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Besteuerung von Kryptowetten in Europa: Wie Regulierungsbehörden ein Gleichgewicht finden


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(WK-intern) – Seit der Einführung von Kryptowährungen hat sich in der Wettbranche viel verändert. Ob diese Veränderungen positiv oder negativ sind, ist eine komplexe Frage. Tatsache ist jedoch, dass viele Wettende mittlerweile Kryptowährungen für Sportwetten nutzen und wissen müssen, ob ihre Gewinne steuerpflichtig sind und welchen Einfluss Kryptowährungen darauf haben.

Während Plattformen wie cazinouri.ch Spielern helfen, vertrauenswürdige Casinos und Sportwettenanbieter zu finden, darunter auch Krypto-Plattformen, kämpfen Regulierungsbehörden damit, angemessene Steuerregelungen für Kryptowetten zu entwickeln. Die Situation ist komplex: Einerseits wollen Länder Steuereinnahmen sicherstellen, andererseits dürfen sie die Innovation nicht ersticken oder Spieler in unregulierte Märkte treiben.

Deutschland: Vorreiter bei der Krypto-Besteuerung

Deutschland hat bereits 2013 Bitcoin als „privates Geld“ anerkannt und damit einen wichtigen Grundstein gelegt. Die deutschen Steuerregeln für Kryptowetten sind relativ klar strukturiert.

Gewinne aus Kryptowetten unterliegen der Kapitalertragssteuer von 25 Prozent – aber nur, wenn sie innerhalb eines Jahres nach dem Erhalt realisiert werden. Wer seine Bitcoin-Gewinne länger als zwölf Monate hält, kann diese steuerfrei verkaufen. Diese Regelung macht Deutschland für langfristige Krypto-Investoren attraktiv.

Allerdings gibt es eine wichtige Unterscheidung: Gelegenheitsspieler werden anders behandelt als professionelle Glücksspieler. Für Berufsspieler gelten die gleichen Regeln wie für andere Gewerbetreibende.

Österreich und die Schweiz: Pragmatische Ansätze

Die Alpenländer haben pragmatische Lösungen entwickelt:

  • Österreich besteuert Krypto-Gewinne seit 2022 pauschal mit 27,5 Prozent. Diese Regelung gilt für alle Arten von Kryptowährungsgeschäften, einschließlich Glücksspiel. Die Besteuerung erfolgt beim Verkauf oder Tausch der Kryptowährung.
  • Die Schweiz behandelt Kryptowährungen als Vermögenswerte. Für Privatpersonen sind Gewinne aus dem Handel grundsätzlich steuerfrei – das gilt auch für Glücksspielgewinne in Krypto. Nur wer gewerbsmäßig handelt, muss Steuern zahlen.

Frankreich setzt auf einheitliche Besteuerung

Frankreich verfolgt einen anderen Ansatz. Hier werden alle Krypto-Gewinne einheitlich mit 30 Prozent besteuert – unabhängig von der Haltedauer. Diese Regelung gilt auch für Gewinne aus Staking und anderen Krypto-Aktivitäten.

Die französischen Behörden argumentieren, dass diese einheitliche Besteuerung mehr Klarheit schafft. Spieler wissen von Anfang an, welche Steuerlast auf sie zukommt. Kritiker bemängeln jedoch, dass die hohe Steuerrate innovative Projekte abschreckt.

Spanien: Zwischen Regulierung und schwarzen Märkten

Spanien steht vor einem besonderen Dilemma. Das Land hat einen der größten Glücksspielmärkte Europas und ein komplexes Regulierungssystem für Casinos und Wettanbieter. Gleichzeitig wächst der Schwarzmarkt für Kryptowetten rasant.

Die spanischen Steuersätze variieren zwischen 19 und 28 Prozent für Kapitalgewinne. Für Staking-Erträge können bis zu 47 Prozent anfallen. Diese hohen Sätze treiben viele Spieler zu unregulierten Anbietern, die Krypto-Zahlungen ohne Steuerabzug ermöglichen.

Experten schätzen, dass 32 Prozent der Ausgaben von Großspielern an unlizenzierte Anbieter gehen. Das ist ein Problem für die Steuereinnahmen und den Spielerschutz.

Herausforderungen bei der Durchsetzung

Die größte Schwierigkeit für alle europäischen Länder liegt in der Durchsetzung der Steuerregeln. Kryptowährungen sind darauf ausgelegt, Transaktionen zu verschleiern. Viele Spieler nutzen diese Anonymität, um Steuern zu vermeiden.

Doch die Zeiten ändern sich. Die EU hat neue Meldevorschriften eingeführt:

  • DAC8: Ab 2025 müssen Krypto-Plattformen Transaktionsdaten automatisch an Steuerbehörden melden.
  • CARF: Das Common Reporting Framework erfasst grenzüberschreitende Krypto-Transaktionen.
  • Echtzeitüberwachung: Moderne Analysesoftware kann verdächtige Transaktionen identifizieren.

Diese Maßnahmen machen es deutlich schwieriger, Krypto-Gewinne zu verheimlichen.

Unterschiedliche Philosophien, ähnliche Ziele

Trotz der verschiedenen Ansätze verfolgen alle europäischen Länder ähnliche Ziele:

  1. Steuereinnahmen sichern: Kryptowetten sind ein wachsender Markt mit erheblichem Steuerpotenzial.
  2. Spielerschutz gewährleisten: Regulierte Anbieter bieten besseren Schutz vor Spielsucht.
  3. Innovation fördern: Zu strenge Regeln können Unternehmen in andere Länder treiben.
  4. Schwarzmärkte bekämpfen: Unlizenzierte Anbieter entziehen sich der Kontrolle.

Blick in die Zukunft

Die nächsten Jahre werden entscheidend sein. Mehrere Trends zeichnen sich ab:

  • Harmonisierung der Regeln: Die EU arbeitet an einheitlicheren Standards für die Krypto-Besteuerung. Das würde Regulatory Arbitrage reduzieren und faire Wettbewerbsbedingungen schaffen.
  • Bessere Technologie: Blockchain-Analyse wird immer ausgefeilter. Steuerbehörden können Transaktionen besser verfolgen, auch wenn sie über mehrere Wallets geleitet werden.
  • Anpassung der Steuersätze: Länder mit sehr hohen Steuern könnten ihre Sätze senken, um Spieler von Schwarzmärkten fernzuhalten.

Die Besteuerung von Kryptowetten bleibt ein Balanceakt. Regulierungsbehörden müssen zwischen Steuereinnahmen, Innovation und Spielerschutz abwägen. Länder, die dieses Gleichgewicht am besten finden, werden langfristig die erfolgreichsten Glücksspielmärkte entwickeln.

Für Spieler bedeutet das: Die Zeiten der steuerfreien Krypto-Gewinne gehen zu Ende. Wer heute in Kryptowetten investiert, sollte sich über die Steuerregeln seines Landes informieren und entsprechende Rücklagen bilden. Die Steuerbehörden holen auf – und sie werden immer besser darin, digitale Spuren zu verfolgen. Das bedeutet aber auch eine höhere Sicherheit für alle.

Foto oben von Traxer auf Unsplash
Foto unten von Jievani Weerasinghe auf Unsplash








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