Werbung Meeresforschung: BSH startet die 22. Gesamtaufnahme der Nordsee Forschungs-Mitteilungen Ökologie Technik 2. August 2019 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) startet am 26. August 2019 am Süd-West Terminal in Hamburg seine 22. Gesamtaufnahme der Nordsee. (WK-intern) – Auf der knapp 3.800 Seemeilen langen Forschungsfahrt werden zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Technikerinnen und Techniker aktuelle ozeanographische und meereschemische Daten erfassen und das Seewasser auf die Konzentration ausgewählter künstlicher Radionuklide untersuchen. Die Daten dienen einer aktuellen Zustandsbewertung der Nordsee und der Erfassung klimabedingter Veränderungen. Die Reise mit dem irischen Forschungsschiff CELTIC EXPLORER endet am 17. September in Bremerhaven. Das BSH fährt seit 1998 jedes Jahr im August/September ein Netz von ortsfesten Stationen ab, auf denen das Schiff für ozeanographische und chemische Profilmessungen und zur Entnahme von Wasserproben aufgestoppt wird. Die auf den über 100 Stationen erhobenen Daten dienen zur detaillierten Bestimmung der räumlichen Verteilung von Temperatur, Salzgehalt und Dichte des Seewassers sowie der Analyse von Nährstoffen und Metallen. Ferner werden die Sauerstoffsättigung, das Säurebindungsvermögen (Alkalinität) sowie der pH-Wert des Seewassers bestimmt. Die Bestimmung der oberflächennahen Chlorophyll- und Trübstoffverteilung sowie der Sichttiefe des Meerwassers dienen unter anderem der Überprüfung und Validierung der Ergebnisse optischer Sensoren auf Satelliten, die vom BSH ganzjährig zur Zustandsbewertung von Nord- und Ostsee genutzt werden. Ein Teil der Daten wird bereits an Bord für eine erste Bewertung analysiert, eine detaillierte Aus- und Bewertung, insbesondere vieler chemischer Parameter, ist erst nach Rückkehr auf Basis zusätzlicher Analysen im BSH-Labor in Sülldorf möglich. Das eingespielte wissenschaftlich-technische Team arbeitet während der Gesamtaufnahme in drei Schichten rund um die Uhr (7/24). Die erhobenen Daten dokumentieren den aktuellen Nordseezustand und dessen Entwicklung über die letzten 22 Jahre. Damit liefern sie einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der deutschen Monitoringverpflichtungen im Rahmen der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) und helfen bei der Validierung von operationellen Ozeanmodellen. Die Langfristigkeit dieser Messungen zusammen mit der Kombination von physikalischen und chemischen Parametern ist von besonderer Bedeutung für die Plausibilisierung von Klimaszenarien und die Bewertung klimabedingter Veränderungen in der Nordsee. Erst derartig lange Zeitreihen ermöglichen die Unterscheidung der eigentlichen Klimasignale von der hohen natürlichen Variabilität der Nordsee. Damit liefern die seit mehr als 20 Jahren erhobenen Daten auch einen wichtigen Beitrag für die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) und sind Grundlage für vielfältige Untersuchungen des BMVI-Expertennetzwerkes „Wissen – Können – Handeln“ zur Anpassung der Verkehrsträger an den Klimawandel. Die international unter dem Begriff „BSH North Sea Summer Survey Data“ bekannten Datensätze der Sommeraufnahmen gibt das BSH – wie alle anderen Messdaten – auch an nationale und internationale wissenschaftliche Einrichtungen weiter. Durch die langfristige Erfassung und Archivierung maritimer Daten verfügt das BSH über lange Beobachtungsreihen und ist damit ein wichtiger Partner für andere wissenschaftliche Einrichtungen. Die unter der wissenschaftlichen Leitung des Ozeanographen Holger Klein fahrende CELTIC EXPLORER wird am 26. August 2019 auf ihrem Liegeplatz am Süd-West Terminal in Hamburg für die Expedition beladen und eingerichtet. Am frühen Morgen des 27. August wird das Schiff ablegen und bereits eine gute Stunde später vor Stade die ersten Proben auf der Elbe nehmen. Wenn Sie Interesse an einer Berichterstattung über das Beladen haben, melden Sie sich bitte frühzeitig über presse@bsh.de an. Aufgrund der besonderen Sicherheitsbestimmungen des Süd-West-Terminals müssen Teilnehmerinnen und Teilnehmer frühzeitig dem Terminal gemeldet werden. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist die zentrale maritime Behörde in Deutschland. Rund 850 Menschen in rund 100 Berufen befassen sich mit Aufgaben in der Seeschifffahrt, der Ozeanographie, der nautischen Hydrographie, der Offshore-Windenergie und der Verwaltung. Fünf eigene Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen operieren in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Das BSH arbeitet international in mehr als 12 Organisationen und etwa 200 dort angesiedelten Gremien unter anderem bei der Entwicklung internationaler Übereinkommen mit. Das BSH ist eine Bundesoberbehörde und Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit Dienstsitzen in Hamburg und Rostock. PM: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) Die Langfristigkeit dieser Messungen zusammen mit der Kombination von physikalischen und chemischen Parametern ist von besonderer Bedeutung für die Plausibilisierung von Klimaszenarien und die Bewertung klimabedingter Veränderungen in der Nordsee / Foto: HB Weitere Beiträge:JT Energy Systems erweitert Kapazitäten des Produktionszentrum für Lithium-Ionen-Batterien & Ladesys...RWE Power schaltet zum 31. März im Rheinischen Revier weitere fünf Kraftwerksblöcke endgültig abGreenpeace begrüßt Österreichs Einspruch gegen AKW-Subventionen in Ungarn