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Meyer Burger meldet Gigawatt-Vertrag und Umsatzverdreifachung im ersten Halbjahr


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(WK-intern) – Gleichzeitig mit den Zahlen für das erste Halbjahr 2022 gab der Schweizer Zell- und Modulhersteller Meyer Burger AG den Abschluss eines langfristigen Liefervertrags für Solarmodule mit einer Gesamtleistung von mindestens 3,75 Gigawatt (GW) bekannt. Demnach wird der US-amerikanische Projektentwickler und Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlage D. E. Shaw Renewable Investment (DESRI) die Module zwischen 2024 und 2029 abnehmen. Zudem hat DESRI ein Vorkaufsrecht für die Erhöhung des Volumens auf 5 GW und eine Verlängerung der fünfjährigen Laufzeit. DESRI wird »eine substantielle jährliche Anzahlung« leisten, um Meyer Burger Finanzierung und Beschaffung des benötigten Materials zu ermöglichen. Über weitere Details der Vereinbarung haben die Unternehmen Stillschweigen vereinbart.

Noch Anfang August hatte Meyer Burger seine kurzfristigen Absatzerwartungen für das Segment großer Solarkraftwerke auf nahezu null reduziert. Unter anderem wegen der Liefervereinbarung mit DESRI will das Unternehmen nun aber seine Produktion »in unmittelbarer Zukunft« so ausbauen, dass bis Mitte 2024 insgesamt 3 GW Jahreskapazität verfügbar sind. Hierfür soll die Modulfertigung in Goodyear (US-Bundesstaat Arizona) auf 1,5 GW gebracht werden, davon 1 GW »Solarkraftwerks-Module« und 0,5 GW für den US-Markt für Aufdachanlagen. Die Modulproduktion in den USA profitiert dabei nach Berechnungen von Meyer Burger mit sieben US-Cent je Watt Modulleistung von den Steuergutschriften im Rahmen des kürzlich verabschiedeten Anti-Inflationsgesetzes (Inflation Reduction Act).
Die Produktion von Solarzellen in Thalheim (Sachsen-Anhalt) soll nun schneller als zuletzt geplant von 1,5 auf 3 GW Jahreskapazität gebracht werden. Für die Modulproduktion in Freiberg (Sachsen) mit aktuell 0,4 GW soll im September der Hochlauf auf 1,4 GW beginnen. »Unter anderem« zur Finanzierung des Kapazitätsausbaus erwägt Meyer Burger eine Kapitalerhöhung »in der Größenordnung von rund CHF 250 Millionen« (258 Millionen Euro).

Im ersten Halbjahr 2021 konnte das Unternehmen trotz gemeldeter hoher Nachfrage seine derzeitige 0,4 GW Kapazität nicht ausschöpfen; Hauptgrund hierfür seien häufige Produktwechsel zwischen den verschiedenen Modulvarianten. Dieses Problem werde sich aber bei mehreren verfügbaren Fertigungslinien lösen. Die produzierte Modulmenge des ersten Halbjahres wird mit 110 Megawatt angegeben. Hierbei wurde ein Umsatz von 56,7 Millionen Franken (58,6 Millionen Euro) erzielt, was auf sehr hohe Verkaufspreise schließen lässt. Der Umsatz stieg gegenüber dem gleich Zeitraum des Vorjahres (18 Millionen Franken) um mehr als das Dreifache, was aber wegen der damals gerade erst aufgenommenen Zell- und Modulproduktion nicht direkt vergleichbar ist. Aufgrund der hohen getätigten Investitionen entstand auch im aktuellen Berichtszeitraum kein Gewinn, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) betrug minus 24,4 Millionen Franken (25,2 Millionen Euro), das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) minus 32,7 Millionen Franken (33,8 Millionen Euro).

Quelle:
Meyer Burger Technology AG








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