Werbung Bundesrat stärkt Biogas und Biomethan in der Energiewende Behörden-Mitteilungen Bioenergie 26. April 2024 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Bundesrat nimmt schleswig-holsteinische Initiative an und fordert die Stärkung von Biogas und Biomethan in der Energiewende (WK-intern) – Energiewendeminister Goldschmidt: „Die Bioenergie braucht eine neue Zukunft: in der Wärmeversorgung und als flexibler Speicher im klimaneutralen Stromsystem.“ KIEL. Der Bundesrat hat heute dem Antrag Schleswig-Holsteins zur Absicherung und Stärkung der Rolle von Biogas und Biomethan für die Energiewende zugestimmt. Die Landesregierung fordert die Bundesregierung darin auf, die Rahmenbedingungen von Biogas-Anlagen deutlich zu verbessern, um gefährdete Biogasanlagen und die daran angeschlossenen Wärmenetze zu erhalten. „Die Bioenergie braucht eine neue Zukunft: in der Wärmeversorgung und als flexible Speicherlösung im klimaneutralen Stromsystem und in industriellen Anwendungen. Es ist Aufgabe des Bundesgesetzgebers, die Potenziale der Bioenergie effizient zu nutzen und den Betrieben eine Perspektive zu geben“, sagt Energiewende-Minister Tobias Goldschmidt. Viele ältere Biogasanlagen besonders in Norddeutschland stehen vor dem Aus. Einer der Gründe ist die sogenannte Südquote, nach der Biogasanlagen aus dem Süden Deutschlands mindestens 50 Prozent des EEG-Ausschreibungsvolumens erhalten. Aus diesem Grund haben viele Biogasanlagenbetreiber im Norden keinen Zuschlag erhalten, der Weiterbetrieb der bestehenden Biogas-Wärmenetze ist gefährdet. Ohne eine EEG-Förderung würde der Weiterbetrieb unwirtschaftlich, die Anlagen stillgelegt und die Versorgung der Wärmenetze eingestellt. Um dem entgegenzuwirken, fordert die Bundesratsinitiative Schleswig-Holsteins noch in diesem Jahr eine bundesweit offene Sonderausschreibung für bestehende Biogasanlagen, die Wärmenetze beliefern. „Die Südquote ist ein Hemmschuh für die Biogasanlagen im Norden. Das gerade beschlossene PV-Paket setzt diese nur temporär aus. Das ist aber nur ein erster Schritt. Was wir brauchen, ist ihre Abschaffung und dauerhaft deutlich erhöhte Ausschreibungsvolumen“, sagt Tobias Goldschmidt. Biogas und Biomethan spielen außerdem als Brückentechnologie in einer flexiblen, bedarfsangepassten Energieproduktion eine wichtige Rolle. Sie sind eine erneuerbare Energiequelle, die helfen kann, die schwankende Energieproduktion aus Wind und Sonne auszugleichen. Mit wenig Aufwand und Investitionsbedarf könnten die bestehenden Biogasanlagen zu hochflexiblen Speicherkraftwerken umgebaut werden und so dezentral, bedarfsgerecht und netzdienlich Strom erzeugen und einspeisen. Hochflexible Biogas- oder Biomethan-Blockheizkraftwerke produzieren nur bei Bedarf Strom, haben also deutlich geringere Laufzeiten als heute noch üblich. Die Strommengen müssen daher mit deutlich mehr installierter Leistung (Überbauung) in deutlich kürzeren Zeiträumen erzeugt werden – ein Umbau, der Geld kostet und vor dem jetzt viele Betriebe stehen. Kernforderungen der schleswig-holsteinischen Bundesratsinitiative: Höhere Ausschreibungsmengen, höhere Gebots-Höchstwerte und ein höherer Flexibilitätszuschlag im EEG, um Anreize für die Transformation bestehender Biogasanlagen zu hochflexiblen Speicherkraftwerken zu setzen. Bundesweit offene Sonderausschreibung in 2024 für bestehende Biogasanlagen, die Wärmenetze beliefern. Geeignete Rahmenbedingungen für die Transformation von Biogas-Bestandsanlagen zu hochflexiblen Biogas-Kraftwerken. Sonderausschreibungen für hochflexible Biogas-Kraftwerke im Rahmen der Kraftwerksstrategie einführen. Geeignete Anreize für die Verwendung von mehr landwirtschaftlichen Reststoffen (insbesondere Gülle), Landschaftspflegematerial, Zwischenfrüchte oder Blühstreifen in den Biogasanlagen Hemmende agrar- und umweltrechtliche Regelungen reformieren. „Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, müssen wir jetzt mit Hochdruck nicht nur unsere Strom- sondern auch unsere Wärmeversorgung umbauen. Bei beidem können und sollen hochflexible Biogasanlagen eine entscheidende Rolle spielen. Aber dafür muss die Bundesregierung jetzt die Bedingungen ändern, denn die bremsen statt zu fördern“, sagt Tobias Goldschmidt. Hintergrund zu Anzahl und Gesamtleistung von Biogasanlagen in Schleswig-Holstein: Gemäß Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur waren zum 31.12.2023 in SH 1.009 Biomasseanlagen (weit überwiegend Biogas-BHKW aber auch BHKW mit fester Biomasse) mit einer installierten Leistung von 614,5 MW in Betrieb. Konkret vom Aus bedroht sind derzeit knapp 70 Biogasanlagen mit einer Leistung von knapp 33 MW, deren 20-jährige EEG-Vergütung demnächst ausläuft und die für einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb erfolgreich an den EEG-Biomasseausschreibungen teilnehmen müssen. PM: Verantwortlich für diesen Pressetext: Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Die Südquote ist ein Hemmschuh für die Biogasanlagen im Norden / Foto: HB Weitere Beiträge:Kaskade deckt Wärmebedarf großer ImmobilienWertschwankungen beim schweizer Energieversorger durch Corona-Pandemie belasten ErgebnisBundesnetzagentur veröffentlicht Ergebnisse der Windenergie-Ausschreibungen zum Gebotstermin 1. Okto...