Werbung Gutachten: Potenziale zur kurzfristigen technischen Optimierung des Offshore-Netzes Offshore 12. Juli 201222. Oktober 2012 (WK-news) – Aktuelles BET-Gutachten zeigt Potenziale zur kurzfristigen technischen Optimierung des Offshore-Netzes. Ein Gutachten, das im Auftrag der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE und des Offshore Forums Windenergie vom Energieberatungsunternehmen BET Aachen erstellt wurde, lässt erhebliche Potentiale zur kurzfristigen technischen Optimierung des Offshore-Netzes erkennen. Das Gutachten belegt, dass durch die Verbindung der einzelnen Offshore-Netzanbindungen untereinander die Kostenrisiken durch mögliche Netzsausfälle drastisch minimiert, und ein effizientes Netzanschlussmanagement erreicht werden können. „Die sogenannte „Vermaschung“ der Clusteranbindungen bietet – neben energiewirtschaftlichen Vorteilen – kurzfristig erschließbare und effiziente Lösungspotentiale, die helfen die Haftungsrisiken zu senken und Verzögerungen durch eine effiziente Auslastung der Netzinfrastruktur aufzufangen“, erklärt Jörg Kuhbier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE. „Die Ergebnisse des BET-Gutachtens sollten insofern kurzfristig bei der Umsetzung der Lösungsansätze der AG Beschleunigung insbesondere bei der notwendigen gesetzlichen Regelung zur Haftung bei Netzfehlern sowie bei der Erarbeitung des Offshore-Netzplans Berücksichtigung finden“, so Kuhbier weiter. Die Bundesregierung hat angekündigt bis Mitte Juni 2012 eine gesetzliche Regelung für die Haftungsfrage bei Netzverzögerungen und -fehlern vorzulegen und zugleich Finanzierungsmodelle, wie z.B. durch eine temporäre KfW-Beteiligung für die anstehenden Netzanschlüsse zu prüfen. Bereits Ende 2012 wird der vom BSH zu erstellende erste Offshore-Netzplan erwartet.Die BET-Analyse hat gezeigt, dass in allen Windpark-Clustern ökonomisch sinnvolle Verbindungsleitungen zwischen den Clusteranbindungen realisiert werden können. Diese können in Extremfällen ein hohes Schadenspotential abwehren. „Die vermeidbaren Verluste durch die zusätzliche Vermaschung des zweiten und dritten Clusteranschlusses im DolWin-Cluster (D3 zu D2) belaufen sich nach der Untersuchung für ein Jahr Ausfall der Netzanbindung DolWin 2 auf rund 290 Millionen Euro. Gegenüber einem Szenario ohne jegliche Verbindung im Cluster DolWin, wie bisher in vorliegenden Versicherungsszenarien angenommen, ergibt sich aus der Vermaschung sogar ein Vorteil von 1,57 Milliarden Euro.“, so Dr. Uwe Macharey, Projektleiter bei der BET Aachen. Die Untersuchung des DolWin-Clusters ergab außerdem, dass das von TenneT gewählte Anschlussmanagement teilweise bereits Übergangslösungen zur Nutzung der vorhandenen Netzkapazitäten wie zum Beispiel die abschnittsweise Inbetriebnahme der Offshore-Windparks berücksichtigt. Die Analyse hat ergeben, dass dieses Konzept grundsätzlich geeignet ist, die knappe Ressource Netzanbindung volkswirtschaftlich effizient einzusetzen und die Netzanbindung weiterer Windparks zu beschleunigen bzw. entstehende Verzögerungen in bestimmten Clustern teilweise aufzufangen. Allerdings bedarf es der Weiterentwicklung und konsequenten Verfolgung, um die knappe volkswirtschaftliche Ressource Netz optimal zu nutzen. „Grundsätzlich sollte ein Offshore-Netz einer ganzheitlichen Ausbauplanung folgen und nicht nur Teilaspekte aufgreifen“, betont Dr. Ursula Prall von Offshore Forum Windenergie. „Die Realisierungsphasen der Windparks sowie des Netzes, die Systemsicherheit, die Reduzierung von Ausfallrisiken, die Aspekte der europäischen Vernetzung sowie ökologische Kriterien sind in ihrer Gesamtheit zu berücksichtigen“, so Dr. Prall weiter. Das vollständige BET-Gutachten mit den entsprechenden Analysen finden Sie hier Hintergrundtext Die bisherigen Maßnahmen und Planungen von Offshore-Netzanbindungen in der deutschen Nordsee sehen so genannte Sammel- bzw. Clusteranbindungen für Offshore-Windparks vor. Über diese Sammelanbindungen kann jeweils eine Leistung von bis zu 900 MW (aktueller Stand der Technik) Offshore-Leistung abgeführt werden. Die Idee des Baus von Sammelanbindungen folgt dem von allen Beteiligten akzeptierten Gebot der wirtschaftlichen und ökologischen Effizienz. Bisher sind diese Sammelanbindungen nicht bzw. nur in einem sehr begrenzten Umfang untereinander verbunden. Neben den volkswirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen der Clusteranbindungen kann aufgrund der fehlenden Verbindung (Vermaschung) der Clusteranbindungen untereinander aber auch der mögliche Ausfall einer Sammelanbindung zu einem Verlust der Einspeisung von derzeit bis zu 900 MW führen. Der erzeugte Strom könnte in diesem Fall nicht in die Verbrauchszentren abgeleitet werden. Darüber hinaus hätte die unterbrochene Netzanbindung auch erhebliche Konsequenzen für die betroffenen Offshore-Windparks. Denn es entstehen nicht nur finanziellen Risiken durch den Versorgungsausfall und die ausbleibende Vergütung des Windstroms sondern auch die zwingend notwendige Notstromversorgung des gesamten Windparks über Notstromaggregate ist nicht mehr gegeben. Die vom Bundeswirtschaftsministerium ins Leben gerufene und von der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE geleitete AG Beschleunigung hat sich im Rahmen ihrer Gesamtanalyse auch den beschriebenen möglichen Netzausfallszenarien und den sich daraus resultierenden Haftungsfragen gestellt. Das Lösungspapier der Arbeitsgruppe, welches am 22. März 2012 in Berlin vor den Bundesministern Norbert Röttgen und Phillip Rösler präsentiert wurde, enthält auch Lösungsvorschläge zum Umgang mit derartigen Haftungsrisiken. Es wurden durch den Versicherungsdienstleister Marsh mit den beiden Übertragungsnetzbetreibern TenneT und 50 Hertz 80 Schadensszenarien für denkbare Netzausfälle ermittelt und nach Häufigkeit, Ausfalldauer und Schadenshöhe bewertet. Die Deutsche WindGuard hat diese Szenarien im Auftrag der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE auf technische Plausibilität und Maßnahmen geprüft, die das Risiko und die Ausfalldauer verringern. In diese Risikobetrachtungen sind die Potentiale aus der Vermaschung eines Offshore-Netzes bisher allerdings noch nicht eingegangen. Anhand des BET-Gutachtens wird deutlich, dass neben der Prüfung möglicher Haftungsbegrenzungen insbesondere auch Möglichkeiten der technischen Optimierung genau analysiert werden müssen. Mit dem Aufbau eines vermaschten Offshore-Netzes können nach der vorliegenden Analyse nicht nur die volkswirtschaftlichen Kosten und Risiken gesenkt und das Ausfall- und somit das Haftungsrisiko für alle Beteiligten dauerhaft minimieren werden sondern es können auch zwischenzeitliche Netzanschlussengpässe wirksam überbrückt werden. PM: www.offshore-stiftung.com Weitere Beiträge:Dr. Thomas Meiers zum neuen CCO des Aufsichtsrates der BayWa AG ernanntWind Europe 2024: UL Solutions bewertet Sicherheit von mehr als 1 GW-Windturbinen in DeutschlandTenneT: Gleichstrom-Erdkabel steigern Chance für Akzeptanz von SuedLink