Werbung Energiebranche auf Sparflamme: Unternehmen lassen große Potentiale der Digitalisierung noch ungenutzt Erneuerbare & Ökologie Forschungs-Mitteilungen Mitteilungen Technik 20. September 2019 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Mehr als ein Drittel der Energieunternehmen steht noch am Anfang der digitalen Transformation Lediglich 7% gehören zu den digitalen Champions Chemieunternehmen machen die größten Fortschritte bei der Digitalisierung Noch wenige Unternehmen sehen finanzielle Vorteile durch digitale Technologien (WK-intern) – München – Für Unternehmen aus der Energiebranche besteht noch großer Aufholbedarf bei der digitalen Transformation. Bisher nutzen erst 7% der Energieversorger, Chemieunternehmen sowie Öl- und Gaskonzerne umfassend digitale Technologien und besetzen damit die Position als digitale Champions. 37% zählen hingegen zu den digitalen Neulingen, die bisher bloß sehr beschränkt digitale Applikationen anwenden. Dazwischen stehen 36% digitale Mitläufer, die sich neuen Technologien zwar nicht verschließen, aber auch keine Vorreiterrolle bei der Implementierung in Geschäftsprozesse einnehmen. 20% der untersuchten Unternehmen gelten als digitale Innovatoren mit einer fortgeschrittenen digitalen Reife, die allerdings noch ausbaufähig ist. Das sind die zentralen Ergebnisse der „2019 Digital Operations Study for Energy“ von Strategy&, der Strategieberatung von PwC. Für die Studie wurden mehr als 500 Unternehmen aus den Branchen Energieversorgung und Chemie in der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) sowie Öl- und Gaskonzerne auf globaler Ebene befragt. Mit einem Anteil von 16% sind Chemieunternehmen bei den digitalen Champions am weitesten digitalisiert. Dahinter folgt die Öl- und Gasindustrie mit 7%. Unter den Energieversorgern gibt es mit 2% die wenigsten digital reifen Unternehmen. Somit nutzt die Energiebranche die Potentiale der Digitalisierung aktuell noch nicht – oder erkennt diese erst gar nicht. Darüber hinaus wird deutlich, dass besonders kleine Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern die größten Schwierigkeiten bei der Einführung digitaler Technologien haben: Lediglich eine kleine Minderheit von 4% zählt hier zu den digitalen Champions, während mit 48% fast die Hälfte als digitale Neulinge identifiziert wurden. Bei größeren Firmen mit einer Mitarbeiterzahl von bis zu 5.000 Angestellten beträgt der Anteil der digital reifen Champions 11% und bei Organisationen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern liegt er bei 10%. „Der Wettbewerbsdruck in der Energiebranche steigt kontinuierlich, die Folge sind oft stagnierende Umsätze und sinkende Profitabilität. Die Digitalisierung ist für Energieunternehmen ein leistungsstarker Hebel, um etwa über Prozessoptimierung und Neugestaltung der Kundenschnittstelle effizienter zu werden. Dazu gehört vor allem die Einführung von digitalen Applikationen in die Betriebsabläufe. Insbesondere künstliche Intelligenz eröffnet zum Beispiel kosteneffiziente Möglichkeiten, um erneuerbare Energien im Energieerzeugungsmix zu etablieren. Zudem eröffnen digital induzierte Produkte und Dienstleistungen neue Umsatzquellen“, erläutert Dr. Marcus Eul, Partner bei Strategy& Deutschland. Das finanzielle Potential von Digitaltechnologien wird unter den befragten Unternehmen allerdings noch als gering eingeschätzt. Am optimistischsten sind hierbei Firmen aus der Chemieindustrie, die in den nächsten fünf Jahren eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von 12,6% erwarten. Energieversorger sowie Öl- und Gasunternehmen gehen hingegen von 10,2% bzw. 10,3% Einnahmenwachstum aus. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den erwarteten Effizienzzunahmen und Einsparpotentialen: Diese werden bei Chemieunternehmen mit 11,1% über die nächsten fünf Jahre deutlich positiver bewertet als bei den Energieversorgern (8,7%) und in der Öl- und Gasindustrie (8,5%). Als einer der Gründe für den schwachen Digitalisierungsgrad der Branche können fehlende finanzielle Anreize bewertet werden. Fast die Hälfte aller befragten Unternehmen beurteilt einen unklaren ROI (Return on Invest) als größtes Hemmnis bei Ausbau und Anwendung neuer Technologien. Die fehlende digitale Qualifizierung der Mitarbeiter wird hauptsächlich von den Energieversorgern als Herausforderung angesehen (41%). Öl- und Gasunternehmen hegen aufgrund mangelnder Transparenz und fehlendem Vertrauen in digitale Applikationen Zweifel (48%). „Viele Unternehmen haben bereits grundlegende Prozesse in ihren Finanzabteilungen oder im Vertrieb digitalisiert. Komplexere Aufgaben in den Betriebsabläufen wurden allerdings noch nicht angepasst. Führungskräfte aus der Energiebranche müssen gezielt entscheiden, welche technologischen Anwendungen ihr Unternehmen am besten für die digitale Zukunft aufstellt. Eine klare Differenzierung zum Wettbewerb ist hierbei unabdinglich. Strategische Partnerschaften oder Joint Ventures können in diesem Zusammenhang auch Sinn machen“, kommentiert Folker Trepte, Partner bei PwC Deutschland. Bei der Auswahl derjenigen neuen Technologien, die in Zukunft am ehesten Anwendung finden könnten, zeigen sich ebenfalls signifikante Unterschiede zwischen den Industrien. In der Chemieindustrie finden beispielsweise 3D-Druck (29%) und Virtual Reality (26%) deutlich mehr Unterstützer als bei den Energieversorgern (12% bzw. 9%) sowie den Öl- und Gaskonzernen (13% bzw. 8%). Die vollständigen Ergebnisse der „2019 Digital Operations for Energy“-Studie finden Sie unter: http://www.strategyand.pwc.com/gx/en/insights/digital-path-power-utilities.html Methodik Die „2019 Digital Operations Study for Energy“ ermittelte die digitale Reife von mehr als 500 Unternehmen aus drei energiebezogenen Branchen: Energieversorger, Chemieunternehmen (beide auf EMEA-Ebene) sowie Öl- und Gasunternehmen (zusätzlich auf globaler Ebene). Die Ergebnisse wurden in drei Kategorien unterteilt: Implementierung neuer Technologien, digitale Ökosystemreife und digitale Kultur. Unternehmen konnten in den beiden ersten Kategorien bis zu 40 Punkte sowie in der dritten Kategorie bis zu 20 Punkte erzielen. Um die Bestwertung zu erreichen, mussten pro Kategorie mindestens 70% aller Maßnahmen umgesetzt worden sein. Digitale Champions erzielten 75 bis 100 Punkte, digitale Innovatoren 50 bis 74 Punkte, digitale Mitläufer 25 bis 49 Punkte und digitale Neulinge 0 bis 24 Punkte. Über Strategy& Strategy& ist die globale Strategieberatung von PwC. Wir entwickeln individuelle Geschäftsstrategien für weltweit führende Unternehmen, basierend auf differenzierenden Wettbewerbsfähigkeiten. Wir sind die einzige Strategieberatung als Teil eines globalen Professional Services Netzwerks. Unsere Expertise kombinieren wir mit Technologie und erarbeiten daraus eine passende Strategie, die effizient umsetzbar ist. „Strategy, made real“ heißt für uns, den digitalen Wandel voranzutreiben, die Zukunft mitzugestalten und Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. 3.000 Strategieberater und mehr als 250.000 PwC-Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Weitere Informationen unter www.strategyand.pwc.com/de. PM: PwC Strategy& (Germany) GmbH Weitere Beiträge:Schneider Electric startet Managed Security Services für OT-UmgebungenDas neue 10-MW-Rechenzentrum von Delska in Lettland erhält eine Tier-III-Design-ZertifizierungDie Mär vom wartungslosen PV Stromerzeuger