Werbung Wärmedämmung vor 3500 Jahren ging ganz einfach Ökologie Technik 10. Juni 2015 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Exponat „Energiesparwand aus der Bronzezeit“Kleines Exponat mit Info-Rollup und Prospektständer. Weist auf das Thema Wärmeschutz hin. Die Bronzezeit kannte bereits vor 3500 Jahren mit 0,5 W/(m²K) einen U-Wert der Wände, wie er in der Neuzeit 1995 mit der damaligen Wärmeschutzverordnung erst wieder eingeführt wurde. Pressebild: Hessische Energiespar-Aktion „Flechtwand aus der Bronzezeit“ im Eschenburger Rathaus (WK-intern) – Die „Hessische Energiespar-Aktion“ (HESA) und die Gemeinde Eschenburg präsentieren die Nachbildung einer „Flechtwand aus der Bronzezeit“ mit entsprechender Informationstafel vom 08. Juni bis zum 27. August im Rathaus der Gemeinde Eschenburg (Nassauer Straße 11) zu den gewohnten Öffnungszeiten. In der Nähe der hessischen Stadt Langenselbold wurde eine abgebrannte Siedlung ausgegraben, datiert aus der Bronzezeit vor 3.500 Jahren. Die Wände der Hütten bestanden aus zwei mit Abstand voneinander aufgesetzten Flechtwänden und dazwischen hatte man trockenes Gras eingestopft, etwa 10 cm dick. Das Gras war verbrannt, die Abdrücke der Halme in den hartgebrannten Lehmbewurf waren erhalten geblieben. Das Schadfeuer, das die Siedlung vernichtete, erhielt den Lehmbewurf bis heute. Ein Glücksfall für die hessischen Archäologen, denn nun konnten sie eine genauere Vorstellung darüber gewinnen, wie man vor 3.500 Jahren gelebt hat. „Es ist äußerst plausibel, dass die Wände damals schon gut dämmten: In unserem Klima hätte über lange Zeiten im Winter in den Hütten Frost geherrscht. Mit der 10 cm dicken Grasfüllung ist der Wärmeschutz verblüffend gut. Der U-Wert liegt zwischen 0,5 und 1,0 W/(m²K), je nachdem, wie fest das Gras eingestopft wurde und ob es feine oder grobe Grashalme waren. Mit einer gewissen Demut sollten wir feststellen, diese Qualität wurde erst 1995 mit der damaligen Wärmeschutzverordnung wieder erreicht. Der Fortschritt führt uns also manchmal nur wieder zu Bewährtem aus der Vergangenheit zurück“, sagt Klaus Fey von der HESA. In den Jahrtausenden dazwischen wurde der Wärmeschutz der Wände wieder schlechter: vier- bis sechsmal schlechter bei der Fachwerkwand, und die Vollziegelwand war immer noch dreimal schlechter als die bronzezeitliche Energiesparwand. Diese zeigt: Bauen mit der Natur und nicht gegen sie führt in unserem Klima zu einem guten Wärmeschutz. Die bronzezeitlichen Menschen werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten so gebaut haben, wie es Ihnen gut tat. Wenn man in der Bronzezeit schon bei 10 cm Grasdämmstoff angelangt war, wie viel mehr können wir heute tun: Unsere Dämmstoffe sind haltbarer und dämmen besser, wir besitzen dauerhaftere Techniken und gute Werkzeuge aus Eisen und Stahl, überall in Hessen gibt es die ausführenden Planer und Handwerker, das Förderprogramm der KfW hilft mit Zuschüssen (www.kfw-foerderbank.de). Und wer mit Gras dämmen will, der findet nach 3.500 Jahren auch wieder Hersteller von Grasdämmstoff, industriell aufbereitet, versteht sich. „Dieser Fund zeigt uns, dass Wärmedämmung eigentlich ganz einfach geht und auch schon Jahrtausende vor der Energieeinsparverordnung angewandt wurde“, freut sich Eschenburgs Bürgermeister. Das Rathaus der Gemeinde ist oft Schauplatz für Ausstellungen und Vorträge in Sachen Energie. Am 25. Juni um 19 Uhr wird durch auch das Klimaschutz-Konzept des Lahn-Dill-Kreises vorgestellt. „Dabei hilft diese Griff in die Geschichte auf ganz praktisch für die Zukunft“, sagt der Rathaus-Chef und bedankt sich für die Dienste der HESA. Das Exponat „Flechtwand aus der Bronzezeit“ mit entsprechendem Informationsmaterial gehört zum Informationsangebot der „Hessischen Energiespar-Aktion“ und kann von allen interessierten Institutionen kostenlos ausgeliehen werden bei Klaus Fey, „Hessische Energiespar-Aktion“, Telefon (069) 42 69 41 66 oder fey-klaus@t-online.de per E-Mail. Ein Foto der Energiesparwand aus der Bronzezeit, einen Fachartikel sowie die U-Wertberechnung für die Wand finden Sie zusammen mit Informationen zum „Energiepass Hessen“ und die 13 Energiesparinformationen des Landes Hessen unter www.energiesparaktion.de. Über Hessische Energiespar-Aktion Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung. PM: Hessische Energiespar-Aktion Weitere Beiträge:Die besten deutschen Universitäten mit Ökologie-ProgrammenChina setzt auf Energieausweis Made in GermanyEU-Emissionshandel: Rat der Mitgliedstaaten stimmt für Verhandlungen