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Niedersächsischer Hafentag in Cuxhaven

Bode : Die deutsche Küste hat Zukunft – leistungsfähige Hafenanbindung zentrales Thema

CUXHAVEN. „Hier in Cuxhaven kann man exemplarisch sehen, was für den ganzen Norden gleichermaßen gilt: Die deutsche Küste hat Zukunft.“ Das sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Jörg Bode auf dem diesjährigen Niedersächsischen Hafentag in Cuxhaven. Bode unterstrich in seiner Rede insbesondere das wirtschaftliche Potential der niedersächsischen Küste sowie die hohe Bedeutung einer guten Anbindung der Häfen an die Verkehrsinfrastruktur im Binnenland.

„Hier herrscht Aufbruchstimmung. Es entstehen neue Arbeitsplätze, neue Produktionskapazitäten, Häfen und Infrastruktur werden ausgebaut“, so Bode. „So wie vor hundert Jahren der Mittellandkanal gebaut worden ist und sich zu einer Wirtschaftsachse unseres Landes entwickelt hat, so sind wir jetzt dabei eine zweite Wirtschaftsachse an der Küste zu entwickeln. Dazu gehört der Ausbau der Häfen ebenso wie eine vernünftige Verkehrsanbindung für die Standorte.“

In seiner Rede verwies Bode auch auf die so genannte „Ahrensburger Liste“, in der sich die Norddeutschen Länder auf einen Katalog vordringlicher Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen verständigt haben: „Man muss sich darüber im Klaren sein, dass wenn die Infrastruktur nicht stimmt, Güter auch für Süddeutschland nicht mehr in Niedersachsen, Hamburg und Bremen umgeschlagen werden, sondern vielleicht in Mittelmeerhäfen an der Adria. Damit ist klar: Infrastrukturausbau im Norden ist eine nationale Aufgabe.“ In diesem Zusammenhang bezeichnete Bode den Bau der Y-Strecke zwischen Hannover, Bremen und Hamburg, die Küstenautobahn A 20 mit Elbequerung, den Lückenschluss der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg und die Erweiterung des Schiffshebewerkes in Scharnebeck als zentrale Zukunftsprojekte.

Bode bezeichnete die Seehäfen als einen der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren in der niedersächsischen Küstenregion: „In unseren Häfen arbeiten rund 41.000 Menschen. In den Niedersächsischen Seehäfen von Emden über Wilhelmshaven, Nordenham, Brake, Cuxhaven bis nach Stade sowie in den kommunalen Seehäfen Leer, Oldenburg und Papenburg wurden im vergangenen Jahr 46,5 Mio. t umgeschlagen. Niedersachsen liegt damit beim Umschlag auf Platz drei hinter Bremen mit 68,7 Mio. t und Hamburg mit 121 Mio. t. Das Bundesverkehrsministerium prognostiziert in seiner Seeverkehrsprognose bis 2025 ein Mengenzuwachs von derzeit 226 Mio. t auf rd. 600 Mio. t. Hinzu kommt: Niedersachsen verfügt anders als die meisten anderen Länder der Nordrange über viele geeignete Flächen für den Umschlag, die Distribution und die hafennahe Produktion von Gütern.“

Zu den Investitionen des Landes in die niedersächsischen Seehäfen im Einzelnen

In Brake werden bis 2012 rd. 23 Mio. Euro investiert. Größtes Projekt ist der zweite Großschiffsliegeplatz für 17,5 Mio. Euro. Die Fertigstellung erfolgt voraussichtlich Anfang nächsten Jahres.

Das Investitionsvolumen in Emden beträgt bis 2013 über 90 Mio. Euro. Größtes Projekt ist der Bau der Nesserlander Schleuse für knapp 60 Mio. Euro.
Daneben wird NPorts durch den Bau eines zusätzlichen Dalbenliegeplatzes den Automobilumschlag stärken.

In Wilhelmshaven werden rd. 30 Mio. Euro in den Ausbau der Niedersachsenbrücke und die Erschließung des Rüstersieler Groden investiert. Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende dieses Jahres abgeschlossen.

Der Offshore-Basishafen in Cuxhaven wird derzeit erweitert und somit die Position als Europas größter Offshore-Hafen weiter ausgebaut. Bereits jetzt stehen in Cuxhaven umfangreiche Schwerlast-, Montage- und Umschlaganlagen zur Verfügung.

Ausbau der Offshore-Windkraft

Mit den Unternehmen Ambau und CSC sind erfahrene Hersteller von Stahltürmen und Fundamenten für Offshore-Windkraftanlagen vor Ort. Der Liegeplatz 9 als Erweiterung des Offshore-Terminals wird im nächsten Jahr von NPorts fertiggestellt werden. AMBAU will eine weitere Betriebsstätte auf den neuen Gewerbe- und Industrieflächen für die Offshore-Industrie in unmittelbarer Nachbarschaft zum Liegeplatz 9 errichten. STRABAG plant, im kommenden Jahr hier in Cuxhaven zehn Betonfundamente für ein Demonstrationsprojekt in der Nordsee zu bauen.

Bode: „Der geplante Atomausstieg ist die größte industrie- und gesellschaftspolitische Herausforderung seit Jahrzehnten. Mit diesem Projekt sind gleichwohl die größten Chancen für unser Bundesland verbunden, die es seit Langem gegeben hat. Wir in Niedersachsen haben frühzeitig die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen, um die Windenergie zu einem Erfolgsmodell zu machen. Dies wird einen enormen Wachstumsschub für unsere Küste mit sich bringen.“

JadeWeserPort schafft über 2.000 Arbeitsplätze

Abschließend betonte Bode die Bedeutung des JadeWeserPort als das größte Infrastrukturprojekt in Norddeutschland: „Er wirkt schon jetzt wie ein Konjunkturprogramm für die Küste. Viele neue Arbeitsplätze werden durch den Hafen entstehen. Da aktuell die Containerumschlagszahlen auf die nächsten Rekorde zusteuern, ist es auch genau der richtige Zeitpunkt für den Start. Der Standort Wilhelmshaven wird in absehbarer Zeit einer der zentralen Dreh – und Ankerpunkte für die internationalen Containerverkehre werden. Neben Rotterdam ist der JadeWeserPort Wilhelmshaven der einzige echte Tiefwasserhafen an der Nordeuropäischen Küste. Mit EUROGATE haben wir einen international erfahrenen Betreiber, der langjährige Erfahrungen im Containergeschäft hat. Verbunden mit Standortvorteilen des Hafens, wie der vergleichsweise kurzen Revierfahrt und der tideunabhängigen Wassertiefe von 18 Metern, hat der JadeWeserPort Wilhelmshaven eine gute Ausgangsbasis für den Erfolg.“

Neben seiner Tideunabhängigkeit sei ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des JadeWeserPorts außerdem, dass in unmittelbarer Nähe des Hafens große zusammenhängende Flächen für Industrie- und Gewerbeansiedlung verfügbar sind. „Direkt angrenzend an das Terminalgelände entsteht zeitgleich ein rund 160 ha großes Güterverkehrszentrum. Hier und direkt im Hafen werden auf absehbare Zeit über 2.000 Arbeitsplätze entstehen“, so Bode.

PM: Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr








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