Werbung Wie dem Ruf nach erneuerbaren Energien folgen ohne gleichzeitig der Natur Schaden zuzufügen? Erneuerbare & Ökologie 3. Januar 2013 Kohlekraftwerk, Energiewende, Klimaschutz / Foto: HB (WK-news) – Studie von recharge.green: Energieproduktion und Naturschutz im Einklang Die Diskussionen rund um die Energiewende laufen weltweit auf Hochtouren. Wind, Wasser, Sonne und Holz sind erneuerbare Ressourcen, von denen es im Alpenraum reichlich gibt. Wie können wir dem Ruf nach erneuerbaren Energien folgen ohne gleichzeitig der Natur Schaden zuzufügen? Dieser Frage gehen 15 Partner aus sechs Alpenstaaten im soeben gestarteten Projekt recharge.green nach. Gemeinsam entwickeln sie Modelle als Entscheidungsgrundlage für PolitikerInnen und Energieerzeuger. Immer mehr Menschen sind sich bewusst, welche Auswirkungen der Klimawandel und die Atomenergie auf ihr Leben haben. Gleichzeitig mit diesem Bewusstsein wächst die Nachfrage nach erneuerbaren Energien. Die Alpenländer mit ihren Wäldern, Flüssen, Bergen und sonnigen Lagen besitzen gute Voraussetzungen für die Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen. Sie helfen mit, Klimagase zu vermeiden. Gleichzeitig ist der Alpenraum ein einzigartiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Pro hundert Quadratkilometer finden sich 2‘000 bis 3‘000 Pflanzenarten – doppelt so viele wie im mitteleuropäischen Flachland. Der wirtschaftliche Gewinn aus der Produktion erneuerbarer Energien lässt sich mit Zahlen messen. Nicht aber die Auswirkungen der Nutzung natürlicher Ressourcen auf die Ökologie und die Gesellschaft. Dieses Ungleichgewicht führt zu Interessenskonflikten zwischen NaturschützerInnen und Energieerzeugern. Vom Konflikt zum gesellschaftlichen Mehrwert Das Projekt „recharge.green – balancing Alpine energy and nature“ möchte diesem Konflikt entgegenwirken. In der Überzeugung, dass für eine hohe Lebensqualität in den Alpen sowohl Biodiversität als auch die Produktion erneuerbarer Energien wichtig sind, haben sich 15 Partner aus unterschiedlichen Sektoren zusammengetan. Das Projektteam vereint ExpertInnen in Landschaftsplanung, Forstwirtschaft, Energieerzeugung, Forschung, Naturschutz und Kommunikation aus allen Alpenländern. Leadpartner Chris Walzer: „Wir möchten aufzeigen, dass es möglich ist, die erneuerbaren Energien im Alpenraum zu nutzen und gleichzeitig eine nachhaltige Landnutzung sicherzustellen. Damit tragen wir bei zur Erhaltung der reichhaltigen Biodiversität und der Böden in den Alpen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, entwickeln die Partner Strategien und Werkzeuge zur Ermittlung des energetischen, ökologischen und gesellschaftlichen Werts von Landschaften. Diese werden in vier Pilotgebieten in Vorarlberg (A), Bayern (D), Piemont (I)und Slowenien getestet. PolitikerInnen und Energieerzeuger können beim Abwägen von Nutzen und Kosten der erneuerbaren Energieproduktion auf diese Modelle zurückgreifen. Durch die Versachlichung der politischen Diskussion wird aus dem Konflikt ein gesellschaftlicher Mehrwert. Erich Schwärzler, als Landesrat des Pilotgebiets Vorarlberg, schätzt die Herangehensweise: „Diese internationale Studie kann und soll für uns Entscheidungshilfe sein, um Fragen richtig zu beantworten. Denn die Sichtweise von aussen ist in einer Gesamtentwicklung wichtig.“ Das Projekt recharge.green dauert von Oktober 2012 bis Juni 2015. Es trägt zur Umsetzung verschiedener internationaler Vereinbarungen bei, wie der EU2020-Strategie oder der Alpenkonvention. Das Projekt wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Alpenraumprogrammes mitfinanziert. PM: Chris Walzer, Leadpartner recharge.green Veterinärmedizinische Universität Wien, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie Weitere Beiträge:Nachhaltigkeitsbericht von Ørsted: Erneuerbare Energien als Antreiber eines positiven WandelsTrianel-Stadtwerke-Kooperation wollen Wasserstoffcluster errichtenIntelligentes Stromnetz steuert und überwacht Ortsversorgung