Werbung Pilotversuch: SH Netz testet Wasserstoffbeimischung ins Erdgasnetz Ökologie Technik 19. September 2019 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Test-Premiere: 20 Prozent Wasserstoffbeimischung in Erdgasnetz (WK-intern) – SH Netz untersucht Endgeräte auf Verträglichkeit. 20 Prozent Wasserstoff im Erdgasnetz – Ob Heizungen und andere Gasgeräte dies vertragen, untersucht derzeit die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) – unter Federführung ihrer Schwestergesellschaft Avacon in einem gemeinsamen Feldtest mit dem Deutschen Verband der Gas- und Wasserwirtschaft DVGW. Der Versuch findet in dem Ort Schopsdorf in Sachsen-Anhalt statt. Das bestehende Gasnetz stellt einen idealen Speicher für grünes Gas dar, das mittels der Elektrolyse aus grünem Strom gewonnen wird. Die Power-to-Gas-Technologie kann die Dekarbonisierung des bislang vernachlässigten Wärmesektors vorantreiben. So hat die HanseWerk-Tochter Schleswig-Holstein Netz kürzlich in Brunsbüttel die erste Anlage Schleswig-Holsteins zur Aufnahme von grünem Wasserstoff ins Erdgasnetz in Betrieb genommen. Das Problem: Derzeit sind nur die Beimischung von wenigen Prozent ins Erdgasnetz zulässig. Um dies zu ändern, wurde das Projekt „Pilotversuch 20.-Vol% Wasserstoff“ gestartet. „Um die Energiewende nachhaltig zum Erfolg zu führen, brauchen wir neben einer reinen Stromwende auch eine Mobilitäts- und Wärmewende. Dies entlastest den Netzausbau und trägt dazu bei, dass mehr vor Ort erzeugte Energie im Rahmen der Sektorenkopplung auch vor Ort verbraucht wird. Power-to-Gas kann hier zu einem wichtigen Baustein werden.“, erläutert SH Netz-Vorstand Dr. Joachim Kabs. Doch bisher stimmen die Rahmenbedingungen dafür nicht. Ohne Umstellung des Ablagen- und Umlagensystems ist die Technologie noch unwirtschaftlich. Zudem besteht in Sachen Aufnahmepotenzial der Gasnetze für grünen Wasserstoff noch einige Luft nach oben. Und dieses stellt SH Netz gemeinsam mit den Projektpartnern nun auf den Prüfstand. Bis zu zehn Prozent Wasserstoffbeimischung sind derzeit in Ortsnetzen erlaubt. In Schopsdorf soll nun die doppelte Beimischungs-Konzentration getestet werden, erstmalig in Deutschland. Die Endgeräte werden dabei einem Verträglichkeitstest unterzogen. Der Test läuft bis Ende 2022. Der konkrete Netzabschnitt des Gasverteilnetzes in Schopsdorf eignet sich deshalb für das Projekt, da die dort verbaute Netzinfrastruktur und Endgerätetechnik repräsentativ und die Ergebnisse für unterschiedliche Verteilnetzbetreiber skalierbar sind. Sollte der Test zu dem Ergebnis kommen, dass 20 Prozent Wasserstoff in Ortsnetzen endgerätverträglich und damit zulässig ist, könnte die Grenze im DVGW-Regelwerk von maximal zehn auf bis zu 20 Prozent angehoben werden. 2015 hat Schleswig-Holstein Netz bereits in einem Feldtest im Nordfriesländischen Klanxbüll belegen können, dass Haushaltsgeräte zehn Prozent Wasserstoff vertragen. Mit dem aktuellen Feldtest in Schopsdorf gehen Schleswig-Holstein Netz und Avacon nun den nächsten Schritt. Sollte der Test erfolgreich verlaufen, käme dem Energiespeicher Erdgasnetz eine immer größere Bedeutung zu – vorausgesetzt die Rahmenbedingungen zum Ablagen- und Umlagensystem werden angepasst. Die Schleswig-Holstein Netz AG im Kurzprofil Die Schleswig-Holstein Netz AG ist als Betreiber von Strom- und Gasleitungen in rund 1.000 Kommunen in Schleswig-Holstein für den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Energienetze verantwortlich. Als Partner der Energiewende hat das Unternehmen in den letzten Jahren rund 35.500 Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien an seine Netze angeschlossen. Mit über 380 schleswig-holsteinischen Kommunen als direkte Anteilseigner sowie der Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen Kreise an der Muttergesellschaft HanseWerk ist die kommunale Partnerschaft für Schleswig-Holstein Netz prägend. Kommunen, in denen Schleswig-Holstein Netz tätig ist, können Anteile an dem Unternehmen erwerben und dadurch nicht nur zusätzliche Mitsprachemöglichkeiten nutzen, sondern auch am wirtschaftlichen Ergebnis teilhaben. Die rund 1.200 Mitarbeiter sind mit diversen technischen Standorten sowie der zentralen Netzleitstelle in Rendsburg im ganzen Land präsent. Insgesamt betreiben sie rund 51.000 Kilometer Hoch-, Mittel- und Niederspannungs-, 13.500 Kilometer Gas- und 7.500 Kilometer Kommunikationsnetze in Schleswig-Holstein. PM: Schleswig-Holstein Netz AG Weitere Beiträge:Weltweit erster Solar-Skilift mit Siemens-Technik ausgestattetAusblick 2021: Heizen mit Öl und Gas wird teurerManon van Beek zum CEO von TenneT berufen