Werbung LEE NRW begrüßt Versorgungssicherheit durch Entscheidung der Bundesnetzagentur Behörden-Mitteilungen Erneuerbare & Ökologie Technik Wasserstofftechnik 7. September 2025 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Flexibilität ist das Gebot der Stunde (WK-intern) – Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW begrüßt, dass die Bundesnetzagentur für die Versorgungssicherheit auf flexible Technologien setzt. Wenig hilfreich sieht der LEE NRW dagegen eine Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, die für den Umbau des Stromsystems schwerpunktmäßig auf den Emissionsrechtehandel setzt. Der Landesverband Erneuerbare Energie NRW (LEE NRW) sieht sich durch Passagen im jüngst von der Bundesnetzagentur vorgelegten Versorgungssicherheitsbericht für den Stromsektor bestätigt. LEE NRW-Geschäftsführer Christian Vossler: „Die Netzagentur fordert mehr Speicher und flexible Lasten. Dann lasst sie uns bauen und dafür die Rahmenbedingungen schaffen.“ Genau das fordere der Verband seit langem und konkretisiert: „Batteriespeicher, Wasserstoffproduktion, Industriedirektlieferung und Power2Heat, für all diese Flexibilitäten, die wir zur Stabilisierung des Energiesystems brauchen, müssen Hemmnisse abgebaut und Investitionen ermöglicht werden.“ Daneben sieht der LEE NRW vor allem bei dezentralen Kraftwerken ein großes Potenzial. Allein die Flexibilisierung von bestehenden Biogasanlagen könne mehr zusätzliche Kraftwerksleistung ins Netz bringen als die von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche geplanten Gasgroßkraftwerke. Hinzu kommen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) und wasserstofffähige Motorkraftwerke. Hierzu hatte der LEE kürzlich eine Studie veröffentlicht. Danach sind mehr Flexibilitäten etwa durch Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK), Biomasse- und Bioenergieanlagen oder große Batteriespeicher möglich, die zusammen bereits bis zum Jahr 2030 substanzielle Beiträge zur Versorgungssicherheit im zweistelligen Gigawattbereich leisten können. Wie zur Bestätigung heißt es nun in dem 77-seitigen Bericht der Bundesnetzagentur: „Die Erschließung von Flexibilitätspotentialen bei neuen Verbrauchern wie z.B. Wärmepumpen, Speichern, Elektroautos oder Elektrolyseuren bzw. Power-to-Gas-Anlagen sowie die industrielle Lastflexibilität leisten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit.“ „Um diese technologisch vorhandenen und erprobten Technologien voll nutzen zu können, muss die Bundesregierung schnell die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“, fordert LEE NRW-Geschäftsführer Vossler. Dazu zählt der LEE NRW unter anderem mehr Tempo beim Netzausbau, insbesondere auf der Verteilnetzebene, und bei der Einführung der digitalen Smart-Meter-Technologie, mit der die Netzbetreiber Daten in Echtzeit über den Stromverbrauch ihrer Kunden erhalten. Eine deutliche Schwachstelle im Bericht der Bundesnetzagentur macht der Landesverband Erneuerbare Energien darin aus, dass die Autoren überhaupt nicht auf die gegenwärtige Dynamik beim Bau von Batteriegroßspeichern eingegangen sind. Christian Vossler: „Hier passiert schon irre viel, aktuell sind Netzanfragen für Batteriespeicher im dreistelligen Gigawattbereich gestellt.“ Stattdessen geht der Bericht bei den Batteriespeichern für die nächsten zehn Jahre allenfalls von einem Wachstum im dreistelligen Megawattbereich aus“. Daraus resultiert aus Sicht des LEE NRW auch, dass die Netzagentur einen zu hohen Bedarf an Gasgroßkraftwerken sieht. Enttäuscht zeigt sich der LEE NRW, dass die Bundesnetzagentur für die Versorgungssicherheit neue Kraftwerkskapazitäten mit einem Volumen zwischen 22,4 und 35,5 Gigawatt für unverzichtbar hält. „Das ist ein Freifahrtschein für eine Inflation neuer großer Gaskraftwerke, die den Ausbau Erneuerbarer Energien erheblich ausbremsen werden“, kritisiert Vossler, „diese neuen Gaskraftwerke sind viel zu teuer und ein krasser Rückschritt für den Klimaschutz.“ Noch kritischer sieht der LEE NRW eine jüngste Veröffentlichung Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) „Mit diesen Aussagen bringt der DIHK genau die Unsicherheit in den Markt, die die Kammerorganisation eigentlich immer zu vermeiden angibt. Die nordrhein-westfälischen IHK fordern regelmäßig verlässliche Rahmenbedingungen und einen schnellstmöglichen Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Land. Hier müssen sich die Kammern vor Ort offensichtlich mehr Gehör bei ihrem Berliner Dachverband schaffen“, so LEE NRW-Geschäftsführer Vossler. Die DIHK-Studie setzt in ihrem skizzierten Alternativszenario (“Plan B”) für die künftige Energieversorgung verstärkt auf Erdgas, Importe von blauem sowie grünem Wasserstoff und CCS-Technologien bei einem gleichzeitig verringerten Ausbau der Windenergie an Land und der Photovoltaik. „Wenn die Politik den Empfehlungen dieser Studie folgt, droht der heimischen Energieversorgung eine neue Importabhängigkeit insbesondere bei Erdgas und Wasserstoff“, so Christian Vossler. Grüner Wasserstoff müsse schwerpunktmäßig hierzulande hergestellt, was auch einen weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien erforderlich mache. Vossler vermisst in der Studie konkrete Vorschläge für ein neues Energiemarktdesign, das die Spielregeln für die Energiewirtschaft festlegt. „Dieses neue Marktdesign muss das Zusammenspiel aller regenerativer Energien im Fokus haben, damit Wind, Sonne und Biomasse ihre Vorteile vor Ort ausspielen können“, verweist Vossler auf notwendige politische Entscheidungen. Der vom DIHK vorgeschlagene Emissionsrechtehandel als Hebel für den Umbau des heimischen Stromsystems stärke die heutigen zentralen Versorgungsstrukturen. „Der Emissionsrechtehandel lässt die die dezentralen, physikalischen Notwendigkeiten für das künftige Stromsystem völlig unberücksichtigt. Deshalb bleibt die DIHK-Studie weit hinter den klima- und energiepolitischen Notwendigkeiten und Anforderungen zurück“, resümiert LEE NRW-Geschäftsführer Vossler. Landesverband Erneuerbare Energien NRW e.V. Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Nordrhein-Westfalen bündelt der LEE NRW die Interessen aus allen Bereichen der Energiewende. Zum Verband zählen mittelständische Unternehmen, Verbände und Bürger. Das gemeinsame Ziel: 100% Erneuerbare Energien bis 2045 – in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Dafür engagieren sich auch fünf LEE-Regionalverbände als kompetente Ansprechpartner vor Ort. Denn im Energieland Nr. 1 ist die Branche wichtiger Arbeitgeber für 46.000 Beschäftigte, die 2017 ein Umsatzvolumen von 10 Mrd. Euro erwirtschafteten. PM: Landesverband Erneuerbare Energien NRW e.V. PB: Flexibilität ist das Gebot der Stunde / ©: LEE-NRW Weitere Beiträge:BDEW zum Gespräch Spitzenglättung im BMWiHPS Home Power Solutions GmbH stellt all-in-one Energiespeichersystem Picea auf bevorstehenden Fachm...ABB und BYD bilden globale Allianz für Energiespeicherlösungen