Werbung Kaum Überblick über die eigenen Fördermöglichkeiten Forschungs-Mitteilungen Verbraucherberatung 18. September 202518. September 2025 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels YouGov-Umfrage: Nur 30 Prozent der Unternehmen nutzen Förderprogramme – Bürokratie als Haupthürde (WK-intern) – Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Fördermittelberatung EPSA Deutschland unter 524 Unternehmensentscheidern zeigt: Nur 30 Prozent der Firmen kennen und nutzen die meisten staatlichen Förderprogramme. Mehr als jeder vierte Entscheider (25 Prozent) hat dagegen kaum Überblick über die eigenen Fördermöglichkeiten. Dazwischen liegt ein breites Mittelfeld, das nur einen Teil der Programme kennt und nutzt. Die Befragung wurde vom 11. bis 20. August 2025 durchgeführt und ist repräsentativ für deutsche Unternehmen; sie differenziert nach Branchen und Unternehmensgrößen. Teilnehmer nach Unternehmensgröße und Branche Die Teilnehmer setzten sich aus 44 Prozent Großunternehmen (über 250 Beschäftigte), 21 Prozent mittleren Unternehmen (50–249 Beschäftigte) und 35 Prozent Kleinst- und kleinen Unternehmen (1–49 Beschäftigte) zusammen. Nach Branchen entfielen jeweils 24 Prozent auf Industrie sowie auf öffentliche Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung oder Verwaltung. Gering qualifizierte private Dienstleistungen – etwa Handel, Mobilität, Logistik oder Gastronomie – machten 20 Prozent aus. Hochqualifizierte private Dienstleistungen wie IKT, Finanzen, Versicherungen, Wohnungswirtschaft oder Wissenschaft kamen auf 17 Prozent. Weitere 10 Prozent entfielen auf sonstige Bereiche wie Land- und Forstwirtschaft, Kunst, Unterhaltung oder persönliche Dienstleistungen. Das Baugewerbe stellte 6 Prozent. Branchenübergreifend: Hohe Bekanntheit, aber ungenutzte Potenziale Zwar kennen und nutzen branchenübergreifend 30 Prozent der Unternehmen viele Förderprogramme, doch rund 40 Prozent schöpfen ihre Möglichkeiten nur teilweise oder gar nicht aus. Jeder zehnte Entscheider kennt zwar zahlreiche Programme, setzt sie aber kaum ein, weitere 12 Prozent haben keinerlei Überblick. Industrie vorne bei Fördermitteln In der Industrie (bspw. Bergbau, Produktion, Energie, Wasser) kennt und nutzt mehr als jeder Dritte (35 Prozent) viele bis alle Programme – ein Spitzenwert im Branchenvergleich. Zugleich gibt jeder Zehnte an, Fördermittel zwar zu kennen, aber kaum einzusetzen. Knapp ein Viertel nutzt nur wenige Programme gezielt, weitere 15 Prozent schöpfen ihre Möglichkeiten kaum aus. Lediglich 4 Prozent der Entscheider in der Industrie wissen gar nicht, welche Förderungen für sie infrage kommen. Baugewerbe: Unsicherheit trotz Chancen Im Baugewerbe schöpfen zwar fast ein Drittel (31 Prozent) die Fördermöglichkeiten gezielt aus, doch mehr als jeder Vierte (26 Prozent) weiß überhaupt nicht, welche Programme infrage kommen – der höchste Wert aller Branchen. Öffentliche Dienstleistungen im Mittelfeld In Gesundheit, Bildung und Verwaltung nutzt rund ein Drittel (31 Prozent) die angebotenen Förderungen aktiv. Gleichzeitig fehlt jedem Zehnten jeglicher Überblick über passende Programme. Dienstleistungssektor mit deutlichen Defiziten Ob Handel, Gastronomie und Logistik oder hochqualifizierte Dienste wie IKT, Finanzen und Wissenschaft: In beiden Segmenten schöpfen nur 28 Prozent die Förderprogramme umfassend aus. Auffällig hoch ist die Unkenntnis über Förderoptionen (12–18 Prozent). Sonstige Branchen als Schlusslicht Landwirtschaft, Kultur, Unterhaltung und persönliche Dienstleistungen bleiben beim Thema Fördermittel besonders schwach. Nur 26 Prozent kennen und nutzen ihre Möglichkeiten, während 18 Prozent keinerlei Orientierung haben. Großunternehmen nutzen Förderungen am effektivsten Nur jedes fünfte Kleinst- und kleine Unternehmen (19 Prozent) schöpft viele angebotene Programme aus, während 22 Prozent überhaupt keinen Überblick haben. Im Vergleich dazu schöpfen 37 Prozent der Mittelständler und 35 Prozent der Großunternehmen viele ihrer Fördermöglichkeiten aus. Auffällig: Fördermöglichkeiten bleiben bei kleineren Firmen ungenutzt – 12 Prozent kennen sie, setzen sie aber nicht ein. Bei den Großunternehmen sind es 8 Prozent. Nur 9 Prozent finden Fördermittel leicht zugänglich Knapp jeder zehnte Entscheider empfindet Fördermittel als gut zugänglich. Die größten Hürden sind Bürokratie (38 Prozent), komplexe Nachweispflichten (27 Prozent) und lange Bearbeitungszeiten (24 Prozent). Weitere Barrieren reichen von fehlendem Überblick (21 Prozent) und mangelnder Beratung (18 Prozent) bis hin zu Sorgen vor Rückforderungen (13 Prozent). „Ein klarer Fokus auf Aufklärung, Beratung und Vereinfachung der Antragsverfahren könnte die Nutzung von Fördermitteln deutlich erhöhen und den Standort Deutschland stärken“, betont Efe Duran Sarikaya, CEO von EPSA Deutschland. „Besonders KMU benötigen mehr Unterstützung, um vorhandene Potenziale zu nutzen.“ Zur Studie: Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 11. und 20.08.2025 insgesamt 524 Unternehmensentscheider befragt. Die Erhebung wurde quotiert und die Ergebnisse gewichtet. Die Befragten setzen sich repräsentativ nach Beschäftigtenanteil pro Unternehmensgröße, nach Geschlecht und Altersgruppen von Unternehmensentscheidern, nach sechs NACEWirtschaftszweigen sowie nach Nielsen-Regionsverteilung von Unternehmen zusammen. Attachments Bekanntheit & Nutzung der Förderprogramme – Quellenangabe: EPSA Deutschland Größte Hürden der Förderprogramme – Quellenangabe: EPSA Deutschland Hürde Bürokratie bei Förderprogrammen – Quellenangabe: EPSA Deutschland Hürde Nachweispflichten bei Förderprogrammen – Quellenangabe: EPSA Deutschland. EPSA Deutschland: https://de.epsa.com/de/ PB: Hürde Bürokratie bei Förderprogrammen. / ©: EPSA Deutschland Weitere Beiträge:Energie- und CO2-Kosten gefährden Wettbewerbsfähigkeit – Konjunkturdynamik verliert an SchwungGasverbrauch im Strommarkt könnte massiv sinkenCampact will das geheime Freihandelsabkommen CETA und TTIP noch verhindern