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2. Münchner Wasserstoffkonferenz sieht den Energieträger kurz vor dem Durch­bruch

PB: Christian-Bauer
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Vom Nischenprodukt zum industriellen Maßstab

(WK-intern) – Die Technologien und Investitionsmittel, um Wasserstoff als ernsthafte Energie-Alternative in Europa zu etablieren, sind vorhanden und warten nur noch auf die nötige Infrastruktur:

So lautet der zentrale Befund der 2. Münchner Wasser­stoffkonferenz, die Watson Farley & Williams am vergangenen Mittwoch gemein­sam mit der Investmentfirma KGAL ausgerichtet hat.

Die knapp 200 Teilnehmer vor Ort und online erfuhren von betriebsreifen modularen Elektrolyseuren, die bereits Kun­den dezentral mit grünem Wasserstoff versorgen, und der globalen Planung großformatiger Er­zeugungsanlagen zu Land und auf dem Wasser. Dies wird flankiert von innovativen Lösungen für den sicheren Transport über weite Strecken. Spezialisierte Investmentfonds halten Mittel vor, um Projekte über die ge­samte Wertschöpfungskette hinweg zu finan­zieren.

„Die Voraussetzungen für einen Durchbruch von Wasserstoff haben sich seit unserer ersten Konferenz im vergangenen Jahr dramatisch verbessert. Auch der regulatorische Rahmen in der EU ist, obgleich deutlich komplizierter als etwa in den USA, sehr viel klarer geworden. Nun geht es darum, die Rahmenbedingungen für Produktion, Transport und Nut­zung im industriellen Maßstab zu schaffen. Die deutsche Industrie sorgt sich insbesondere darum, wie der Binnen­transport des Wasserstoffs zum Verbraucher sichergestellt wird“, sagt Dr. Christian Bauer, Partner bei der unter ande­rem auf den Energiesektor spezialisierten internationalen Kanzlei.

Der Innovationsbeauftragte Grüner Wasserstoff im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Till Mans­mann (FDP), verwies in diesem Zusammenhang auf das vom Bund koordinierte Leitprojekt „Transhyde“, in dessen Rahmen erste Pilotprojekte vor Ort noch in diesem Jahr starten.

Generell wurde auf der Konferenz mangelnde Investitionssicherheit als Hemmschuh für eine dynamischere Entwicklung thematisiert. „Es gibt auf der Finanzierungsseite ein hohes Interesse am Zukunftsthema Wasser­stoff“, erläutert WFW-Anwalt Bauer. „Allerdings ist derzeit kaum absehbar, zu welchem Preis man das Pro­dukt nach Fertigstellung eines Pro­jekts in drei oder vier Jahren absetzen kann. Auch der Abschluss langfristi­ger Abnahmeverträge mit industriellen Ver­brauchern ist schwierig, weil eben häufig noch die Anbindung fehlt. Eine weitere offene Frage lautet, ob sich eher eine dezentrale Versorgung durchsetzt, die heute bereits in zahlreichen Projekten realisiert wird, oder eher ein zentralisiertes Modell. “

Einig waren sich die Diskutanten darin, dass es staatlicher Anreize und Unterstützung bedarf, um bestehende Unsicher­heiten zu minimieren. „Die Einrichtung der EU-Bank für Wasserstoff markiert einen Meilenstein in dieser Richtung“, sagt Christian Bauer. „Indem sie als Marktmittler das Angebot mit der künftigen Nachfrage in Einklang bringt, kann sie zur Schließung der Investitionslücke beitragen. Das ist eine unabdingbare Voraus­setzung dafür, dass sich die Wasser­stoffversorgung vom Nischen- zum Massenmarkt entwickelt.“

Wasserstoff gilt als eine Schlüsseltechnologie, um insbesondere energieintensive Branchen auf nicht-fossile Energie­träger umzustellen. Allein für Deutschland erwartet der Nationale Wasserstoffrat im Jahr 2030 bis zu 90 Terawatt­stunden an Bedarf, was ungefähr der Produktion von zehn Kernkraftwerken entspricht.

Die folgenden Lösungen wurden im Rahmen der 2. Münchner Wasserstoffkonferenz von WFW präsentiert:

Enapter (Referent Tim Cholibois, Green Hydrogen Strategist)

Enapter stellt auf Basis einer patentierten AEM-Technologie (Anionenaustauschmembran) modulare Elektro­lyseure her, die sich zu standardisierten Plug-and-Play-Produkten für jeden Anwendungsbereich kombinieren lassen. Inspiriert von der Standardisierung und Massenproduktion im Bereich der Mikrochips und Solar­module lassen sich diese Produkte in großen Mengen mit entsprechenden Kostenvorteilen herstellen.

Green Giraffe Advisory (Referent Udo Schneider, Managing Director)

Green Giraffe Advisory ist eine unabhängige Finanzberatung, die sich darauf konzentriert, Kunden bei der Gestaltung der Energiewende zu unterstützen. Sie bietet ihren Kunden Finanzberatung, Marktinformationen und Entwicklungs­dienstleistungen für alle Technologien im Bereich erneuerbare Energien und Energie­wende.

Hydrogenious (Referent Ralf Ott, Head of Policy & Regulation)

Hydrogenious Technologies wurde im Jahr 2013 als Spin-off der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gegründet. Das Unternehmen ist spezialisiert auf flüssige organische Wasserstoffträgermaterialien (Liquid Organic Hydrogen Carriers – LOHC) als sichere, effiziente und skalierbare Wasserstoffspeicher.

Lhyfe (Referent Luc Graré, Head of Central & Eastern Europe Business)

Lhyfe, gegründet 2017, ist ein europäischer Konzern, der bereits heute grünen und erneuerbaren Wasserstoff produ­ziert und liefert. Seine Produktionsstätten zielen darauf ab, den Zugang zu industriellen Mengen zu ermöglichen und in ein zeitgemäßes Energiemodell einzutreten, das die Dekarbonisierung ganzer Industrie- und Mobilitätssektoren ermög­licht.

Senco Capital (Referent Marcel Werner, Partner)

Senco ist die erste auf Wasserstoff fokussierte Investmentgesellschaft in Deutschland. Sie investiert in Unternehmen und Projekte entlang der H2-Wertschöpfungskette, um nachhaltige und ESG-konforme Rendi­ten für Investoren zu er­zielen.

www.wfw.com

PM: Watson Farley & Williams

PB: Christian-Bauer / ©: WFW








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