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AML-Anforderungen 2025 gestalten die Compliance neu


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(WK-intern) –  Die Bekämpfung von Geldwäsche (AML – Anti-Money Laundering) ist für alle Finanzakteure ein Dauerthema. Doch für Online-Glücksspielanbieter steigen die Anforderungen ab 2025 drastisch an. Die Europäische Union (EU) hat ein umfassendes AML-Paket auf den Weg gebracht, um europaweit für mehr Transparenz und einheitliche Standards zu sorgen. Online-Glücksspiel gilt als Sektor mit erhöhtem Risiko, da es Kriminellen erlaubt, illegale Gewinne schnell in legale Zahlungsströme einzuschleusen. Trotz der Risikolage lag der Glücksspielsektor in der Vergangenheit bei den gemeldeten Verdachtsfällen oft unter dem Durchschnitt. Dies ändert sich nun. Mit dem EU-AML-Paket, dessen Kernelemente wie die AMLA-Verordnung ab dem 1. Juli 2025 schrittweise wirksam werden, stehen Betreiber vor der Notwendigkeit, ihre Compliance-Prozesse grundlegend zu überarbeiten. Wer jetzt nicht handelt, riskiert hohe Bußgelder.

Die EU-AML-Verordnung als Herzstück der Reform

Das neue EU-AML-Paket besteht aus mehreren Teilen, wobei die AML-Verordnung (AMLR) das zentrale Element für Unternehmen ist. Während die Mitgliedstaaten die AMLD 6 (Richtlinie) bis 2027 in nationales Recht umsetzen müssen, entfaltet die AML-Verordnung zum Teil bereits jetzt oder in naher Zukunft direkte Wirkung.

Ein wesentlicher Bestandteil, der ab dem 30. Dezember 2024 zur Anwendung kommt, ist die neue Geldtransfer-Verordnung (EU 2023/1113). Diese weitet die sogenannten Travel Rule-Anforderungen auch auf Kryptowerte-Transfers aus. Für Online-Casinos wie NVcasino, die Kryptowährungen akzeptieren oder in Zukunft akzeptieren wollen, bedeutet das:

  • Datenerfassung: Es muss sichergestellt werden, dass bei Kryptotransfers Angaben zu Auftraggebern und Begünstigten erfasst, aufbewahrt und an die Gegenpartei übermittelt werden.
  • Krypto-Wallet-Sicherheit: Insbesondere Transfers von und zu selbst gehosteten Adressen (Non-Custodial Wallets) unterliegen nun strengeren Sorgfaltspflichten.

Verschärfte Sorgfaltspflichten für Glücksspielanbieter

AML-Anforderung

Konkrete Auswirkung auf das Casino

Ziel der Vorschrift

Technologischer Fokus

KYC-Prozesse

Verpflichtende, lückenlose Überprüfung der Kundenidentität und der wirtschaftlichen Eigentümer.

Gewährleistung, dass nur legitimierte Personen spielen und Geldtransfers nachvollziehbar sind.

Biometrische Verifizierung und verbesserte Datenbankabfragen.

Transaktionsmonitoring

Kontinuierliche, automatisierte Überwachung aller Ein- und Auszahlungen auf verdächtige Muster.

Früherkennung von ungewöhnlichen oder hochvolumigen Geldströmen, die auf Geldwäsche hindeuten.

Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Mustererkennung.

Risikoanalyse

Erstellung einer unternehmensweiten, aktualisierten Risikoanalyse (Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung getrennt).

Festlegung interner Kontrollen und Verfahren, die auf die spezifischen Risiken des Betreibers zugeschnitten sind.

Datengestützte Analyse der Spielertypen und Produktangebote.

Krypto-Nachverfolgung

Einhaltung der Travel Rule für Transaktionen mit virtuellen Vermögenswerten.

Schließung von Lücken, die Kriminelle nutzen, um anonyme Gelder zu waschen.

Blockchain-Analyse-Tools und Wallet-Identifikation.

 

Technologie wird zur Compliance-Pflicht

Die Einhaltung der neuen AML-Anforderungen kann nicht mehr manuell erfolgen. Der Umfang der zu überwachenden Daten und die Komplexität der Muster, die auf Geldwäsche hindeuten, erfordern den Einsatz fortschrittlicher Technologien.

Die Rolle von RegTech-Lösungen

  • KI und Maschinelles Lernen: Diese Technologien sind unerlässlich für die Transaktionsüberwachung in Echtzeit. Sie helfen dabei, Falsch-Positiv-Meldungen (fälschlicherweise als verdächtig eingestufte Transaktionen) zu reduzieren und die Qualität der Meldungen an die zuständigen Behörden zu verbessern.
  • Automatisierte KYC-Verfahren: Die AML-Verordnung wird die Anforderungen an die Identifizierung weiter vereinheitlichen. Moderne Casino-Plattformen nutzen hierfür automatisierte Verfahren (z.B. Video-Ident oder biometrische Verifizierung), um die Identität des Kunden schnell und zweifelsfrei zu überprüfen.
  • Datenmanagement: Die datengetriebene Aufsicht der neuen AMLA erfordert von den Betreibern eine deutlich bessere Datenqualität und -verfügbarkeit für regulatorische Abfragen.

Die Investition in diese RegTech-Lösungen (Regulatory Technology) ist für Casino-Betreiber nicht optional. Sie ist eine Lizenzvoraussetzung und ein entscheidender Faktor, um Bußgelder, die in der neuen Ära der Aufsicht empfindliche Höhen erreichen können, zu vermeiden.

Auswirkungen auf den Spieler und den Markt

Für den Spieler bedeutet die Verschärfung der AML-Regeln in erster Linie mehr Sicherheit. Der legale Markt wird durch die strengeren Kontrollen sauberer, und das Vertrauen in die Betreiber wächst.

Gleichzeitig werden die KYC-Prozesse beim Anmelden strenger und umfassender. Spieler müssen damit rechnen, dass sie ihre Identität und die Herkunft ihrer Gelder bei höheren Einzahlungen transparenter nachweisen müssen als bisher.

Für den Markt bedeutet die Reform:

  • Konsolidierung: Kleinere Betreiber, die nicht in der Lage sind, in die notwendigen High-End-Compliance-Systeme zu investieren, könnten Schwierigkeiten bekommen.
  • Stärkung des legalen Marktes: Durch die klare Regulierung und die erhöhte Sicherheit wird der legale Glücksspielmarkt gestärkt. Dies ist besonders wichtig in Märkten wie Deutschland, wo der illegale Schwarzmarkt immer noch eine große Rolle spielt.

Die neuen AML-Anforderungen ab 2025 sind ein klares Signal, dass die Integrität des Finanzsystems Priorität hat. Glücksspielanbieter, die frühzeitig in Technologie und Compliance-Expertise investieren, werden nicht nur die neuen Regeln erfüllen, sondern sich auch strategisch als die vertrauenswürdigsten Akteure auf dem Markt positionieren.

Image by Roland Steinmann from Pixabay








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