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TU Graz erhält Nikola-Tesla-Medaille

PB: Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner und TU Graz-Rektor Horst Bischof mit (v.l.) Clemens Arth (TU Graz), Wiktoria Teresa Rajewicz (Uni Graz), Sharmaine Reintar (Med Uni Graz) und Lukas Gölles (Kunstuniversität Graz), vier der geehrten Erfinderinnen und Erfinder der Grazer Unis. Bildquelle: Lunghammer - TU Graz 
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Grazer Unis ehren ihre Erfinderinnen und Erfinder

(WK-intern) – Aus der Erfindertätigkeit der Grazer Universitäten gingen in den vergangenen zwei Jahren ganze 186 Patentanmeldungen hervor. Die dahinterstehenden Forscherinnen und Forscher wurden gestern im Congress Graz geehrt.

Ehre, wem Ehre gebührt: In einem gemeinsamen Festakt würdigten die Kunstuniversität Graz, die Medizinische Universität Graz, die Technische Universität Graz und die Universität Graz gestern Abend besonders „erfindungsfreudige“ Forschende.

Zur fünften Ausgabe dieser gemeinsamen Ehrung – erstmalig war auch die Kunstuniversität Graz mit dabei – waren 235 Wissenschafterinnen und Wissenschafter in den Congress Graz eingeladen. Ihr Erfindergeist hat zwischen Juli 2023 und Juni 2025 ganze 143 Erfindungsmeldungen und 186 Patentanmeldungen hervorgebracht. Insgesamt verzeichnen die vier Grazer Universitäten in den vergangenen 20 Jahren knapp 1.500 Erfindungen.

Im Beisein von Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner und Forschungslandesrat Willibald Ehrenhöfer betonten Rektorin Andrea Kurz (Med Uni Graz) sowie die Rektoren Horst Bischof (TU Graz) und Georg Schulz (Kunstuniversität Graz) unisono den hohen Stellenwert der „Third Mission“ von Universitäten. Diese neben Forschung und Lehre dritte Mission umfasst ganz wesentlich die gezielte und praktische Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie den Wissenstransfer und die Gründungsförderung.

Holzleitner betont: „Hinter jeder Erfindung stecken Neugier, Mut und die Leidenschaft, etwas besser zu machen. Dieser Forscherinnengeist ist ein wichtiger Kern unserer Universitäten und die Grundlage für Fortschritt in unserem Land. Wenn Wissen geteilt und angewandt wird, entsteht Innovation, die allen zugutekommt. Denn Forschung stärkt nicht nur unsere Wirtschaft, sondern auch unsere Demokratie – sie macht unsere Gesellschaft widerstandsfähiger und zukunftsfähiger. Ich gratuliere und danke allen Forscher:innen und ihren Teams, die mit ihrer Arbeit täglich zeigen, was Wissenschaft für unsere Zukunft leisten kann.“

Beispielhafte Erfolgsgeschichten

Stellvertretend für die Erfindungsleistung der Universitäten wurden im Rahmen der Festveranstaltung drei „Success Stories“ präsentiert.

RESET: Handbikes für jeden Einsatz

Getreu dem Motto „Der Berg macht keine Unterschiede. Warum sollten wir es tun?“ entwickeln Simon Walch und Thomas Mayr adaptive Mountainbikes für Menschen mit Gehbeeinträchtigung. Simon Walch ist seit einem Motorradunfall querschnittsgelähmt. Das Mountainbiken aufzugeben, war für ihn keine Option. Aus ganz persönlichem Interesse entstand der erste Handbike-Prototyp. Als Spin-off der TU Graz ließ RESET die anfängliche Werkstatttüftelei rasch hinter sich und bietet nun ein Hightech-Produkt mit zwei Modellen an: „RANGER“ für Downhill-Fahrten im Wald und „SCOUT“ als alltagstaugliches adaptives Mountainbike, das sogar den Rollstuhl oder Krücken mittransportieren kann.

ProtectLiB: Batterie-Recycling

Als Spin-off der Universität Graz entwickelt ProtectLiB ein automatisiertes und sicheres Verfahren zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien. Das patentierte Schredder-System ermöglicht es, vollgeladene Akkus zu zerteilen sowie die einzelnen Materialien gefahrlos zu trennen und rückzugewinnen. Gegründet wurde ProtectLiB von Tobias Kopp, Jürgen Abraham und Chris Pichler. Aktuell arbeitet das Team daran, das gleiche Verfahren auch für weitere kritische Rohstoffe – Mangan, Nickel und Cobalt – anzuwenden.

TIL-DER: Highly Effective Cancer Therapy

Ana Santiso, Oliver Kindler und Julia Kargl von der Med Uni Graz haben mit der „TIL-DER“-Technologie eine Methode zur Identifizierung von tumorreaktiven T-Zellen entwickelt. Damit soll die personalisierte Immuntherapie, bei der eigene Abwehrzellen den Krebs bekämpfen, deutlich präziser und kosteneffektiver werden. Neben der besseren Bekämpfung von Krebserkrankungen ist auch die erhöhte Lebensqualität von Patientinnen und Patienten das Ziel.

Elf Patente: Clemens Arth von der TU Graz erhält Nikola-Tesla-Medaille

Fünf voneinander unabhängige erteilte Patente in den vergangenen fünf Jahren, das ist die Mindestanforderung für die Zuerkennung der Nikola-Tesla-Medaille. Die TU Graz verleiht diese Auszeichnung alle zwei Jahre im Rahmen der Erfinder*innenehrung an universitätsinterne Personen mit besonders bemerkenswerter Erfindertätigkeit. Der Telematiker Clemens Arth übertrifft diese Anforderung bei Weitem: Ihm wurden von 2020 bis 2024 elf voneinander unabhängige Patente erteilt. Insgesamt hat der 1979 geborene Steirer bereits 24 Patente angemeldet. Clemens Arth versteht die Technik als Handwerk: „Ich repariere alles, was mir in die Finger kommt“. Hardware zu modifizieren, zu zweckentfremden und mit neu programmierten Softwarekomponenten für diverse Forschungsfragen und Innovationsideen im Spektrum Extended Reality einzusetzen, liegt ihm im Blut.

Für das Jahr 2024 berichtete das Österreichische Patentamt übrigens folgende Zahlen: Es gab österreichweit 1.835 Patentanmeldungen und 876 erteilte Patente. Die Steiermark lag mit gesamt 430 angemeldeten Patenten auf Platz 2 (Oberösterreich: 448 Patentanmeldungen). Bereits 10,2 Prozent aller Patente, die aus Europa beim Europäischen Patentamt angemeldet wurden, stammen von Universitäten. Quellen: Jahresbericht 2024 und Statistische Übersicht 2024.

PM: Uni Graz

PB: Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner und TU Graz-Rektor Horst Bischof mit (v.l.) Clemens Arth (TU Graz), Wiktoria Teresa Rajewicz (Uni Graz), Sharmaine Reintar (Med Uni Graz) und Lukas Gölles (Kunstuniversität Graz), vier der geehrten Erfinderinnen und Erfinder der Grazer Unis. Bildquelle: Lunghammer – TU Graz 








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