es in der Praxis nicht einfach sein. Alle möglichen Hürden, von sich entwickelnden Vorschriften bis zu sich verändernden Energiequellen, müssen zunächst überwunden werden. Derzeit deckt die Schweiz als big Gamer den größten Teil ihres Energiebedarfs mit Wasser- und Kernkraft. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass eine Verringerung des erwarteten Energieverbrauchs und ein Ausbau der heimischen erneuerbaren Energien ausreichen, um die Energieversorgungslücke zu schließen, die möglicherweise schon 2030 entstehen könnte. Die Lücke könnte sich durch eine beschleunigte Dekarbonisierungsagenda weiter vergrößern, die einen höheren Anteil von Elektrofahrzeugen auf den Straßen und eine verstärkte Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse vorsieht. Weitere Herausforderungen sind das Wachstum der erneuerbaren Energien, ein höherer Anteil an intermittierendem Strom, eine Begrenzung der Importe und eine mögliche Lücke zwischen Nachfrage und Angebot in Spitzenzeiten. Am 27. Januar 2021 verabschiedete der Bundesrat die langfristige Klimastrategie 20501 der Schweiz, ein Energiegesetz, das aus zehn strategischen Prinzipien besteht, die die Klimapolitik des Landes in den kommenden Jahren leiten sollen2. Das Gesetz konzentriert sich auf den Energiesektor und skizziert vier potenzielle Wege, wie die Schweiz ihren steigenden Energiebedarf decken und gleichzeitig bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen und eine hohe Energiesicherheit aufrechterhalten kann3. Der folgende Artikel skizziert vier potenzielle Wege, die es der Schweiz ermöglichen könnten, ihren steigenden Strombedarf zu decken, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle des Stromnetzes liegt und die wirtschaftliche und regulatorische Machbarkeit sowie die für die Umsetzung erforderliche Zeit berücksichtigt werden. Eine Momentaufnahme des Schweizer Stromsektors Der Schweizer Stromsektor – wie auch das gesamte europäische Energiesystem – befindet sich in einem relativ stabilen Gleichgewicht, wobei die Last in den letzten zehn Jahren weitgehend konstant geblieben ist. Während sich der Energieerzeugungsmix in Europa langsam von fossilen zu erneuerbaren Kraftwerken verändert, ist der Strommix in der Schweiz seit Jahrzehnten nahezu kohlenstofffrei. Tatsächlich stammen mehr als 60 Prozent der jährlichen Energieerzeugung der Schweiz aus Wasserkraft, während der verbleibende Anteil des Mixes größtenteils durch Kernkraft erzeugt wird. Allerdings wird sich das schweizerische Energiesystem in den kommenden Jahren voraussichtlich rasch verändern. Das Land plant, seine verbleibenden Kernkraftkapazitäten bis 2044 auslaufen zu lassen. Außerdem ist die Schweiz ein zentraler europäischer Knotenpunkt für die Stromübertragung und daher stark mit dem Stromnetz verbunden. Im Jahr 2019 importierte, exportierte und übertrug das Land rund 40 TWh Strom, wobei im Sommer bis zu 60 Prozent des gesamten produzierten Stroms exportiert und im Winter der gleiche Anteil importiert wurde4. Dieser hohe Vernetzungsgrad macht die Schweiz von den Entwicklungen auf dem Strommarkt und den Regelungen auf europäischer Ebene abhängig. In diesem Punkt wird die erwartete Entwicklung des Strommarktes wahrscheinlich zu einer zunehmenden Kluft zwischen Angebot und Nachfrage führen; die Stromnachfrage könnte bis 2050 um bis zu 30 Prozent steigen (46 Prozent, wenn man die Stromnachfrage für grünen Wasserstoff einbezieht). Da das Potenzial für eine stärkere Nutzung der Wasserkraft eher begrenzt ist und der Bau von Kernkraftwerken seit 2016 verboten ist, ist es wahrscheinlich, dass zusätzliche Kapazitäten diese Lücke nicht schließen werden – zumindest nicht auf eine triviale Weise. Als das Schweizer Stimmvolk der Energiestrategie 2050 zustimmte, war der richtige Ansatz für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage noch nicht festgelegt5. Die Suche nach dem richtigen Ansatz wird durch die ehrgeizigen Schweizer Dekarbonisierungsziele erschwert; der Bundesrat strebt bis 2050 eine Netto-Null-Emission an. Während Solar- und Windenergie potenziell dazu beitragen können, dieses Problem zu lösen, werden Importe wahrscheinlich eine immer wichtigere Rolle spielen. Der Anstieg der Energie Importe und daraus resultierende Herausforderungen Die EU-Kartellvorschriften verbieten den Abschluss von langfristigen Importverträgen, die aber entscheidend wären, um die Preise langfristig zu sichern und damit Planungssicherheit zu gewinnen. Die Schweiz ist nicht das einzige Land, das mit einer unsicheren Energiezukunft konfrontiert ist. Andere Länder wie Deutschland (das aus der Kernenergie und der Kohle aussteigt) und Frankreich (das in hohem Maße von der Kernenergie abhängig ist) stehen vor ähnlichen Herausforderungen, die das Risiko von Preisschwankungen bei Importen potenziell erhöhen. Die Schweiz ist mit erheblichen regulatorischen Unsicherheiten konfrontiert. Die Höhe der Importe, die zur Deckung der Nachfrage erforderlich sind, hängt vom Zugang zum europäischen Strommarkt und von der Einbeziehung der Schweiz in grenzüberschreitende Übertragungsvereinbarungen ab, z.B. in Bezug auf die maximale Kapazität. Derzeit gibt es kein übergreifendes Stromabkommen mit der Europäischen Union, dass die Integration des Schweizer Stromsektors in das größere europäische Energiesystem definiert, und es ist unklar, ob ein solches Abkommen in den nächsten drei bis fünf Jahren überhaupt möglich ist. Große Mengen Strom sind im Gegensatz zu Ressourcen wie Öl und Gas nur in begrenztem Maße speicherbar. Strom ist die grundlegendste Ressource einer modernen Gesellschaft, und Länder, die Strom importieren, könnten mit einer zunehmend fragilen Energiesicherheit konfrontiert werden. Die Abhängigkeit von anderen Ländern setzt ein Land Faktoren wie kurzfristigen Ausfällen, strategischen Entscheidungen zur Energieerzeugung und politischen Interessen aus. Es sind beträchtliche echtes Geld Investitionen in das Stromnetz erforderlich. Eine landesweite Aufrüstung von 220 auf 380 Kilovolt (kV) würde dazu beitragen, die Effizienz des Netzes zu erhöhen und die grenzüberschreitenden Verbindungen zu stärken. Und der Bau von Hochspannungsleitungen, insbesondere wenn sie oberirdisch verlaufen, wird wahrscheinlich langwierige rechtliche Verfahren nach sich ziehen. Ein Blick in die Zukunft: Energieprognosen bis 2050 Auf der Grundlage von Prognosen aus verschiedenen Szenarien (siehe Seitenleiste „Vier Szenarien für die Energiewende“) könnte die Schweiz bis 2030 zum Nettoimporteur von Energie werden und ihre Importe danach allmählich erhöhen – eine erhebliche Veränderung gegenüber dem derzeitigen Status quo, bei dem die Schweiz ein kleiner Nettoexporteur ist. Diese Veränderung wird in erster Linie durch einen Anstieg der Stromnachfrage bedingt sein. Bemerkenswert ist, dass sowohl der Referenzfall als auch der beschleunigte Fall zunächst über dem „Nullszenario“ der langfristigen Klimastrategie 2050 liegen. Der Referenzfall sieht einen Anstieg von 16 Prozent bis 2035 vor. Langfristig liegt jedoch nur der beschleunigte Fall über den Schweizer Projektionen. Hier fordert der Referenzfall einen Anstieg von 46 Prozent bis 2050, und die Lücke schließt sich um 2045 Fazit: Alternative Energiequellen ermöglichen Unabhängigkeit Wind und Solarenergie, als alternative Energiequellen, erweisen sich als äußerst nützlich dabei, der Schweiz zur Eigenständigkeit in Energiebelangen zu verhelfen, das käme einem Jackpot im Casino gewinnen gleich. Schaffner, der Koordinator welcher maßgeblich an der Ausarbeitung eines Strategiepapiers zur Unabhängigkeit von ausländischer Energie in der Schweiz beteiligt war, sagt: “Wir waren zu langsam, viel zu langsam”. Wünschenswert wäre laut Schaffner, neben einem Ausbau der Wasserkraft ebenso eine Konzentration auf Solar- und Windenergie. Durch doppelseitige Photovoltaikanlagen könnte die Spiegelung des Sonnenlichts im Schnee der Alpen effektiv genutzt und eingesetzt werden. Der Experte geht davon aus, dass die günstigeren Solar- und Windanlagen zukünftig gegen die Erdgasvariante durchsetzen werden, weil die Gaspreise noch längere Zeit stagnieren oder sogar weiter steigen werden. Deshalb sollte durch mehrere Photovoltaikanlagen nicht nur Energie erzeugt, sondern auch Kosten gesenkt werden können. Die Schweiz verfügt mit dem Staudamm Grande Dixence, als Reserve ebenfalls über eine vielversprechende Möglichkeit Strom aus Wasserkraft zu gewinnen. Zudem sind zahlreiche neue Projekte geplant. Eines davon zielt darauf ab, einen neuen Staudamm unter dem schmelzenden Gletscher bei Zermatt zu errichten. Diese Pläne sind aktuell Thema der Kontroverse “Landschaftsschutz versus zusätzliche grüne Energie”. Foto oben: Photo by Gustavo Fring Foto unten: Photo by Pixabay Weitere Beiträge:LEAG beantragt Enteignung privater Waldbesitzer für Tagebau NochtenGrüne Investments sind auf dem Vormarsch, aber man muss genau hinsehenGrundrente startet mit vorhersehbaren Mängeln