Werbung Betriebssicherheit von Offshore-Windparks darf nicht durch aktive Fischerei gefährdet werden Behörden-Mitteilungen Offshore Windenergie Windparks Wirtschaft 18. Juli 2025 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Der Bundesverband Windenergie Offshore e. V. (BWO) warnt vor den Folgen einer kurzfristig eingebrachten Änderung im Raumordnungsgesetz (ROG), die im Rahmen der Umsetzung der EU-Erneuerbaren-Richtlinie RED III vom Bundestag beschlossen wurde. (WK-intern) – Die Neufassung lässt unter bestimmten Bedingungen eine Mehrfachnutzung von Offshore-Windparks durch aktive Fischerei zu und stellt damit bisherige Sicherheitsprinzipien in Frage. „Offshore-Windparks sind kein Experimentierraum für Symbolpolitik“, sagt Stefan Thimm, Geschäftsführer des BWO. „Aktive Fischerei in Windparks kann die Sicherheit der Anlagen gefährden – insbesondere durch mögliche Schäden an Seekabeln und Schutzstrukturen der Fundamente. Die Arbeit in der Zukunftskommission Fischerei hat deutlich gemacht: Es gibt noch viele offene Fragen – ökologisch, technisch und rechtlich. Solange diese nicht geklärt sind, darf eine gesetzliche Zulassung aktiver Fischerei in Offshore-Windparks kein Thema sein.“ Sicherheit und klare Regeln statt politischer Symbolik In der Begründung zur Änderung des Raumordnungsgesetzes heißt es, eine Mehrfachnutzung – auch durch aktive Fischerei – könne zugelassen werden, sofern sie den sicheren und umweltverträglichen Betrieb von Windparks nicht gefährde. Aus Sicht des BWO signalisiert diese Formulierung Interpretationsspielraum und damit Unsicherheit für Betreiber, Planer und Investoren. Die Branche setzt sich daher zunächst dafür ein, Lösungen für passive Fischerei und Aquakultur in Offshore-Windparks zu erarbeiten, da hier die rechtlichen und technischen Hürden als geringer eingestuft werden. “Unsere Haltung zur aktiven Fischerei haben wir im Frühjahr auf einer Linie mit den für Offshore-Wind zuständigen Behörden im Rahmen der Zukunftskommission Fischerei deutlich gemacht. Die Branche ist bereit für den weiteren Dialog mit der Fischerei, um Möglichkeiten für die Zukunft zu evaluieren”, betont Thimm. “Offshore-Windparks sind hochsensible technische Anlagen und von überragendem öffentlichem Interesse. Aktive Fischerei kann Fundamente, Seekabel und Schutzsysteme beschädigen. Solche Risiken gefährden nicht nur die Energieinfrastruktur, sondern auch die Sicherheit der Menschen auf See”, fügt er hinzu. Hinzu kommen ökologische Aspekte: Studien des Thünen-Instituts zeigen, dass sich Offshore-Windparks positiv auf die Fischwelt auswirken. An Fundamentsockeln und Kolkschutzstrukturen bilden sich stabile Fischgemeinschaften, darunter Arten wie Franzosendorsch oder Zwergdorsch. Zudem belegen BWO-eigene Erhebungen: Schweinswale nutzen Offshore-Windparks als Rückzugsräume. In den Parks der deutschen Nordsee wurden rund zehn Prozent mehr Schweinswal-Bewegungen erfasst als in den angrenzenden Meeresflächen – ein Hinweis auf stabile Nahrungsgrundlagen und mögliche Riff-Effekte. Der BWO fordert: Keine Öffnung für aktive Fischerei, aber Fortsetzung des Dialogs: Aktive Fischerei ist derzeit mit dem sicheren Betrieb von Offshore-Windparks nicht vereinbar. Passive Fischerei oder Aquakultur können auf Basis freiwilliger Vereinbarungen der Betreiber geprüft werden. Hier sind wir gesprächsbereit. Aktive Fischerei in Offshore-Windparks darf nicht pauschal durch Gesetzesinterpretation ermöglicht werden. Der durch die Zukunftskommission Fischerei in 2024 gestartete Dialogprozess zwischen Fischerei und Offshore Windbranche muss fortgesetzt werden. Über den BWO Der Bundesverband Windenergie Offshore e.V. (BWO) ist die politische Interessenvertretung der Offshore-Wind-Branche in Deutschland. Wir bündeln die fachliche Expertise der Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von den Herstellern über die Entwickler und Betreiber bis hin zu den Dienstleistern der Offshore-Windenergie. Für Politik und Behörden auf Bundes- und Landesebene ist der BWO zentraler Ansprechpartner zu allen Fragen der Windenergie auf See. PM: Bundesverband Windenergie Offshore e.V. (BWO) Weitere Beiträge:Bilfinger Berger setzt auf Offshore-WindkraftInnovative Windturbine ohne Vogelschlag und Lärmbelästigung an der Schwelle zum MarkteintrittGurit meldet Betriebsgewinnmarge von 5,7 % für das erste Halbjahr 2025