Werbung GtV zu den Bohrarbeiten für Erdwärmesystem und die Hebungen des Untergrunds in Böblingen Geothermie 25. Oktober 2013 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels (WK-intern) – Müller-Ruhe zu Böblingen: „Wir brauchen zunächst eine nüchterne, unvoreingenommene Analyse der Ursachen.“ Angesichts der Hebungen des Untergrunds in Böblingen warnt der GtV-Bundesverband Geothermie vor einer pauschalen Verurteilung der Technologie Geothermie. Verbandspräsident Müller-Ruhe erklärt: „Die Untersuchungen haben erst begonnen. Daher sollten wir zunächst abwarten, ob sich der Verdacht eines Zusammenhangs der Hebungen mit den ausgeführten Geothermiebohrungen erhärtet.“ Zudem sind die Ursachen für die Hebungen eng mit der spezifischen Geologie der Region verbunden. Derzeit ist folgender Sachverhalt bekannt: Im Laufe der letzten Monate waren wiederholt Schäden an Häusern bekannt geworden. Viele Indizien sprechen dafür, dass diese durch Hebungen des Erdbodens entstanden sind, denen vermutlich die gleichen Ursachen wie in Staufen zugrunde liegen. Dort sind durch Bohrarbeiten für Erdwärmesysteme anhydritführende Schichten (wasserfreier Gips) mit Grundwasserformationen verbunden worden. Unter Wassereinwirkung beginnt Anhydrit aufzuquellen und kann hierdurch Hebungen sowie in der Folge entsprechende Schadensbilder verursachen. „Im Rahmen der Aufklärung dieses Schadens ist auch zu klären, warum bei anderen Bohraufgaben in gleichen Formationen (Baugrunduntersuchungen, Trinkwasserbrunnen, Heil- und Badewasser bzw. Mineralwasser) bislang keine ähnlichen Schäden bekannt geworden sind“, so Müller-Ruhe. Die Bohrungen, mit denen die Hebungen in Verbindung stehen sollen, wurden bis 2008 niedergebracht. 2009 kam es bei Bohrarbeiten in Staufen zu den oben skizzierten Schadensbildern. „Wir als Branche bedauern diese dramatischen Schadensfälle außerordentlich. Wir haben aus Staufen vielfältige Schlüsse gezogen. Von Seiten der Zulassungsbehörden wurde zunächst angewiesen, dass Erdwärmbohrungen in Anhydritformationen seitdem nicht mehr zugelassen werden. In allen sonstigen Formationen besteht eine solche Gefahr ausdrücklich nicht“, stellt der Verbandspräsident fest. Aufgrund der Schadensfälle von Staufen hat die Geothermiebranche im engen Kontakt mit den Behörden umfassende Qualitätssicherungsmaßnahmen beschlossen. „Die Bohrungen in Böblingen liegen vor dieser Zeit und wurden nach damaligen Standards genehmigt. Die Vorerkundung des Untergrundes und die Auswahl fachtechnisch guter, erfahrener Firmen ist dennoch unabdingbare Voraussetzung zur präventiven Vermeidung von Schadensfällen bei der Umsetzung von Erdwärmesystemen“, resümiert Müller-Ruhe. Derzeit sind in Deutschland ca. 300.000 Erdwärmeanlagen installiert. Bis auf wenige Ausnahmen werden diese seit Jahren ohne Probleme betrieben. „Wir haben es mit einer erprobten, sicheren Technik zu tun“, so der GtV-BV-Präsident. Dennoch ist es Anliegen des Verbandes, die Qualitätsstandards zu steigern und die Untergrundkenntnisse zu verbessern. Ein genereller Ausschluss von Erdwärmebohrungen an solchen Stellen sollte jedoch die letzte Maßnahme sein. Mit einer sachgemäßen Planung und Vorerkundung, dem Beachten technischer Standards durch eingeschaltete Fachfirmen und einer qualitativen hochwertigen Ausführung dürften solche Schadensfälle hoffentlich der Vergangenheit angehören. Müller-Ruhe verspricht: „Der Bundesverband und die kooperierenden Verbände werden das Ihrige dazu beitragen.“ Über den GtV-Bundesverband Geothermie: Der 1991 gegründete GtV-Bundesverband Geothermie e.V. (GtV-BV) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Einzelpersonen, die auf dem Gebiet der Erdwärmenutzung in allen Bereichen der Forschung und Anwendung tätig sind. Er vereint derzeit ca. 700 Mitglieder aus Industrie, Wissenschaft, Planung und der Energieversorgungsbranche. Hauptaufgaben des Verbandes sind die Information der Öffentlichkeit über die Nutzungsmöglichkeiten geothermischer Energie zur Wärme- und Stromerzeugung sowie der Dialog mit politischen Entscheidungsträgern. Der GtV-BV organisiert den jährlichen Geothermiekongress ebenso wie Workshops zu aktuellen Themen und gibt neben Informationsmaterial die Fachzeitschrift „Geothermische Energie“ heraus. Der Geothermiekongress DGK 2013 findet vom 12. bis 14. November in Essen statt, begleitet von der internationalen Fachmesse Geo-T Expo. PM: Gregor Dilger, Referent für Kommunikation GtV-Bundesverband Geothermie e.V. Weitere Beiträge:Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für GeothermieanlagenBMWi: Exportinitiative Erneuerbare Energien veröffentlicht Marktanalyse 2015Geothermie statt Kohle - Erdwärme kann einen bedeutenden Beitrag zum Kohleausstieg leisten