Werbung f-cell award 2017: Preisgeld für Strom aus Abwasser und für längere Lebensdauer für Brennstoffzellen Erneuerbare & Ökologie Forschungs-Mitteilungen Veranstaltungen 11. Oktober 2017 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Jeweils 10.000 Euro Preisgeld für Strom aus Abwasser und für längere Lebensdauer für Brennstoffzellen (WK-intern) – Mit einem innovativen Luftfilter für Brennstoffzellen wurde in der Kategorie „products & market“ eine Entwicklung von Freudenberg Filtration Technologies (Weinheim) ausgezeichnet. In der Kategorie „research & development“ überzeugten das Institut für Textiltechnik Augsburg (ITA) der Universität Augsburg und das Institut für Angewandte Mikrobiologie (iAMB) der RWTH Aachen mit einem Gemeinschaftsprojekt, das sich mit der Entwicklung neuartiger Elektroden für Mikrobielle Brennstoffzellen befasst. Diese könnten zukünftig aus Abwasser Strom gewinnen. Der vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gestiftete „f-cell award 2017“ beweist im Umfeld der EVS 30 die Marktreife der Brennstoffzellentechnologie in Europa mit einem prominent besetz-ten Feld hochkarätiger Einreichungen. Das in der Kategorie „research & develop-ment“ ausgezeichnete Forschungsprojekt zum Thema Mikrobielle Brennstoffzelle schlägt zudem eine Brücke in das Feld der Bioökonomie. Franz Untersteller, Lan-desminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, über-reichte die Preise am 10. Oktober 2017 im gemeinsamen Rahmen der EVS30 und der f-cell/BATTERY+STORAGE in Stuttgart. „Mit dem Preis wollen wir herausra-gende Entwicklungen in einem der interessantesten Technologiefelder unserer Zeit würdigen und weitere Innovationen anreizen“, sagte der Minister. Den Preis hat das Ministerium gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) ausgeschrieben. „Die Brennstoffzelle ist bei einer Vielzahl von Anwendungen einsetzbar und kann auch Brücken zu anderen Technologien schlagen“, erklärte Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH. Längere Lebensdauer für Brennstoffzellen dank neuem Zuluft-Filtersystem Brennstoffzellen erzeugen Strom ohne schädliche Abgasemissionen. Um dies zu erreichen, stellen sie hohe Anforderungen an die Reinheit des Betriebsstoffes – z. B. Wasserstoff – und an die Reinheit der Zuluft, die für die kalte Verbrennung im Brennstoffzellen-Stack benötigt wird. In der Kategorie für marktnahe Produkte ver-lieh die Jury den f-cell award 2017 an Freudenberg Filtration Technologies für ein neuentwickeltes Zuluft-Filtersystem, das den Wirkungsgrad und die Lebensdauer von Brennstoffzellen erhöht. Kern der Entwicklung ist die Trennung der Filterstufen für basische und saure Gase. Die Technologie senkt unter anderem den Strömungs-widerstand im Filtersystem und steigert so die Effizienz. Der Ablauf: Zunächst fängt eine erste Stufe die in der Zuluft enthaltenen basischen Gase wie Ammoniak ab. In der zweiten Stufe wird dann eine speziell ausgerüstete Aktivkohle verwendet, die eine extrem hohe Kapazität bezüglich schwefelhaltiger saurer Gase aufweist und diese zu einem sehr hohen Anteil aufnimmt. Den Abschluss des Systems bildet ein Partikelfilter. Dieser enthält eine Mikrofaserlage und filtert bei sehr niedrigem Druckverlust bereits Partikel im Bereich 200 Nanometer hocheffizient. Das innova-tive Filtersystem kann im mobilen, portablen sowie im stationären Bereich für Nie-dertemperatur-Polymerelektrolytmembran-, Hochtemperatur-PEM- und Festoxid-Brennstoffzellensysteme (SOFC) eingesetzt werden. Aus Abwasser wird Strom – die Mikrobielle Brennstoffzelle (MBZ) In der Kategorie „research & development“ wurde ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Textiltechnik Augsburg (ITA) der Universität Augsburg und des Insti-tuts für Angewandte Mikrobiologie (iAMB) der RWTH Aachen ausgezeichnet. Das Forschungsvorhaben TexKoMBZ überzeugte die Jury mit einer Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu einer neuartigen Bio-Anode für Mikrobielle Brennstoffzellen (MBZ). MBZ folgen denselben Prinzipien wie konventionelle Brennstoffzellen. Ihre Wirkungsweise basiert jedoch auf speziellen mikrobiellen Bio-Katalysatoren, die organisches Material oxidieren und die dabei freiwerdenden Elektronen auf eine Elektrodenoberfläche übertragen können. Geradezu revolutionär ist das Potenzial, die in Abwässern enthaltenen organischen Bindungen abzubauen und gleichzeitig Strom zu gewinnen. Ein wichtiger Bestandteil jeder MBZ ist die Bio-Anode, ein Ver-bund aus mikrobiellen Katalysatoren und Elektrodenmaterial. Als Elektrodenmateri-al kommen kohlenstoffbasierte Materialien zum Einsatz, da diese biokompatibel, leitfähig, chemisch inert und vergleichsweise preiswert sind. Die Mikroben reichern sich direkt aus dem Abwasser an der Kohlenstoffoberfläche an und überziehen das Elektrodenmaterial mit einem 100–200 Nanometer dünnen Biofilm. Ziel des For-schungsprojektes ist es aktuell, eine Bio-Anode zu entwickeln, deren Leistungsfä-higkeit dank einer großen Aufwuchsfläche für die Mikroben 25 % über der bisheriger Bio-Anoden liegt. Das Forschungsvorhaben TexKoMBZ wird vom Bundesministe-rium für Bildung und Forschung im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Neue Produkte für die Bioökonomie“ gefördert. „Das Projekt ermöglicht ein völlig neues Anwen-dungsfeld“, sagte Minister Franz Untersteller, „nämlich Abwasser nachhaltig zu rei-nigen und hierbei gleichzeitig Strom zu gewinnen.“ f-cell award – Innovationspreis Brennstoffzelle Der „f-cell award – Innovationspreis Brennstoffzelle“ wird gestiftet vom Land Baden-Württemberg für anwendungsnahe Entwicklungen rund um die Brennstoffzelle. Ausschreiber des Wettbewerbs sind das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und die Wirtschaftsförderung Region Stutt-gart. Das Preisgeld beträgt in der für industrielle Anwender bestimmten Kategorie „products & market“ und in der an Universitäten, wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen gerichteten Kategorie „research & development“ jeweils 10.000,- €. Die Jury-Mitglieder 2017: Matthias Altmann (Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH, Ottobrunn), Dr. Klaus Bonhoff (NOW GmbH, Nationale Organisation Was-serstoff- und Brennstoffzellentechnologie, Berlin), Thomas Gschwind (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg), Prof. Dr. Angelika Heinzel (Zentrum für Brennstoffzellentechnik, Duisburg), Dr. Ludwig Jörissen (Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg ZSW, Ulm), Prof. Dr. Werner Lehnert (Forschungszentrum Jülich), Dr. Frank Mar-scheider-Weidemann (Fraunhofer ISI, Karlsruhe), Prof. Dr. Wolfram Münch (EnBW Baden-Württemberg), Dr. Manuel Schaloske (Landesagentur e-mobil Baden-Württemberg), und Dr. Jörg Wind (Daimler AG). f-cell und BATTERY+STORAGE 2017: Wasserstoff, Brennstoffzellen und Batterien auf einem Gelände. Tickets und weitere Informationen zu Ausstellern und sämtlichen Veranstaltungsbausteinen unter www.f-cell.de und www.battery-storage.de. Die Konferenztickets der f-cell und BATTERY+STORAGE gelten ebenfalls für die EVS30 und umgekehrt – Die Veranstaltung geht von 9.-11. Oktober 2017. PM: f-cell und BATTERY+STORAGE Weitere Beiträge:Hauptversammlung der Vestas Wind Systems A / S am 8. April 2021"Windstrom, der von Norden in den Süden muss" - Märchen über und Propaganda gegen die EnergiewendeSchnaitsee soll bis 2016 Standort für ein Geothermie-Kraftwerk werden