Werbung Landwirtsfamilien verdienen Solidarität statt Zynismus Aktuelles Ökologie 1. August 20181. August 2018 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Spitze der Grünen versucht Keil in die Landwirtschaft zu treiben (WK-intern) – Spitzenpolitiker von Bündnis 90 / Die Grünen bezeichnen Dürrehilfen als „pauschales Handaufhalten“ und nutzen die Situation für Pauschalkritik gegen die konventionelle Landwirtschaft. Dazu erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann: „Die anhaltende Dürreperiode bedroht viele Landwirtsfamilien in ihrer Existenz. Tierhalter wissen nicht, wie sie ihre Tiere noch ernähren sollen – egal ob ökologisch oder konventionell. Es fehlt Futter und Geld. Die Verzweiflung ist mit Händen zu greifen. Vor diesem Hintergrund wirft Anton Hofreiter MdB der Landwirtschaft ‚pauschales Handaufhalten‘ vor. Das ist an Verachtung nicht zu überbieten. Damit stellt er sich selbst ins Aus. Wer Hilfen für die Höfe in diesen Zeiten ablehnt, dem fehlt Verantwortungsgefühl oder Kompetenz. Beides ist inakzeptabel. Leider ist diese Äußerung kein Einzelfall. Für manche Vertreter der Grünen scheint es Bauern erster und zweiter Klasse zu geben. Bauernfamilien, die aufgeben müssen, scheinen ihnen egal zu sein, wenn es keine Biobetriebe sind. Das ist zynisch. Es ist absurd, ökologisch und konventionell wirtschaftende Betriebe gegeneinander auszuspielen. Wenn laut den Vereinten Nationen 2050 fast zehn Milliarden Menschen ernährt werden müssen, geht das nur mit beiden Bewirtschaftungsformen. Die Familien auf den Höfen verdienen unsere Solidarität und Hilfe. Sie arbeiten hart für unser tägliches Brot. Und sie sind wie keine zweite Branche dem Wetter ausgesetzt. Der Klimawandel hinterlässt auf den Höfen und Feldern seinen sichtbarsten Fußabdruck. Und Landwirt ist kein Beruf wie jeder andere. Tiere können nicht auf Knopfdruck ein- und ausgeschaltet werden. Wenn die Politik nicht hilft, wird vor allem der ländliche Raum unter den Folgen leiden. Die Branche weiß das. Nur die Bundesspitze der Grünen muss das noch realisieren. Sie muss erkennen, dass unsere Landwirte nicht den Klimawandel auslösen, sondern darunter leiden. Wenn eine Branche nachhaltig arbeitet, dann unsere Bauernfamilien. Schon aus eigenem Interesse. Denn sie leben von Boden und Klima. Seit 1990 hat die Landwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen um zwanzig Prozent reduziert. Heute machen die CO2-Emissionen aus der Landwirtschaft lediglich acht Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland aus. Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sind bereits heute integrale Bestandteile der Agrarpolitik. Die EU-Direktzahlungen, die Landwirte für die Bewirtschaftung ihrer Flächen erhalten, sind an das ‚Greening‘ gebunden, also an umfassende Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Boden, Wald und Holz nehmen Kohlenstoffdioxid auf und entlasten die Atmosphäre. Die moderne Landwirtschaft ist also Teil der Lösung.“ Landwirte brauchen Unterstützung Auswirkungen der Dürre gehen alle an Am Dienstag, den 31. Juli, beraten Vertreter von Bund und Ländern über Auswirkungen der Dürre. Dazu erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann: „Wir brauchen Klarheit. Bund und Länder müssen jetzt so schnell wie möglich entscheiden, ob es sich bei der diesjährigen Dürre um ein Schadenereignis nationalen Ausmaßes handelt. Nur dann können betroffene Betriebe Bundeshilfen erhalten. Dafür muss jedoch noch die Erntestatistik abgewartet werden. Eines steht aber jetzt schon fest. Die Situation ist dramatisch. Die Luft brennt im wahrsten Sinne des Wortes. Es geht um Existenzen. Tierhalter stehen vor der Frage, wie sie ihre Tiere noch ernähren können. Viele der kleinen und mittleren Betriebe haben sich von den Krisen der letzten Jahre kaum erholt. Frostschäden bei den Obstbauern, Preisverfälle bei den Schweinehaltern und Ferkelerzeugern, Milchkrisen kosten ihren Tribut. Den Betrieben geht die Luft aus. Ihnen fehlt Liquidität. Die Länder müssen ihre Landwirte in den Regionen unbürokratisch unterstützen. Möglich wären Steuerstundungen und KFW-Sonderkredite. Derzeit wird geprüft, ob Ökologische Vorrangflächen im Herbst ausnahmsweise mit Ackerfutter ausgesät werden dürfen. Aber dazu muss es dann zu gegebener Zeit regnen. Vorstellbar sind auch Transporthilfen für Futter. Und es zeigt sich die Berechtigung der Forderung nach einer Risikoausgleichsrücklage, damit die Landwirtsfamilien nicht in jeder Notsituation nach dem Staat rufen müssen. Wenn sich die Situation nicht bessert, brauchen wir eine Sondersitzung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft. Zeiten wie diese zeigen: die Landwirtschaft ist systemrelevant. Missernten werden am Ende auch die Verbraucher spüren. Sie müssen sich darauf einstellen: Grundnahrungsmittel wie Milch, Mehl oder Kartoffeln werden teurer. Und wenn wir jetzt nicht gemeinsam gegensteuern, werden noch mehr der kleinen und mittleren Höfe in Deutschland verschwinden. Die Auswirkungen werden alle ländlichen Regionen spüren.“ Hintergrund: Die Bäuerinnen und Bauern in Deutschland leiden unter der anhaltenden Dürre. Viele Tierhalter stehen vor der Frage, wie sie ihre Tiere noch ernähren können. Die Preise liegen inzwischen ca. 15 Prozent höher als im Vorjahr. Und es fehlt Futter. Das Getreide vertrocknet am Halm, Mais bildet gar nicht erst Kolben aus, die Kartoffelernte bricht weg. Gerade viele der kleinen und mittleren Betriebe haben keine Rücklagen mehr. Erste Hilfsmaßnahmen gibt es bereits. Die Rentenbank reicht Liquiditätskredite aus. Ökologische Vorrangflächen wurden von betroffenen Ländern freigegeben. Die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stundet Pachten. Am Dienstag treffen sich die Abteilungsleiter von Bund und Ländern in Berlin für eine vorläufige Bestandsaufnahme zu den Auswirkungen der anhaltenden Dürre für die Landwirtschaft. Bundesministerin Klöckner wird das Kabinett über das Ergebnis informieren. Falls grundsätzliche Bereitschaft besteht, seitens des Bundes zusätzlich zu den Ländermaßnahmen zu helfen, müssen Verhandlungen mit dem Bundesfinanzministerium und den Ländern wegen der Modalitäten geführt werden. PM: CDU/CSU – Bundestagsfraktion PB: Quelle: Britta Cornelius Weitere Beiträge:Energysystems in Transition an der Europa-Universität FlensburgOslo: Aker BP und OMV erhalten Lizenz für CO2-SpeicherungWeltraumtechnologien aus der Lausitz für ein nachhaltiges Leben auf unserem Planeten