Werbung Deutsch-japanischer Energiewenderat stellt die Ergebnisse seiner zweijährigen Arbeit vor Erneuerbare & Ökologie Ökologie Solarenergie Veranstaltungen Windenergie 21. April 2018 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Berlin/Tokio – Energiewende: Disruptiver Wandel erfordert internationale Kooperation (WK-intern) – Die Herausforderungen wie auch die Chancen der Energiewende sind nicht nur in Deutschland bedeutend. Eingefahrene Strukturen der alten Energiewelt rufen nach „kreativer Zerstörung“, um den Weg freizumachen für die Innovationen eines dekarbonisierten und risikoarmen Energiesystems. Ein konstruktiver – und zuweilen auch kontroverser – Dialog führender Industrienationen wie Japan und Deutschland über die Wege zur Energiewende ist in den Zeiten des disruptiven Wandels wichtiger denn je. Der deutsch-japanische Expertenrat zur Energiewende (GJETC) hat heute in Berlin die Ergebnisse eines erfolgreichen, zweijährigen Dialogprozesses veröffentlicht. Der „German-Japanese Energy Transition Council“ (GJETC) ist ein internationales Modellprojekt für den verstärkten Wissensaustausch zu Techniken, Politiken und Auswirkungen der Energiewende. Das Konzept basiert auf der Überzeugung, dass gemeinsame Lösungen zur beschleunigten Umsetzung der Energiewende gefunden werden können, sofern nationale Unterschiede, abweichende Interessen, Motivationen und Werte der Partner transparent gemacht, gegenseitig respektiert und klar artikuliert werden. Neben den 800 Seiten starken Studienergebnissen deutsch-japanischer Forschungskonsortien zu Kernthemen der Energiewende, publizierte der Rat eine Reihe von strategischen Inputpapieren. In drei Stakeholder-Dialogen mit Industrie, Herstellern/Anwendern von Effizienztechniken und dezentralen Akteuren der Energiewende sowie in zwei Outreach-Veranstaltungen mit jeweils gut 100 Teilnehmern hat der Rat kontinuierlich die Diskussion mit der Öffentlichkeit gesucht. Heute stellte der Rat den Abschlussbericht der ersten Projektphase vor, der auch gemeinsam erarbeitete Empfehlungen an die Politik, als auch einen kontroversen Dialogteil enthält. An der Vorstellung des Abschlussberichts im Presse- und Informationszentrum der Bundesregierung in Berlin nahmen rund 80 Experten aus Ministerien, Industrie und Forschung sowie Parlamentarier und NGOs teil. Gemeinsam festgestellt und empfohlen wurde vom Rat, dass ambitionierte langfristige Klimaschutzstrategien zur Dekarbonisierung notwendig sind und Deutschland und Japan als Hochtechnologieländer eine Führungsrolle übernehmen müssen. eine substantielle Transformation des Energiesystems in beiden Ländern bis zum Jahr 2050 unumgänglich ist und zentrale Ziele wie Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit dabei zu berücksichtigen sind. die forcierte Markteinführung von Effizienztechniken und erneuerbaren Energien höchste Priorität hat, trotz unterschiedlicher nationaler Bewertung der Kernenergie. in beiden Ländern verstärkte Anstrengungen aller Stakeholder, vor allem aber auch der Energiepolitik auf allen Ebenen, zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende notwendig sind. das Strommarktdesign mehr Anreize und Flexibilitätsoptionen für eine großflächige Ausweitung variabler Stromerzeugung bereitstellen muss, flankiert durch Strategien zur Kostensenkung bei Strom aus PV und Wind. die Umsetzungslücke bei der Energieeffizienz durch einen innovativen Energiepolitikmix geschlossen werden muss, um dem Prinzip „Energy Efficiency First“ Geltung zu verschaffen. die Synergien und Co-Benefits zwischen einer forcierten Energie- und Ressourceneffizienzpolitik erschlossen werden. die Koexistenz von zentralem Sektor und der wachsenden Vielfalt der Aktivitäten zur Dezentraliserung (Bürgerfinanzierung, Energiegenossenschaften, Errichtung von Stadtwerken) unterstützt werden. durch eine gemeinsame Szenarien-Arbeitsgruppe und durch die Etablierung eines akademischen Austauschprogramms die wissenschaftliche Kooperation vertieft werden kann. Der Rat hat festgestellt: „Der GJETC hat ein Format und ein Vorbild geschaffen, das eine wissenschaftsbasierte Politikberatung in der Nähe der Politik, aber unabhängig von politischer Einflussnahme ermöglicht.“ Daher waren sich alle Mitglieder des Rates einig, dass die erfolgreiche Arbeit des GJETC, wenn möglich in einer zweiten Phase von 2018 bis 2020 fortgesetzt und auf eine neue Stufe gehoben werden soll. Der vollständige Abschlussbericht kann auf der Homepage des GJETC heruntergeladen werden: www.gjetc.org Über den GJETC: Seit seiner Gründung im Mai 2016 hat der „German-Japanese Energy Transition Council“ (GJETC) energiepolitische und -wirtschaftliche Schlüsselfragen analysiert, gemeinsame Herausforderungen identifiziert und Unterschiede in Wahrnehmung, Konzepten und Rahmenbedingungen diskutiert, um basierend darauf Empfehlungen für Politik, Industrie und Zivilgesellschaft beider Länder zu geben. Ziel ist es, langfristige Perspektiven auf dem Weg zum ambitionierten Ziel der Energiewende aufzuzeigen. Der GJETC ist in seiner Form, Kontinuität und Größenordnung ein weltweit bisher einzigartiges Energiewende-Kooperationsprojekt. Das gemeinsam von Wuppertal Institut, ECOS Consult, hennicke.consult und dem Institute of Energy Economics Japan (IEEJ/Tokyo) im Frühjahr 2016 ins Leben gerufene Projekt wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Stiftung Mercator, das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland und das Japanese Ministry of Economy, Trade and Industry (METI) gefördert. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin (JDZB) unterstützen das Projekt. Auf deutscher Seite koordiniert das Wuppertal Institut zusammen mit ECOS Consult die Ratsarbeit als Sekretariat, auf japanischer Seite übernimmt diese Aufgabe das Institute of Energy Economics Japan (IEEJ). Der Rat kam in den letzten zwei Jahren jeweils halbjährlich zusammen. Mehr Informationen finden Sie unter: www.gjetc.org PM: Deutsch-japanischer Energiewenderat Pressebild: (links im Bild) Takeshi Yagi, japanischer Botschafter in Deutschland, eröffnet die Vorstellung des GJETC-Abschlussberichts in Berlin. Weitere Beiträge:Finanzierung für 50,4 MW Senvion-Windprojekt im Süden Argentiniens gesichertEinladung zum 14. AWES - Österreichisches Windsymposium mit hochkarätiger BesetzungEnde der Einspeisevergütung: Welche Folgen hat die EnWG-Novelle für Verbraucher und Erzeuger?