Werbung Speichern als eigenständige Säule des Energiesystems Dezentrale Energien Erneuerbare & Ökologie Mitteilungen Technik Verbraucherberatung 10. Dezember 2021 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Fossil erzeugte Wärme soll sich deutlich verteuern (WK-intern) – Neuer Koalitionsvertrag boostert Speicher für CO2-freie, grüne Wärme Energiespeicher sollen eigenständige Säule im Energiesystem werden Speicherung regenerativer Energie wird finanziell noch interessanter Emissionshandelssystem für Wärme soll kommen Industrie- und Immobilienunternehmen mit einem hohen Bedarf an Wärme müssen sich auf erhebliche Veränderungen im deutschen Energiemarkt einstellen. Der Koalitionsvertrag der designierten Ampel-Bundesregierung sieht gleich mehrere Maßnahmen vor, mit denen konventionell erzeugte Wärme sich in den kommenden Jahren deutlich verteuern dürfte. So wollen FDP, SPD und Grüne sich für die „Schaffung eines zweiten Emissionshandels für die Bereiche Wärme und Mobilität“ einsetzen. Wörtlich heißt es im Koalitionsvertrag: „Was gut ist fürs Klima, wird günstiger – was schlecht ist, teurer.“ (S. 62) Gleichzeitig sieht der Koalitionsvertrag eine deutliche Stärkung von Speichern für regenerative, CO2-freie Wärme vor. So sollen Energiespeicher eine „eigenständige Säule des Energiesystems“ werden (S. 61). Bis 2030 will die Koalition zudem durchsetzen, dass die Hälfte der benötigten Wärme für Bauwerke klimaneutral erzeugt wird. Peter Kordt, Geschäftsführer des Hochtemperaturherstellers LUMENION aus Berlin: „Der Passus hört sich vielleicht lapidar an, ist aber ein echter Durchbruch für Speichertechnologie aus Deutschland. Gleich zwei Faktoren machen die Speicherung von regenerativer Energie und spätere Nutzung als CO2-freie Wärme finanziell interessant. Erstens: Durch den Ausbau der Erneuerbaren nehmen die Zeiten zu, in denen das Netz den Strom nicht vollständig aufnehmen kann. In diesen Stunden sind die Energiepreise niedrig – und genau zu diesen Zeiten landen wir unseren Speicher mit dem günstigen Strom. Dadurch verlängern wir die Nutzungsdauer von Erneuerbaren, in dem wir diese günstige Energie dann zur Verfügung stellen, wenn die Börsenpreise hoch sind, also wenig Erneuerbare einspeisen. Ein klimapolitisch-wirtschaftliches Win-Win. Und zweitens: Durch den bereits heute deutlich verminderten und ab 2023 geplanten vollständigen Wegfall der EEG-Umlage auf den Strompreis wird das Einspeichern regenerativer Energie günstiger.“ Ein Anwendungsfall könnte laut dem Energiewende-Startup LUMENION so aussehen: Ein Bio-Gemüsebauer/ eine Brauerei/ ein Immobilienunternehmen bindet einen Hochtemperaturspeicher für grüne Wärme in seine bestehende Energieanlage ein. Der Speicher nimmt lokal erzeugten, fossilfreien Strom aus dem Netz ab, wenn der Wind besonders stark weht und die Sonne intensiv scheint und die Kilowattstunde günstig ist – dieser wird dann mit Zeitverzug ausspeichert und genutzt, wenn der Strom bei Dunkelflaute teuer ist. „Wir sehen heute vielerorts, wie groß der Bedarf nach CO2-freier Wärme im industriellen Maßstab ist“, so LUMENION-Geschäftsführer Peter Kordt. „Offenbar hat auch die designierte Bundesregierung erkannt, dass Speicher die einzige Lösung sind, um schnell auch klimafreundlich erzeugter Wärme einen Boost zu geben.“ So werde heute noch rund die Hälfte der in Deutschland verwendeten Energie als Wärme genutzt – für Nah- und Fernwärme, aber eben auch in landwirtschaftlichen und industriellen Verarbeitungsprozessen. Über LUMENION LUMENION ist Teil der europäischen econnext Gruppe. Für seine patentierte Speichertechnologie wurde das Berliner Energiewende-Startup LUMENION 2020 mit dem Innovationspreis Berlin Brandenburg ausgezeichnet. Gemeinsam mit der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag und Vattenfall Energy Solutions hat LUMENION beispielsweise einen 2,4 MWh fassenden Speicher in die Wärmeversorgung einer Berliner Wohnsiedlung integriert. Die Technologie speichert Erzeugungsspitzen aus regional erzeugter Wind- und Sonnenenergie netzdienlich und platzeffizient bei Temperaturen bis zu 650° Celsius. Dazu wird ein Speicherkern aus Stahl erhitzt. Stahl eignet sich besonders gut für Hochtemperaturspeicher, weil er sich aufgrund seiner Wärmeleiteigenschaften effizient und sehr günstig erhitzen lässt – und gleichzeitig sehr große Mengen Energie auf kleinem Raum speichern kann. PM: LUMENION PB: Koalitionsvertrag – Energiespeicher als eigenständige Säule Weitere Beiträge:Studien untersuchen zweitbeste Szenarien der KlimapolitikSchneid- und Presswerkzeuge der innovativen Comfort-SerieLutz Goebel: Solarförderung zeichnet sich seit Jahren durch extreme Fehlsteuerung aus