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Landesraumentwicklungsprogramm ermöglicht Fischzucht unter Offshore-Windrädern

Marine Aquakulturkonzepte: Neues LEP ermöglicht Fischzucht unter Windrädern

Das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern hat mit dem Entwurf zur Fortschreibung des Landesraumentwicklungsprogramms (LEP) erstmalig auch das mögliche Potenzial von Offshore-Windparks als Aufzuchtraum für Fische und andere Meerestiere erkannt.

(WK-intern) – Unter Punkt 8. „Raumordnung im Küstenmeer und Integriertes Küstenzonenmanagement“ heißt es in Kapitel 8.4: „Aquakulturanlagen sollen raumverträglich angeordnet, auch in Kombination mit anderen festen Anlagen (wie z. B. Windenergieanlagen) errichtet und erprobt werden.“

Landesentwicklungsminister Christian Pegel: „Hintergrund dafür ist, dass es auch im Meer immer mehr verschiedene Nutzungsinteressen gibt, die sich teilweise gegenseitig ausschließen. Da die Fläche unseres Küstenmeers nicht unendlich groß ist, müssen unterschiedliche Nutzungen, dort wo es möglich ist, miteinander kombiniert werden. Wir wollen, dass traditionelle Wirtschaftszweige wie die Fischerei erhalten bleiben und neue Wirtschaftsfelder entstehen können. Deshalb tragen wir mit dem Landesraumentwicklungsprogramm dazu bei, die unterschiedlichen Nutzungsinteressen auf dem Meer auszugleichen.“

Die Aquakultur gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil der Bedarf an Fisch größer ist als die nutzbaren Fischbestände bzw. die Fangquoten. Daher forscht beispielsweise das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven im Bereich der marinen Aquakultur und an Kreislaufsystemen für die Kultivierung von Algen, Muscheln und Fischen. Darüber hinaus werden Szenarien der Marikultur im Umfeld von Offshore Windparks entwickelt.

„Wir haben gesehen, dass dies ein Thema ist, das uns zukünftig beschäftigen wird und es daher erstmals in den Entwurf für unser Landesraumentwicklungsprogramm aufgenommen“, erläutert Pegel. Der Minister weiter: „Hilfreich waren dabei sicher die Erfahrungen, die wir mit unserem alten LEP gesammelt haben. Wir waren die ersten, die die maritime Raumordnung in die Landesraumentwicklung aufgenommen haben.“

Auf ähnlich gute Erfahrungen hofft der Minister auch mit dem neuen Landesraumentwicklungsprogramm. Christian Pegel: „Erstmalig treffen wir nicht nur Festlegungen für das Land und das Küstenmeer, sondern übernehmen wiederum eine Vorreiterrolle, indem wir als erstes Bundesland eine unterirdische Raumordnung vornehmen. Wir wollen z. B. großräumig Areale unter der Erde festlegen, die sich zur Gewinnung oder Speicherung von Erneuerbaren Energien eignen. Damit schließen wir umgekehrt Nutzungen aus, die der Energiewende im Wege stehen, wie beispielsweise das Verpressen von Kohlenstoffdioxid in der Erde.“

Der Entwurf des neuen LEP ist auf der Internetseite des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern bereits abrufbar.

Auf der Grundlage des Entwurfs für das neue LEP startet am 7. April 2014 die erste Stufe des Beteiligungsverfahrens für die Öffentlichkeit und für öffentliche Stellen. Dann liegen die Beteiligungsunterlagen in Behörden der Landkreise, kreisfreien Städte, Ämter für Raumordnung und Landesplanung und im Energieministerium aus. Es wird auch eine Online-Beteiligung durchgeführt. Die Unterlagen werden dann unter www.raumordnung-mv.de einsehbar sein; Stellungnahmen können hier unmittelbar elektronisch abgegeben werden.

Neben dieser formalen Beteiligung wird es eine intensive Öffentlichkeitsinformation mit sechs Veranstaltungen geben.

PM:  Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern








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