Werbung Universität Rostock will Maßstäbe setzen – umweltfreundliche Aquakultur Forschungs-Mitteilungen Ökologie Verbraucherberatung 12. Oktober 201112. Oktober 2011 Deutschland als Standort umweltfreundlicher Aquakultur. Über 40 Wissenschaftler, Experten aus Wirtschaft und Politik sowie Vertreter aus Ministerien haben an der Universität Rostock eine Arbeitsgruppe „Aquakultur“ ins Leben gerufen. Geleitet wird sie von Professor Harry Palm vom Lehrstuhl für Aquakultur und Sea-Ranching an der Universität Rostock. „Wir laufen in Deutschland Gefahr, dass Problem der Aquakultur in andere Länder zu verschieben“, sieht Prof. Palm großen Handlungsbedarf. „Es ist berechtigt zu fragen, ob es für ein umweltbewusstes Deutschland zulässig ist, Fisch aus Regionen und Gebieten mit erheblich umweltkritischen Produktionskonzepten zu beziehen.“ Gerade aber für die Bundesrepublik sieht der Professor gute Möglichkeiten und Chancen für die Entwicklung einer umweltfreundlichen Aquakultur. Die könnte nach seiner Idee beispielsweise auch zwischen Offshore-Flächen im Meer vor den Küsten von Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt werden. Prof. Palm fordert auch deshalb eine verbesserte Technologie für Aquakulturen. Er wird jetzt gemeinsam mit weiteren Experten Kompetenzfelder strukturieren und branchenübergreifend Netzwerkstrukturen aufbauen, damit umweltfreundlichere Aquakulturen mit hochentwickelten Technologien möglich werden. Während der Fischkonsum im vergangenen Jahr weltweit um sieben Prozent angestiegen ist, liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland inzwischen bei 17 Kilogramm. Von den tausenden Tonnen verzehrten Fisches werden allerdings 88 Prozent aus anderen Ländern importiert. Um dieser globalen Nachfrage gerecht zu werden, setzt sich international die Aquakultur rasant durch. Diese beschäftigt sich mit der kontrollierten Aufzucht von im Wasser lebenden Organismen und verzeichnet einen jährlichen Zuwachs von neun Prozent. „Asien treibt diese Entwicklung voran, aber auch Norwegen, Großbritannien und Dänemark können auf wachsende Produktionszahlen verweisen“, sagt Professor Mathias Paschen, Vize-Vorsitzender der bundesweit agierenden Gesellschaft für Maritime Technik (GMT) und seines Zeichens Leiter des Lehrstuhls Meerestechnik an der Universität Rostock. „Es fehlt in Deutschland bis jetzt an einem geschlossenen gemeinsamen Auftreten von Experten“, zieht Prof. Paschen ein Fazit der Veranstaltung. Bislang wird in jedem Bundesland das eigene Süppchen gekocht. „Jetzt stellt sich die Frage: ′Können wir eine Technologie für eine emissionsfreie Aquakultur entwickeln, die nicht nur in Deutschland eingesetzt wird?′“, sieht Prof. Paschen die Exportmöglichkeiten für deutsche Technologien mit hohen Umweltstandards, deren Entwicklung das naheliegende Ziel ist. Die GMT hat nach den Worten von Prof. Paschen einen kurzen Draht zur Bundespolitik und zum Europaparlament. „Es gibt viele, die auf dem Gebiet der Aquakultur unterwegs sind. Wir sollten uns aber nicht als Solisten in Deutschland profilieren, sondern als gut gestimmter Chor.“ „Die Bundesregierung, die vor gut zwei Wochen den Masterplan Maritime Technologien beschlossen hat, wartet darauf, dass die Wirtschaft Geld in die Hand nimmt und investiert“, sagt Prof. Paschen. Die Meerestechnik ist ein Wachstumsmarkt mit jährlich zweistelligen Raten. „An diesem Wachstum müssen deutsche Unternehmen teilhaben und ihren Marktanteil ausbauen“. Insgesamt erwirtschaften deutsche Unternehmen in der Meerestechnik bereits heute rund elf Milliarden Euro jährlich. Ihr Weltmarktanteil beträgt damit jedoch nur vier Prozent. Kontakt: Universität Rostock Fakultät Maschinenbau und Schiffstechnik Prof. Dr. Mathias Paschen Fon: +49 (0)381 498 9230 Email: mathias.paschen@uni-rostock.de Universität Rostock Presse+Kommunikation Dr. Ulrich Vetter Fon: +49 (0)381 498 1013 Fax: +49 (0)381/498 1032 Email: ulrich.vetter@uni-rostock.de PM: Ingrid Rieck Presse und Kommunikation Universität Rostock Foto: Hermann Betken, Windkraft-Journal.de Weitere Beiträge:Workshop für Akteure der Energieversorgung, Forschung und Politik vom 27.-28. Oktober 2014 in KasselDie großen Atom-Klagen laufen weiterPariser Abkommen verpflichtet Deutschland zu schnellerer Energiewende