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Deutschland investiert 5,4 Milliarden Euro in Raketen und Kriegsindustrie

PB: Die ESA-Ministerratskonferenz 2025 in Bremen: Am 26. und 27. November 2025 tagten Ministerinnen und Minister sowie Vertretungen der Regierungen der 23 Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Bremen, um die Zukunft der gemeinsamen europäischen Raumfahrt festzulegen. / ©: ESA - S. Corvaja
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Deutschland investiert 5,4 Milliarden Euro in die Zukunft der europäischen Raumfahrt

(WK-intern) – Drei Jahre nach der vergangenen ESA-Ministerratskonferenz in Paris tagten die 23 Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumorganisation am 26. und 27. November 2025 in Bremen.

Sie stellen insgesamt rund 22,1 Milliarden Euro für Raumfahrtprogramme der nächsten Jahre zur Verfügung.

Die ESA gab bekannt, dass eine deutsche ESA-Astronautin oder ein deutscher ESA-Astronaut als erste Europäerin beziehungsweise Europäer um den Mond fliegen wird.

Deutschland beteiligt sich mit rund 5,4 Milliarden Euro (laufende wirtschaftliche Bedingungen) an den ESA-Programmen. Die ESA kalkuliert zu gemischten wirtschaftlichen Bedingungen 2025, danach beläuft sich das deutsche Zeichnungsvolumen auf rund 5,1 Milliarden Euro.

Deutschland bleibt mit rund 23 Prozent der größter Beitragszahler der ESA.
Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR hat die deutschen Positionen vorbereitet und mit der Bundesregierung abgestimmt.

Am 26. und 27. November 2025 tagten Ministerinnen und Minister sowie Vertretungen der Regierungen der 23 Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Bremen, um die Zukunft der gemeinsamen europäischen Raumfahrt festzulegen. Deutschland beteiligt sich mit rund 5,4 Milliarden Euro (laufende wirtschaftliche Bedingungen) an den ESA-Programmen. Die ESA kalkuliert zu gemischten wirtschaftlichen Bedingungen 2025, danach beläuft sich das deutsche ESA-Zeichnungsvolumen auf rund 5,1 Milliarden Euro. Damit ist Deutschland mit rund 23 Prozent der Gesamtzeichnungssumme von rund 22 Milliarden Euro der stärkste Partner der ESA vor Frankreich und Italien (jeweils rund 16 Prozent). Zudem gab der ESA-Generaldirektor Dr. Josef Aschbacher bekannt, dass eine deutsche ESA-Astronautin oder Astronaut als erste Europäerin beziehungsweise erster Europäer um den Mond fliegen wird.

Für die sogenannten ESA-Pflichtprogramme stellt Deutschland rund 1,3 Milliarden Euro zur Verfügung: Dazu zählen neben dem Allgemeinen Haushalt das Wissenschaftsprogramm zur Erforschung des Universums mit Weltraumteleskopen und Raumsonden sowie der Europäische Raumflughafen in Kourou.

  • Rund 3,8 Milliarden Euro des deutschen Beitrags entfallen auf die sogenannten optionalen Programme:
  • Deutschland investiert hier 863 Millionen Euro in mehr Wettbewerb in der Raketenproduktion und den europäischen Zugang zum All
  • 885 Millionen Euro in astronautische und robotische Exploration des Mondes und in erdnahen Umlaufbahnen
  • Rund 873 Millionen Euro in moderne Klima- und Umweltsatelliten
  • Rund 320 Millionen Euro in Satellitenkommunikation zur sicheren Übertragung großer Datenmengen
  • Mehr als 300 Millionen Euro in genaueste Satellitennavigation für den Verkehr der Zukunft und zur Sicherung des Finanz- und Energiesektors
  • Rund 218 Millionen Euro zur Abwehr von Gefahren aus dem Weltraum wie Asteroiden und Sonneneruptionen
  • 120 Millionen Euro (laufende wirtschaftliche Beteiligungen) in die Entwicklung modernster Raumfahrttechnologien
  • Rund 59 Millionen Euro in die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten europäischen Raumfahrtsektors.

Das Bundesministerium der Verteidigung beteiligt sich mit rund 292 Millionen Euro (wirtschaftliche Beteiligungen 2025) an der ESA-Ministerratskonferenz. Es unterstützt vor allem den Bereich der Trägerraketen für den Ausbau zukünftiger Startmöglichkeiten sowie den Bereich Weltraumsicherheit.

An der Spitze der deutschen Delegation standen Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), der im BMFTR für Raumfahrt zuständige Staatssekretär Dr. Marcus Pleyer, unterstützt von weiteren Vertreterinnen und Vertretern ihres Ministeriums, des Bundesministeriums für Verkehr und des Bundesministeriums der Verteidigung, sowie Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstandsmitglied und Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der mit seinem Team aus Bonn die deutschen Positionen vorbereitet und mit der Bundesregierung abgestimmt hat. Die Ministerratskonferenz ist das höchste politische Entscheidungsgremium, das im Schnitt alle drei Jahre den inhaltlichen und finanziellen Rahmen für die Raumfahrtprogramme der ESA festgelegt.

Gestern haben wir Deutschlands Zukunft im All gestartet. Deutschland ist beitragsstärkster ESA-Mitgliedstaat.
Wir stellen aus dem Bundeshaushalt 5,4 Milliarden Euro bereit. Ich bin wirklich stolz, dass wir es geschafft haben, unseren Beitrag so deutlich zu steigern. Ich danke auch dem Bundesverteidigungsministerium, das sich erstmalig am deutschen ESA-Beitrag beteiligt. Gerade in der angespannten Haushaltslage ist das ein klares Signal: Raumfahrt ist eine Investition in unsere Zukunft. Mit Deutschland und Europa ist in der Raumfahrt zu rechnen. Durch dieses große deutsche Engagement, sowohl finanziell als auch durch die von uns gezeichneten Programme, stärken wir die ESA entscheidend. Und die ESA vollzieht nun auch den Paradigmenwechsel hin zu wettbewerblichen, nutzer- und anwendungsorientierten Ansätzen. So sorgen wir für Souveränität im All und schaffen Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung in der deutschen Wirtschaft – in der Raumfahrt und darüber hinaus. Mit Deutschland und Europa ist in der Raumfahrt zu rechnen. Auf dieser ESA-Ministerratskonferenz ist es uns gelungen, beeindruckende Programme festzuzurren. Davon werden wir alle in Europa profitieren“, sagt Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt.

„Mit dieser Ministerratskonferenz haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht,“ betont Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstandsmitglied und Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR. „In den vergangenen drei Jahren haben die ESA-Mitgliedsstaaten, auch unter dem deutschen Ministerratsvorsitz, die Transformation der ESA hin zu einer modernen Weltraumorganisation vorangetrieben. So soll sie besser für mehr Wettbewerb und Kommerzialisierung in der Raumfahrt aufgestellt werden. Das gilt insbesondere für den Bereich der Trägerraketen. Mit der European Launcher Challenge beginnt nun die wettbewerbliche Zukunft im Trägerbereich“, erklärt Walter Pelzer. „Zudem freue ich mich besonders, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass zum Abschluss der Konferenz soeben öffentlich verkündet wurde, dass aufgrund des langjährigen deutschen Engagements im Explorationsbereich der erste europäische Astronaut zum und um den Mond eine Deutsche oder ein Deutscher sein wird.“

Dreijähriger Vorsitz des ESA-Rats auf Ministerebene: Deutschland setzte sich für Wettbewerb und eine starke ESA ein
Deutschland hatte seit November 2022 den Vorsitz im ESA-Rat auf Ministerebene inne, der nun an Italien übergeben wurde. In diesen drei Jahren hat sich Deutschland für eine starke ESA – nach innen und außen – eingesetzt, auch in der Zusammenarbeit mit der Europäischen Union. Durch den Weltraumgipfel 2023 in Sevilla wurde ein zentraler Paradigmenwechsel zu wettbewerblichen, dienstleistungsbasierten und kommerziellen Ansätzen in der Raumfahrt vorangetrieben. Dieser soll sich vor allem, aber nicht nur im Raumtransport niederschlagen. Der ESA-EU-Weltraumrat 2024 in Brüssel gab Impulse für die europäischen Raumfahrtprogramme in beiden Organisationen: Mehr Nutzerorientierung und weniger Bürokratie durch flexibleres Programmmanagement. Dabei unterstützt Deutschland weiterhin die bewährte Aufgabenteilung zwischen ESA und EU.

Deutschlands Engagement ist vielseitig
Europa wird mit Deutschland als Eckpfeiler die Zukunft der internationalen Raumfahrt gestalten, sei es beispielsweise beim Aufbruch zum Mond oder mittels der Erdbeobachtung, die wichtige Beiträge vom Klimaschutz bis hin zur Umweltüberwachung leistet. Im Bereich der optischen Technologien ist Deutschland weltweit führend. Sie werden nun auch in der Satellitennavigation gefördert, um sie in der zweiten Generation des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo einsetzen zu können. Dies wird die Genauigkeit der Positions- und Zeitermittlung noch weiter erhöhen, die nicht nur für die Navigation im Auto sondern auch für den internationalen Zahlungsverkehr und die Stabilität der Stromnetze mittlerweile unverzichtbar ist. Außerdem engagiert sich Deutschland auch für den Nachwuchs bei der ESA und richtet über die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR dort ab 2026 ein Traineeprogramm für Hochschulabsolventinnen und -absolventen ein, um den deutschen Nachwuchs in der Raumfahrt zu fördern und Fachkräfte für die Zukunft aufzubauen. Bis zu zwei Jahre lang können junge Menschen mit Masterabschluss als German Graduate Trainees (GGT) bei der ESA in der Erdbeobachtung, der Exploration, der Satellitenkommunikation, aber auch im Weltraumrecht oder in der Industriepolitik und in vielen weiteren sehr spannenden Bereichen neue Einblicke erhalten.

Die wesentlichen deutschen Investitionen im Einzelnen

Wissenschaft
Das Wissenschaftsprogramm ist als Pflichtprogramm das Rückgrat der ESA. Damit trägt es maßgeblich zum Aufbau und Erhalt von Europas Rolle in der internationalen Weltraumforschung bei. Es finanziert die Forschungssatelliten, deren Start und Betrieb. Die wissenschaftlichen Instrumente entwickeln die Mitgliedsstaaten selbst. Deutschland ist mit 21,39 Prozent größter Beitragszahler dieses Programms, was einen Beitrag von insgesamt rund 824 Millionen Euro (laufende wirtschaftliche Bedingungen) für fünf Jahre bedeutet. Dabei steht die Mission LISA (Laser Interferometer Space Antenna) im Fokus, die unter wesentlicher deutscher Beteiligung stattfinden wird. Sie wird voraussichtlich ab 2035 niederfrequente Gravitationswellen aus dem Weltraum nachweisen und die Eigenschaften ihrer Quellen mit großer Genauigkeit untersuchen. Gravitationswellen sind Schwingungen der Raumzeit. Sie werden durch schnelle zeitliche Änderungen in der räumlichen Verteilung sehr großer Massen hervorgerufen, beispielsweise durch die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher. Der deutsche Beitrag zu LISA besteht aus einer Beistellung des zentralen Phasenmeters als Nutzlast aus dem Nationalen Raumfahrtprogramm Deutschlands und der industriellen Führung der Gesamtmission.

Trägersysteme
Europas Zugang zum All soll durch kommerzielle Trägerraketen kosteneffizienter und wettbewerbsfähiger werden. Dies ist das Kernziel der European Launcher Challenge (ELC), die im Rahmen des Weltraumgipfels in Sevilla 2023 ins Leben gerufen und auf dieser Ministerratskonferenz beschlossen wurde. Hierbei wird die Entwicklung von Trägerraketen europäischer Unternehmen gefördert und anschließend Startdienstleistungen eingekauft. Die öffentliche Hand agiert hier nur als Kunde. Dieser Paradigmenwechsel ist ausschlaggebend dafür, dass Europa den technologischen und wettbewerblichen Anschluss in der globalen Raumfahrt nicht verliert. Unter den fünf ausgewählten Teilnehmern ist Deutschland mit zwei Unternehmen vertreten. Deutschland beteiligt sich mit rund 363 Millionen Euro an der ELC.

Deutschland trägt zur Stabilisierung der Produktion und des laufenden Betriebs der Ariane-6 mit rund 159 Millionen Euro bei, um Europas Zugang zum All gegenwärtig zu erhalten.

Zur Steigerung der Resilienz Europas gehört auch die gleichberechtigte Berücksichtigung von kommerziellen europäischen Startdienstleistern für ESA-Missionen sowie deren Zugang zum europäischen Weltraumbahnhof in Kourou als auch perspektivisch die Inbetriebnahme und Nutzung weiterer europäischer Weltraumbahnhöfe in Kontinentaleuropa. Diese Aspekte sind in der politischen Entschließung über „die Raumfahrt als Mittel zur Stärkung der Zukunft Europas“ sowie der Entschließung über den Weltraumbahnhof in Kourou verankert.

Exploration
Die aktuellen Änderungen innerhalb der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA stellen die europäischen Programme zur Erforschung des erdnahen Weltraums, sowie des Mondes und des Mars vor eine schwierige Zukunft. Auf der Ministerratskonferenz ist es erfolgreich gelungen, Lösungen zu finden. Alle robotischen und astronautischen Aktivitäten zur Exploration werden im Rahmenprogramm „European Exploration Envelope Programme“ (E3P) zusammengefasst, woran sich Deutschland mit 825 Millionen Euro beteiligt. Dieses bündelt das europäische Forschungs- und Technologieprogramm zur Nutzung des erdnahen Orbits inklusive der Erkundung von Mond und Mars. Teilprogramme hier sind im niedrigen Erdorbit (Low Earth orbit – LEO) der Betrieb der Internationalen Raumstation ISS und die Vorbereitung des LEO Cargo Return Services. Mondaktivitäten unterstützt Deutschland vor allem im Rahmen des europäischen Landegeräts „Argonaut“ und der Führung einer robotischen Mission auf der ersten Argonaut Mission. Das European Service Module, die Versorgungskapsel der US-amerikanischen Orion-Raumschiffe der Artemis-Missionen, soll fortgeführt werden und die europäische Rolle in der astronautischen Mondexploration weiter mitgestalten.

Zudem wird das Direktorat „Human and Robotic Exploration“ der ESA mit ungefähr 250 Mitarbeitenden Schritt für Schritt vom niederländischen ESA Standort ESTEC in Noordwijk an den DLR-Standort in Köln umziehen.

Erdbeobachtung
Deutschland hat bisher in der Erdbeobachtung die Spitzenstellung in Europa inne und ist in diesem für behördliche, kommerzielle und wissenschaftliche Anwendungen und Klimaschutz relevanten Raumfahrtsegment durch innovative, wissenschaftliche Entwicklungen und Anwendungen führend.

FutureEO ist das gemeinsame europäische Wissenschafts- und Technologieprogramm zur Erderkundung. Hier werden Missionen durchgeführt, die beispielsweise die Wettervorhersage verbessern und Umweltbeobachtung ermöglichen. So werden Meeresströmungen untersucht oder Daten über den Wasserzyklus zwischen Meer und Atmosphäre gesammelt. Deutschland beteiligt sich hier mit rund 564 Millionen Euro.

So beteiligt sich Deutschland mit rund 282 Millionen Euro am weltweit führenden Copernicus-Programm, in dem beispielsweise Entwicklung und der Bau der zweiten Generation der Sentinel-2 und 3-Satelliten anstehen.

Weiterhin beteiligt sich Deutschland mit 10 Millionen Euro am Programm InCubed-3 (Investing in Industrial Innovation). Ziel ist, die Kommerzialisierung und Vermarktung von innovativen europäischen Erdbeobachtungsaktivitäten zu ermöglichen und so ein global wettbewerbsfähiges Markt-Ökosystem in Europa aufzubauen. Das Programm hat deutschen Start-ups bislang ermöglicht, Prototypen zu entwickeln und dadurch langfristige Partnerschaften einzugehen. Dieser Marktzugang ist weiterhin gesichert.

Satellitenkommunikation
Deutschland ist Weltmarktführer in der optischen Kommunikation wie auch in der Quantenkommunikation. Die Unterstützung von innovativen Technologien und Produkten für den weltweiten kommerziellen Markt und sichere Kommunikationsanwendungen für Behörden im Rahmenprogramm Artes 4.0 wird fortgesetzt. Die konsequente Technologieförderung der vergangenen Jahre wird auch in Zukunft über die Programmlinie Optical and Quantum Communications – Scylight umgesetzt werden. Über die strategischen Programmlinie 4S „Space Systems for Safety and Security” wird das Quanten-Internet zur sicheren Kommunikation gefördert werden. Flächendeckende Breitbandversorgung mit 5G und in Zukunft 6G wird über die strategische Programmlinie – Space for 5G/6G and Sustainable Connectivity realisiert. Insgesamt beteiligt sich Deutschland hier mit rund 320 Millionen Euro.

Satellitennavigation
Die ESA hat das Ziel, neue Technologien in der gesamten Wertschöpfungskette der Satellitennavigation zu entwickeln sowie die weltweite Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen zu fördern. Navigationsbasierte Dienstleistungen entwickeln sich zu einem dynamischen Geschäftsfeld, Investitionen in diese Technologien haben nachweislich einen großen volkswirtschaftlichen Hebelfaktor. Deutschland übernimmt daher die Federführung im Programm FutureNAV mit rund 266 Millionen Euro. Hierbei wird beispielsweise ein Low Earth Orbit Positioning, Navigation and Timing-System (LEO-PNT) vorbereitet. Weiterhin wird in der Mission OpSTAR ein In-Orbit Demonstrator für optische Verbindungen zwischen Satelliten umgesetzt. Die Mission besteht aus zwei Satelliten im mittleren Erdorbit (MEO), die bis 2028 gebaut und im Anschluss gestartet werden.

Ebenfalls beteiligt sich Deutschland stark an unterstützenden Entwicklungsaktivitäten für künftige Demonstratoren im Bereich Quanten und KI mit 35 Millionen Euro.

Weltraumsicherheit
Das Rahmenprogramm zur Weltraumsicherheit umfasst Aktivitäten zur nachhaltigen Nutzung der Raumfahrt und dem Schutz vor Gefahren im und aus dem Weltraum. Flaggschiffe des Programms sind die Missionen RISE, RAMSES und Vigil, an denen Deutschland sich stark beteiligt.

Bei der Mission RISE wird die Demonstration eines Rendezvous-Manövers zweier Satelliten durchgeführt werden. Die Mission RAMSES hat zum Ziel, den erdnahen Asteroiden 99942 Apophis vor, während und nach seinem sehr nahen Vorbeiflug an der Erde am 13. April 2029 zu untersuchen. Die Mission Vigil soll ab 2031 die kontinuierliche Beobachtung der Sonne und damit des Weltraumwetters ermöglichen.

Insgesamt beteiligt sich Deutschland hier mit rund 218 Millionen Euro.

Technologieentwicklung
Deutschland stärkt weiterhin das General Support Technology Programme (GSTP) der ESA. Ziel dieses Kernprogramms ist, vielversprechende Konzepte und Ansätze zu vollständigen Raumfahrtanwendungen zu entwickeln. Dies können einzelne Geräte, Instrumente, Systeme oder ganze Satelliten sein. Unternehmen im Bereich der Mitgliedstaaten der ESA können sich um entsprechende Aufträge bewerben. Vorhandene Kompetenzen sollen ausgebaut und neue geschaffen werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu verbessern und die Unabhängigkeit Europas bei kritischen Technologien zu erhöhen. Insgesamt beteiligt sich Deutschland hier mit 120 Millionen Euro.

Deutschland investiert insbesondere auch in den neuen Bereich „Resilience and Security“, um die technologische Unabhängigkeit Europas zu stärken. Die Programmkomponente Elektronische Bauteile (EEE) zur Erhaltung der Europäischen Unabhängigkeit wird ebenfalls gestärkt. Dank ihr werden diese essenziellen Bauteile in Europa entwickelt und eine unabhängigere europäische Lieferkette aufgebaut.

Kommerzialisierung im Raumfahrtsektor
Das Programm ACCESS soll die Kommerzialisierung und Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Raumfahrtsektors beschleunigen, unter anderem durch Anwendungen in Nicht-Raumfahrtbereichen und dem Ausbau von Schnittstellen zu externen Investoren. Es verbindet die Förderung von kommerziellen und integrierten satellitenbasierten Anwendungen mit der Unterstützung von Technologietransfer und Unternehmensgründungen. Im Element Scale-Up werden Start-Ups von der Gründung (BIC) über den Accelerator bis zu der Anschubfinanzierung Market Place unterstützt. Im Element BASS werden neue Geschäftsfelder in der Anwendung von Raumfahrtdaten erschlossen. Insgesamt beteiligt sich Deutschland hier mit rund 59 Millionen Euro.

PM: DLR

PB: Die ESA-Ministerratskonferenz 2025 in Bremen: Am 26. und 27. November 2025 tagten Ministerinnen und Minister sowie Vertretungen der Regierungen der 23 Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Bremen, um die Zukunft der gemeinsamen europäischen Raumfahrt festzulegen. / ©: ESA – S. Corvaja








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