Werbung bne-Positionspapier: Fehlende Digitalisierung und Flexibilität gefährden Versorgungssicherheit Erneuerbare & Ökologie 4. September 20254. September 2025 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Aktueller Versorgungssicherheitsbericht: BNetzA legt Finger in die Wunde – fehlende Digitalisierung und Flexibilität gefährden Versorgungssicherheit (WK-intern) – Der aktuelle Versorgungssicherheitsbericht der Bundesnetzagentur (BNetzA) zeigt deutlich: Die Stromversorgung in 2030 hat, vor allem ein Digitalisierungs- und Flexibilitätsproblem. Für das Szenario Energiewende sieht die Netzagentur wenig Probleme. „Damit ist klar, was das vorrangige Ziel der nächsten Jahre sein muss: Volle Pulle Energiewende schon allein aus Sicherheitsgründen“ so Robert Busch. Für das Szenario „Verzögerte Energiewende“ kommt die BNetzA zu dem Ergebnis, dass 2030 während einiger Stunden des Jahres „eine rein marktliche Versorgungssicherheit nicht gewährleistet“ wäre. Konkret heißt es im Bericht: In wenigen Stunden könne der Strommarkt nicht vollständig gedeckt werden. „Für diese wenigen Stunden benötigen wir Speicher und andere Flexibilitäten, welche die Residuallastspitzen reduzieren“, betont Robert Busch Geschäftsführer des bne. „Bei der Bewertung des Berichtes muss gleichzeitig berücksichtigt werden, dass er in Teilen schon wieder historisch ist, weil nach eigenem Bekunden der massive Aufwuchs der Speicher nicht ausreichend in die Modelle eingeflossen ist“. Das Modellierungsergebnis der BNetzA hat damit einen offensichtlichen Schwachpunkt, der nur beschränkte Aussagen hinsichtlich Versorgungssicherheitsrisiken zulässt. Digitalisierung der Netze als Säule der Versorgungssicherheit „Wenn es eines Beweises benötigt hätte, dass die Verteilnetzbetreiber (VNB) mit ihrer mangelnden Performance bei Digitalisierung und Smart-Meter-Rollout die Versorgungssicherheit gefährden, dann hat die BNetzA diesen nun schwarz auf weiß geliefert.“ Denn der Blindflug in den Verteilnetzen ist ein wachsendes Risiko. Viele VNB wissen weder, wie hoch die tatsächliche Einspeisung, noch wie hoch der Verbrauch in ihren Netzen tatsächlich ist.Dadurch werden Probleme nicht oder zu spät erkannt. Flexibilitätsressourcen wie Batteriespeicher werden gebremst oder limitiert, weil es schlicht an Daten fehlt. Im Ergebnis verhindert der Digitalisierungsrückstand, dass die technisch längst möglichen ultraschnellen Reaktionszeiten von Speichern und Flexibilitäten auch tatsächlich in den Netzbetrieb integriert werden können. Kundenseitige Flexibilität: Enormes Potential nur mit Smart-Meter PV-Anlagen, Wärmepumpen, Batteriespeicher und Ladeinfrastruktur müssen system- und marktdienlich gesteuert werden können. Nur dann lassen sich Lastspitzen abfedern, Kosten senken und die Versorgungssicherheit erhalten. Dafür ist allerdings ein Smart-Meter erforderlich. Noch immer beträgt die Roll-Out Quote nur 3%. Der Roll-Out gemäß Messstellenbetriebsgesetz ist überreguliert, überkompliziert und dysfunktional. Hunderte Netzbetreiber haben noch nicht ein einziges intelligentes Messystem verbaut. Das sich das nun rächt zeigt überdeutlich der Bericht. Marktgetriebene Lösungen statt staatlich subventionierter Großkraftwerke Schon seit 2022 macht die BNetzA deutlich: Es müssen auch neue Kapazitäten zugebaut werden, der aktuelle Bericht schätzt 12,5 – 24,5 GW im optimistischen Szenario. Statt Jahr für Jahr auf „Ausschreibungen“ ergo staatliche Subventionen für Großkraftwerke zu warten, sollte die Absicherungspflicht von Stromlieferungen in der Art ausgestaltet werden, dass sie marktgetrieben Investitionen anreizt und Versorgungssicherheit herstellt. Das große Interesse am Speicherzubau zeigt, dass der Markt funktioniert und große Investitionsanreize setzt, wenn nicht durch Subventionsversprechen Investitionen zurückgehalten werden. Der bne schlägt vor: Effektive Digitalisierung der Netze – Die Digitalisierung der Verteilnetze ist kein ‚Nice-to-have‘, sondern eine sicherheits- und versorgungsrelevante Aufgabe ersten Ranges. Dafür braucht es klare gesetzliche Pflichten und eine wirksame Erfolgskontrolle der Netzbetreiber. Entbürokratisierung des Smart-Meter-Rollouts – differenzierte Anwendungsfälle statt technologische Einheitslösung. Einfache, günstige Zähler für Tarifierung, leistungsfähige intelligente Messsysteme für steuerbare Flexibilitäten. Stärkung der wettbewerblichen Messstellenbetreiber – sie sind die Treiber von Tempo, Innovation und Kostensenkung. Schluss mit dem Interessenkonflikt, dass VNB als grundzuständige Messstellenbetreiber den Wettbewerb ausbremsen. Absicherungspflicht statt Kapazitätssubventionen – nur so kann marktwirtschaftlich, technologieoffen und kostengünstig Versorgungssicherheit gewährleistet werden, ohne dass teure und wettbewerbsverzerrende staatliche Eingriffe nötig werden. Monitoring der Verteilnetzbetreiber, – deren mangelnde Performance entwickelt sich nach und nach zu einem Versorgungssicherheitsrisiko Fazit: Der Bericht der Bundesnetzagentur zeigt klar: Versorgungssicherheit braucht zuallererst Digitalisierung und Flexibilisierung. Die Verteilnetzbetreiber und die Regierung sind gefordert die notwendgien Reformen umzusetzen. Im aktuellen Positionspapier des bne zu Flexibilität, Digitalisierung und Wettbewerb werden Maßnahmen aufgezeigt, die schnell günstig und wirkungsvoll sind. Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft steht seit 2002 für Markt, Wettbewerb und Innovation in der Energiewirtschaft. Im Verband sind Unternehmen vertreten, die auf allen wettbewerblichen Stufen der energiewirtschaftlichen Wertschöpfung stehen und wegweisende Geschäftsmodelle für Strom, Wärme und Mobilität entwickeln. PM: Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. PB: Positionspapier des bne Weitere Beiträge:Schweden streicht Ziele für erneuerbare Energien, Großbritannien sollte folgenEnvision Energy kooperiert mit FERA Australia, um 1 GW Windkraft und 1,5 GWh Energiespeicher in Aust...Energieaudits für viele Unternehmen notwendig