Werbung Innerhalb einer Stunde wurden 24 MW Flexibilitätsleistung durch Netzbetreiber abgerufe Erneuerbare & Ökologie Forschungs-Mitteilungen Solarenergie Technik Windenergie 15. April 2020 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Größter Abruf von Flexibilitäten auf enera Markt erfolgreich durchgeführt (WK-intern) – Die Teilnehmer des SINTEG-Projekts enera haben erfolgreich einen Feldtest durchgeführt, bei dem innerhalb einer Stunde 24 MW Flexibilitätsleistung durch die Netzbetreiber Avacon Netz, EWE NETZ und TenneT koordiniert abgerufen wurde. Dies ist der bisher größte Abruf auf dem börsenbasierten Flexibilitätsmarkt. Trotz der Einschränkungen der Teilnehmer durch diverse Covid-19 Maßnahmen fand eine enge Koordination aller Netzbetreiber über Spannungsebenen hinweg statt. Aufgrund des starken Zubaus von Windkraftanlagen im Norden Deutschlands bei einem verbrauchstarken Süden kommt es im Zuge der Energiewende vermehrt zu Engpasssituationen auf allen Spannungsebenen. Das verursacht hohe Kosten für netzstabilisierende Maßnahmen, wie das Einspeisemanagement und den Redispatch. Dies gilt insbesondere für das Übertragungsnetz, tritt zunehmend aber auch im Verteilnetz auf. Vor diesem Hintergrund zeigen im Rahmen des Demonstrationsprojektes enera die Avacon Netz, EPEX SPOT, EWE AG, EWE NETZ und TenneT, dass ein freiwilliges marktwirtschaftliches Instrument prognostizierte Engpasssituationen im Netz vermeiden kann. Dies soll durch die bessere Abstimmung von Erzeugung und Verbrauch unter Berücksichtigung lokaler Flexibilitätspotenziale erfolgen. Bei diesem gemeinschaftlichen Feldtestszenario des enera Projekts am 3. April wurden Biogas und Windkraft in ihrer Einspeisung reduziert, gleichzeitig wurde ein elektrischer Gastransportverdichter sowie ein Hybrid-Großspeicher im friesländischen Varel aktiviert, um Strom aus dem Netz aufzunehmen. Dabei wurde der erneuerbar erzeugte Strom nicht hart vom Netzbetreiber abgeregelt, sondern die Anlagen haben ihre Leistung basierend auf dem Marktpreissignal reduziert. Als Vermarkter nahm EWE TRADING an dem Feldtest teil und bot seine gesamte zur Verfügung stehende Leistung an Flexibilitäten an, welche komplett abgerufen wurde. Hierdurch konnte gezeigt werden, wie durch einen koordinierten Flexibilitätsabruf Netzengpässe gemindert werden können und dadurch langfristig die Integration der Erneuerbaren in das Stromnetz erleichtert wird. Der enera Flexibilitätsmarkt ist seit Februar 2019 in Betrieb. Seitdem wurden verschiedene Aspekte des Marktes getestet. Ziel des enera Flexmarktes ist es, Leistungen für alle Spannungsebenen bereitzustellen. „Wir freuen uns über diesen gelungenen Praxistest und das erfolgreiche Zusammenspiel von unterschiedlichen Technologien, Netzbetreibern und Vermarkter. Mit diesem bislang größten Abruf hat der Flexibilitätsmarkt seine Belastbarkeit unter Beweis gestellt,“ bestätigt Dr. Urban Keussen, Technikvorstand EWE AG. „Die Stärke der lokalen Flexibilitätsmärkte wie des enera Marktes besteht darin, dass sie sämtliche Technologietypen mit einschließen, nicht nur Erzeugungsanlagen, sondern auch Speicher und innovative Technologien wie Power-to-X. Flexibilitäten werden nach Bedarf abgerufen, indem Angebot und Nachfrage auf der börsengestützten digitalen Plattform zusammengebracht werden. So entsteht auch ein transparentes und zuverlässiges Preissignal für Flexibilitäten, was deren netzdienlichen Einsatz weiter fördert,“ sagt Ralph Danielski, Chief Executive Officer der EPEX SPOT. Im Projekt enera werden nun die auf dem Flexibilitätsmarkt erzielten Ergebnisse zusammengeführt und deren Verwertbarkeit über das Projekt hinaus untersucht und bewertet. Geprüft wird, inwieweit der enera Flexmarkt auch im Vergleich zu anderen entwickelten Lösungen als Blaupause für die Energiewende in Deutschland übertragbar ist. PM: EPEX SPOT Communications / EWE Weitere Beiträge:Höhere CO2-Steuer für Klimaanpassung?: Bevölkerung will angeblich mehr Investitionen in Schutzmaßnah...Stellungnahme zum Referentenentwurf EEGStromintensive Industrien müssen in den wind-stromreichen Norden verlegt werden