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Schweizer AKW: seit 46 Jahren ohne Sicherheitsnachweis

PB: Helge Bauer von .ausgestrahlt 
Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels

Noch im März war sich die Schweizer Atomaufsicht ganz sicher.

(WK-intern) – Die Schweizer AKW, lobte sie in ihrem Jahresbericht, würden alle Sicherheitsanforderungen voll und ganz erfüllen. 

Das war, gelinde gesagt, eine gewagte Aussage.

Denn im selben Monat meldete der Stromkonzern Alpiq, Betreiber des AKW Gösgen, eine „mögliche Auslegungsschwachstelle“ am zweitgrößten Reaktor der Alpenrepublik: Das AKW erfüllt nicht einmal grundlegende Sicherheitsanforderungen, und das seit 46 Jahren. Schon ein Leck im nicht-nuklearen Teil außerhalb des Reaktorgebäudes, das ist inzwischen klar, könnte dazu führen, dass der Reaktorkern nicht mehr gekühlt werden kann. Die Folge wäre ein unbeherrschbarer Kernschmelzunfall, ein Super-GAU nicht einmal 20 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. 

Welche Folgen ein solcher Reaktorunfall für Deutschland haben könnte, hat .ausgestrahlt zusammen mit dem Trinationalen Atomschutzverband erst kürzlich in einer Studie aufgezeigt: Weite Teile Deutschlands könnten radioaktiv kontaminiert, Regionen noch in mehreren Hundert Kilometern Entfernung langfristig unbewohnbar werden. Unter Umständen müsste eine Zone bis weit über Stuttgart hinaus binnen weniger Stunden evakuiert werden. Leben und Gesundheit Hunderttausender wären in Gefahr. 

Besonders beunruhigend ist der dilettantische und gutgläubige Umgang mit dem gravierenden Sicherheitsdefizit seit Jahrzehnten. Denn Hinweise darauf gab es schon zur Jahrtausendwende. Die Schweizer Atomaufsicht jedoch ließ sich damals mit alten, vereinfachten Berechnungen und falschen Behauptungen des Betreibers zur angeblichen Stabilität der Rohrleitungen abspeisen. Eine detaillierte Berechnung forderte sie nicht ein. Nach kleineren Reparaturen legte sie den Fall zu den Akten. Jetzt stellt sich heraus, dass die entscheidenden Annahmen damals grundfalsch waren: Denn die Rohre sind nicht etwa stabiler, sondern deutlich instabiler als einst mit simplen Methoden grob berechnet. 

Das Beispiel zeigt, wie wenig auf Aussagen zur angeblichen Sicherheit von AKW zu geben ist, und das nicht allein in der Schweiz: Auch das AKW Fukushima verteidigten Betreiber und Behörden einst als „sicher“ – bis es doch zur großen Katastrophe kam. 

Das AKW Gösgen liegt wegen der fehlenden Sicherheitsnachweise seit Ende Mai still, die Nachbesserungsarbeiten werden sich noch bis mindestens Februar hinziehen. Aber wie viele weitere unerkannte Sicherheitsmängel stecken noch in den Schweizer Uralt-Reaktoren? Bundes- und Landesregierung dürfen dieses Risiko nicht länger ignorieren. Sie müssen Aussagen zum Zustand der grenznahen AKW kritisch hinterfragen und darauf drängen, die Atom-Gefahr aus der Schweiz endlich zu beenden. 

In den kommenden Wochen informiert .ausgestrahlt auf zahlreichen Veranstaltungen in Süddeutschland und auch online über die Gefährdung Deutschlands durch Schweizer AKW. Eine Übersicht über die Termine findest du unter https://www.ausgestrahlt.de/themen/schweizer-akw-abschalten/.

Hilf mit, die Veranstaltungen und die von den Schweizer Reaktoren ausgehenden Gefahren bekannt zu machen! 

PM: .ausgestrahlt

PB: Helge Bauer von .ausgestrahlt 








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