Werbung Rahmenbedingungen des Windkraft-Ausbaus Thema bei Fachtagung windWERT Finanzierungen Techniken-Windkraft Veranstaltungen Windenergie Wirtschaft 27. August 2013 (WK-intern) – Energiewende nach Maß HUSUM/ KIEL – Die neuen Windeignungsgebiete sind ausgewiesen, alle wollen die Energiewende – eigentlich sollte in der Branche Aufbruchstimmung herrschen. Doch statt der Baustellen im Gelände gibt es Hunderte von Schreibtisch-Baustellen wegen neuer planungsrechtlicher Vorgaben oder aufgrund von Finanzierungshindernissen. Die Banken zögern bei der Kreditvergabe, denn die Bundespolitik hat den Strompreis als Wahlkampf-Thema entdeckt und sorgt für Verunsicherung. „Wir brauchen Sicherheit für Investoren, denn Investitionen in den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze sind dringend nötig“, betonte Professor Dr. Claudia Kemfert, Abteilungsleiterin Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und Autorin des Buches „Kampf um Strom“. Sie stellte klar, dass nicht nur Klima- und Umweltschutz von Investitionen in erneuerbare Energien profitierten, sondern auch viele mittelständische Unternehmen: „Die Energiewende funktioniert dezentral.“ Frau Professor Kemfert war auf Einladung der Windenergie-Netzwerkagentur windcomm schleswig-holstein ins Kieler Schloss gekommen, um ihre Thesen während der Konferenz windWERT bei einer Podiumsdiskussion zu vertreten. Die eintägige Fachkonferenz über Finanzierung, politische Rahmenbedingungen und technische Innovationen der Windenergienutzung fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt und hat sich mit regelmäßig über 170 Teilnehmern als Informations- und Diskussionsplattform in der Branche etabliert. „Wir wollen den Informationsaustausch zwischen Wirtschaft und Politik fördern und damit zur Klärung von Problemen beitragen“, sagte Holger Arntzen, der als windcomm-Projektmanager die windWERT organisiert. „Die meisten Gemeinden wollen, dass der Windkraft-Ausbau vorangeht, denn für sie ist er eine gute Möglichkeit, Gewerbesteuer-Einnahmen zu generieren. Zurzeit fließen jährlich über 30 Millionen Euro Gewerbesteuern aus der Windkraft an die Kommunen im Land.“ Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministerium, nutzte als Podiumsgast die Gelegenheit, der Netzwerkagentur windcomm den Förderbe-scheid der Landesregierung über 390.000 Euro für die nächsten zwei Jahre zu übergeben. Dabei hob Nägele die Bedeutung der Windkraft für Schleswig-Holstein hervor: „Die Landesregierung möchte nicht nur das Windenergiepotential auf den neu ausgewiesenen Windeignungsgebieten nutzen, sondern auch die Wertschöpfung erhöhen und Arbeitsplätze schaffen. Hier kann das Clustermanagement mit seinen Partnern und den Kontakten zur Windbranche Impulse setzen und die Landesregierung unterstützen.“ Hanne May, Energieexpertin und Senior-Beraterin der ergo Unternehmenskommunikation, eröffnete die Podiumsdiskussion über die Zukunft des Erneuerbare-Energien-Gesetzes mit der These: „Es wird zu viel über die Kosten und zu wenig über den Nutzen der erneuerbaren Energien debattiert.“ Der Vizepräsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE), Hermann Albers, sagte zur zukünftigen Gestaltung des Strommarktes: „Die Schaffung eines gerechten, modernen Marktplatzes mit gleichen Spielregeln für alle wird eine Hauptaufgabe für den BWE und die Politik sein.“ Der Kieler Energiewendeminister Dr. Robert Habeck betonte, die zentrale Frage sei, den Ausbau der erneuerbaren Energien versorgungssicher und kostenoptimiert zu gestalten. „Aber wir werden die Energiewende nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen können“, fügte er hinzu. Die Teilhabe der Bürger müsse gesichert werden. Weitere Vortragsthemen während der windWERT waren die Datenbank der Windparks in Schleswig-Holstein, Windpark-Finanzierung, Windstrom-Vermarktung in Skandinavien, das neue Kapitalanlagegesetz und technische Neuerungen. Zu diesem Themenblock gehören zum Beispiel lasergestützte Messungen der Windgeschwindigkeit und –richtung, die eine sehr genaue Steuerung der einzelnen Anlagen eines Windparks erlauben. Im Anschluss an die Konferenz blieb rund die Hälfte der Teilnehmer im Kieler Schloss, um eine Vortragsveranstaltung der Kieler Wirtschaftsförderung KiWi zu hören, in der es um Windkraft-Forschungsprojekte ging. Den Abend nutzten die Branchenvertreter für die Kontaktpflege in informeller Runde. Die nächste windWERT findet am 26. August 2014 statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.windcomm.de. PM: windcomm schleswig-holstein Weitere Beiträge:Investitionsplan für Europa: Die EIB stellt 50 Mio. EUR für den Bau von neun Windparks in Aragón ber...RWE schließt neue Verträge zur Luftrettung für ihre Windparks vor HelgolandSchweiz macht sich auf den Weg: Mit Wind und Sonne gegen emissionsreichen Importstrom