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Schutz der Meeres-Säugetiere vor Rammschall bei Errichtung von Offshore-Windenergieanlagen

Wattenmeer im Aquarium / Foto: HB
Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels

BSH schaltet weltweit einzigartiges Schallregister MarinEARS frei

(WK-intern) – Schall kann bei Meerestieren, vor allem bei marinen Säugetieren, schwere, auch tödliche Verletzungen verursachen.

Um die Tiere vor dem Schall zu schützen, der bei der Errichtung von Offshore-Windenergieanlagen entsteht, hat das BSH in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Nord- und Ostsee einen Grenzwert für den sogenannten Rammschall von 160 Dezibel in 750 Meter Entfernung von der Schallquelle festgelegt.

Errichter von Offshore-Windparks müssen den Schall während der Bauarbeiten messen und die Daten dem BSH übermitteln. Diese Daten hat das BSH gesammelt, qualitätsgeprüft und in dem Fachinformationssystem MarinEARS für alle Interessierten bereitgestellt.

Erfasst sind detaillierte Daten zum Rammschall sowie zu den verwendeten Schallminderungssystemen. MarinEARS enthält die Schall-Daten aus der Errichtung von rund 1.500 Fundamenten und 2.500 Pfählen, Informationen zum Rammschall von über 25 Millionen Hammer-Schlägen sowie Daten aus Messungen des Umgebungs- und Betriebsschalls. Darüber hinaus informiert die Datenbank unter anderem, wann der Schall emittiert wurde, aus welcher Schallquelle er stammt und welches Schallschutzsystem verwendet wurde.

Diese weltweit einzigartige Datenbank ermöglicht neben der ökologischen Bewertung auch die einfache Berichterstattung zu Schalleinträgen, zu der Deutschland zum Schutz der Meere nach der Meeresstrategierahmenrichtlinie MSRL verpflichtet ist. Unternehmen erhalten einen umfassenden Überblick über Schalldaten und haben so die Möglichkeit, Erkenntnisse für die jeweils beste technische Lösung zur Reduktion des Schalls in aktuellen oder zukünftigen Vorhaben zu gewinnen. Auch für Forschungsprojekte stellt dieses Fachinformationssystem eine wertvolle Datenquelle dar.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bsh.de.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist die zentrale maritime Behörde in Deutschland. Rund 850 Menschen in rund 100 Berufen befassen sich mit Aufgaben in der Seeschifffahrt, der Ozeanographie, der nautischen Hydrographie, der Offshore-Windenergie und der Verwaltung. Fünf eigene Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen operieren in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Das BSH arbeitet international in mehr als 12 Organisationen und etwa 200 dort angesiedelten Gremien unter anderem bei der Entwicklung internationaler Übereinkommen mit. Das BSH ist eine Bundesoberbehörde und Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit Dienstsitzen in Hamburg und Rostock.

PM: BSH

160 Dezibel in 750 Meter Entfernung / Foto: HB








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