Werbung Windräder werden zu 5G-Funkmasten Technik 13. April 2021 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels (WK-intern) – Um ein flächendeckendes Netz für den neuen 5G-Standard zu ermöglichen, arbeiten mehrere Anbieter seit 2019 förmlich Tag und Nacht, denn es müssen bestehende Masten umgebaut und neue Infrastruktur aufgestellt werden. Das ist ein langer und mühseliger Prozess, denn um jede Ortschaft in ganz Deutschland zu versorgen, werden tausende Standorte für Masten benötigt. Der Anbieter Vodafone möchte dazu auch in erneuerbare Energien investieren und viele diese Mobilfunk-Stützpunkte mit Wind- oder Solarkraft betreiben. Daraus ist mittlerweile ein schlaues Konzept entstanden, denn einige Windräder werden nun zusätzlich als 5G-Funkmasten eingesetzt. Erneuerbare Energien für 5G-Netz Bis spätestens 2025 soll dank Vodafone, der deutschen Telekom und einigen anderen Anbietern ganz Deutschland mit einem flächendeckenden 5G-Netz ausgestattet werden. Das freut sowohl Privatpersonen, als auch die Wirtschaft, denn das derzeitige LTE-Netz ist extrem lückenhaft und erreicht einige abgelegene Ortschaften kaum oder gar nicht. Das schlechte mobile Internet hat gravierende Folgen für die Menschen in diesen Regionen, denn heutzutage ist das Smartphone der tägliche Begleiter vieler Deutscher und wird für zahlreiche Tätigkeiten eingesetzt. Mit 5G soll dieses Problem nun endgültig der Vergangenheit angehören. Einige Jahre wird es noch dauern, dann ist 5G in ganz Deutschland verfügbar. Damit ist die Arbeit jedoch noch nicht getan, denn Anbieter wie Vodafone haben das Ziel, ihre Masten langfristig nur mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Da die Infrastruktur für das Netz jede Menge Strom frisst, ist dies ein besonders wichtiges, aber auch ambitioniertes Ziel. Erste Schritte hat Vodafone bereits in die Wege geleitet und so werden aus Windrädern nun auch 5G-Standorte. Das hat viele Vorteile: Da beide Anlagen eine gewisse Höhe benötigen, um effektiv zu sein, kann der hohe Mast für beide Gerätschaften genutzt werden. Vorerst werden dafür jedoch keine bestehenden Windturbinen umgebaut, sondern neue aufgestellt. Dabei hilft das deutsche Start-up Mowea aus Berlin, das eine sogenannte „Mobilfunkmühle“ entwickelt hat. Dazu werden Kleinwindanlagen oder sogenannte Mikro-Windturbinen mit einem Funkmast verbunden und können dann platziert werden. Die erste Mobilfunkmühle steht bereits in Mecklenburg-Vorpommern, ist allerdings derzeit nur mit LTE ausgestattet. Bis 2022 möchte Vodafone bereits zu 100 % auf erneuerbare Energien setzen, weshalb im letzten Jahr bereits zahlreiche Mobilfunkstationen mit Solaranlagen versehen wurden. Ob das ambitionierte Ziel bis Anfang nächsten Jahres wirklich erreicht werden kann, bleibt abzuwarten! Foto: von Marius Berthelsen auf Pixabay 5G bringt Vorteile für unterschiedliche Branchen Das 5G-Netz wird vor allem für Smartphone-User beworben, die dank des neuen Netzes deutlich schneller surfen können. Bis zu 10 Gbit/s soll die Bandbreite erreichen, damit könnten User etwa 20-Mal so schnell surfen, wie im LTE-Netz bei idealer Verbindung. Das LTE-Netz kann in der Theorie bis zu 300 Mbit/s erreichen, durchschnittlich ist es jedoch deutlich langsamer. Damit wird der Unterschied für User also noch größer sein. Zusätzlich können pro Funkzelle etwa hundertmal so viele User gleichzeitig online sein wie zuvor. Das bedeutet also, dass sich die Geschwindigkeit auch bei einer hohen Nutzungsrate nicht verlangsamt. Seitdem das 5G-Netz in weiten Teilen der Welt ausgebaut wird, sieht man viele Veränderungen in der Mobilbranche. So werden natürlich immer mehr 5G-fähige Smartphones und Tablets produziert, aber auch die Auswahl an gängigen Apps verändert sich. Hat man früher versucht, möglichst kleine und abgespeckte Programme für mobile Geräte zu entwickeln, kommen nun immer komplexere Apps auf den Markt. So kann man Streaming-Services wie Netflix oder HBO GO auf dem Smartphone nutzen und sogar HD-Blockbuster in Sekundenschnelle laden. Mobile Games werden mittlerweile in monate- oder sogar jahrelanger Arbeit designt und programmiert und nähern sich Video- und Computerspielen an. Bestes Beispiel dafür ist das Spiel League of Legends: Wild Rift, das sowohl für die gängigen Konsolen als auch für mobile Geräte entwickelt wurde. Dazu wird der mobile Browser für Browsergames genutzt, besonders Online Casinos können hier punkten. Auf den Plattformen wird eine große Auswahl an Karten- und Automatenspielen geboten, die entweder mit oder ohne Bonus gespielt werden können. Sogar Live Spiele, die eine Verbindung via Stream benötigen, sind auf den heutigen Smartphones kein Problem mehr und werden dank 5G-Verbindung noch schneller und stabiler. Neben den mobilen Geräten profitiert aber auch die Robotik enorm von dem neuen Netz. Kabellose Roboter in Fertigungsanlagen nutzen das mobile Internet, um im IoT (Internet of Things) miteinander zu kommunizieren. Die schnelle Verbindung sorgt für kurze Latenzzeiten und einen höheren Sicherheitsfaktor. Ähnliches gilt für SmartHomes und smarte Geräte: Sie werden noch effizienter – und smarter! Das 5G-Netz soll in Deutschland bis spätestens 2025 flächendeckend angeboten werden. Damit die tausenden Masten nicht zur Belastung für die Umwelt werden, möchte Vodafone bereits bis 2022 komplett auf erneuerbare Energien umsteigen. Dazu setzt das Unternehmen auf Windräder und Solaranlagen. Foto oben: von Hans Braxmeier auf Pixabay Weitere Beiträge:Heizen mit Holz bremst Heizkosten und reduziert TreibhausgaseEnergy Dream Center: Fraunhofer ISE liefert Energiekonzept für Nullenergiegebäude in Seouldena und e2m erweitern erstes virtuelles Kraftwerk in Polen