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Bertelsmannstiftung: 84% in Deutschland und 88% in Österreich befürworten die Einleitung der Energiewende mit Vorbildfunktion

Die Mehrheit der Bundesbürger wünschen für eine stärkere Rolle Deutschlands bei der Regulierung des Finanzmarktes und im Umweltschutz. Neun von zehn Befragten können sich einen Alleingang der deutschen Politik vorstellen, falls Einigungen auf internationaler Ebene nicht gelingen. Das gleiche Vorgehen halten sie auch für notwendig, wenn es um klimaschädliche Emissionen und den Verbrauch natürlicher Ressourcen geht. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

Diese Frage berührt verschiedene Ereignisse der jüngsten Zeit: Einerseits die Entscheidung der Bundesregierung in Deutschland, die Katastrophe um Fukushima zum Anlass für einen nationalen Alleingang beim Ausstieg aus dem Atomstrom und zur ökologischen Energiewende zu nehmen. Andererseits die aktuelle Debatte um eine Verschärfung der EU Emissionsziele bis 2020, von derzeit 20% Senkung der Treibhausgasemissionen, Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien auf 20 Prozent und Verbesserung der Energieeffizienz um 20 Prozent auf jeweils 30% unabhängig davon, ob andere Länder vergleichbare Zusagen machen.

Die Umfrage bestätigt, dass eine Politik der Nachhaltigkeit auf Unterstützung rechnen darf: 87% der befragten Deutschen und 85% der Österreicher plädieren für ein Voranschreiten ihrer Regierungen, um natürliche Ressourcen und Umwelt zu schonen, auch wenn andere Länder dazu keine Anstrengungen unternehmen.

84% in Deutschland und 88% in Österreich befürworten die Einleitung der Energiewende mit Vorbildfunktion. Schließlich befürworten auch 82% der Deutschen und 87% der Österreicher eine unilaterale Verschärfung der Bankenaufsicht in ihren Staaten.

73 Prozent der Deutschen glauben allerdings nicht, dass es den Regierungen der Welt gelingt, sich innerhalb der nächsten zehn Jahre gemeinsam darüber zu einigen, wie die Finanzmärkte im Zaum gehalten, die ungehemmte Nutzung natürlicher Ressourcen einschränkt und der weitere Anstieg von CO2-Emissionen gestoppt werden können. Unter den gegenwärtigen Bedingungen halten 71 Prozent sogar eine weitere Wirtschafts- und Finanzkrise jederzeit für möglich.

Liz Mohn, stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung: „Wir müssen die Sorgen der Menschen ernst nehmen und uns mit Nachdruck für ein verbindliches Regelwerk einsetzen, das unsere Umwelt zuverlässig schützt, die natürlichen Ressourcen für unsere Kinder bewahrt und die internationalen Finanzmärkte reguliert.“

Die Themen der Umfrage stehen u. a. auch im Mittelpunkt des Salzburger Triloges 2011. Unter dem Titel New Foundations for the World Economy and Global Governance diskutieren in diesem Jahr internationale Experten, wie WTO-Generaldirektor Pascal Lamy, Dennis Snower, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, aus Österreich Außenminister Michael Spindelegger oder ehemaliger Bundeskanzler Wolfgang Schüssel darüber, wie ein gemeinsames Verständnis von Normen und Werten erzielt werden kann, das zugleich als Grundgerüst für ein wirksames internationales Regelwerk dient.

Für die repräsentative Erhebung wurden 1.003 Frauen und Männer in Deutschland vom 21. bis 23. Juli 2011 befragt. Hintergrundinformationen erhalten Sie hier

Quelle: Bertelsmann-Stiftung








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