Werbung Windenergie der Zukunft: Fünf Projekte aus Norddeutschland Offshore Produkte Techniken-Windkraft Windenergie Windparks Wirtschaft 2. Mai 2016 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Ausgaben für ein Windrad mit Holzturm sind um ein Fünftel geringer Schwimmende Offshoreanlagen, wandlungsfähige Rotorblätter und Windtürme im Legobauprinzip. (WK-intern) – Das EEHH-Cluster stellt Zukunfts-Projekte vor Der letzte Samstag im April erinnert jährlich an die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl vom 26. April 1986. Informiert wird dann auch über die aktuellen Entwicklungen der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster) nahm dies zum Anlass, um zukunftsweisende Forschungsprojekte vorzustellen. „Die Windenergie wird effizienter, attraktiver und aus dem Alltag der Menschen nicht mehr wegzudenken sein“, prognostiziert Jan Rispens, Geschäftsführer vom EEHH-Cluster. Schwimmende Windenergieanlagen Auf dem offenen Meer weht der Wind stärker als in Küstennähe, daher ist der Energiebetrag höher, je weiter entfernt Windenergieanlagen von der Küste stehen. Allerdings können ab rund 50 Meter Wassertiefe keine fest im Meeresboden verankerten Fundamente mehr gebaut werden. Als vorbildlicher Ansatz gilt nach Einschätzung des Clusters eine Anlage des norwegischen Energieunternehmens Statoil, die bereits 2009 in Kooperation mit der Hamburger Siemens-Division Wind Power and Renewables installiert wurde. Experten arbeiten aktuell an günstigeren Varianten mit Beton anstelle von Stahl, um die Technik bei gleichbleibender Effizienz wirtschaftlicher zu machen. Lebensdauer von Rotoren verlängern Der Forschungsverbund Windenergie des Fraunhofer-Instituts arbeitet hingegen daran, die Rotorblätter von Windenergieanlagen wandlungsfähiger zu gestalten. Bei niedrigen Windgeschwindigkeiten sollen Rotorblätter an den Hinterkanten spezielle Klappen ausfahren können, um die Angriffsfläche für den Wind zu vergrößern und somit den Ertrag zu steigern. Wird der Wind zu stark, sollen diese wieder eingefahren werden. Ein Ziel der Forschung ist es auch, dass sich die Rotoren automatisch vom Wind wegdrehen, um die Belastungen durch starke Böen zu verringern. Gleichzeitig arbeitet zum Beispiel die Hamburger Spitzner Enginers GmbH daran, das Gewicht von Windrädern zu verringern und das Design aerodynamisch zu optimieren. Montage nach dem Legobauprinzip Bei der Montage von Windenergieanlagen auf hoher See ist starker Wind ein erschwerender Faktor, da die zum Teil sehr großen Bauteile ins Wanken geraten und so beschädigt werden können. Daher werden Offshore-Windanlagen meist nur an windstillen Tagen und bei gutem Wetter aufgestellt. Ein neuartiges Aufzugsystem namens „Wind Lift Tower“ der Leibniz-Universität Hannover könnte die Montage auch an sehr windigen Tagen ermöglichen. Am Windturm wird ein spezieller Aufzug montiert, welcher die Bauteile nach oben befördert. Ein Greifarm positioniert die Rotorblätter in die vorgesehene Position. Windenergieanlagen mit Holztürmen Holz gilt in der Branche als vielversprechendes Konsktruktionsmaterial für Windenergieanlagen. Nach Angaben des EEHH-Clusters sind die Ausgaben für ein Windrad mit Holzturm um ein Fünftel geringer als mit herkömmlichen Baustoffen. Stahlturm-Windräder müssen nach 20 Jahren zurückgebaut werden, der Hersteller TimberTower aus Hannover geht von einer doppelt so langen Lebenszeit der Holztürme aus. Ein erster Prototyp wurde im Oktober 2012 in Hannover-Marienwerder errichtet und im Dezember 2012 in Betrieb genommen. Derzeit arbeitet die Firma an weiteren neuen Windpark-Projekten in ganz Deutschland mit. Flugzeugradar statt nächtliches Dauerblinklicht Eine Zukunftstechnik, die bereits eingesetzt wird, sind Windenergieanlagen mit einem sogenannten radargestützten Befeuerungssystem, zum Beispiel das airspex” der Firma Enertrag aus Lübeck. Dieses schaltet das bekannte blinkende Rotlicht auf hohen Gebäuden nur dann ein, wenn tatsächlich ein Flugzeug oder Helikopter in der Nähe ist. Bisher kann das Blinken, welches eine vorgeschriebene und unbestreitbar wichtige Hinderniskennzeichnung für die Luftfahrt ist, für Anwohner sehr störend sein. Mit der Installation von Radargeräten könne in 98 Prozent der Zeit auf das Blinken verzichtet werden. ca/kk Quellen und weitere Informationen: www.erneuerbare-energien-hamburg.de www.energy.siemens.com www.windenergie.iwes.fraunhofer.de www.iph-hannover.de www.timbertower.de www.enertrag.com Weitere Beiträge:Patent: Kühlsystem lässt Windkraftanlagen mehr Strom produzierenSind die Offshore-Ausbauziele der Bundesregierung zu erreichen?DAkkS-Urkunde: Kompetenz der Tractebel Windkraft-Fachleute geprüft