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Investitionen in Energie – nachhaltig oder ein Risiko?

Bankgarantien
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(WK-intern) – Es gibt heute kaum mehr etwas, in das die Menschen nicht zu investieren versuchen. Waren es früher Gold, Geld und andere Devisen, in die die Menschheit investierte, interessieren sich die Investoren heute unter anderem für Energieträger. Im Zuge des Wandels, hin zu den erneuerbaren Energiequellen, haben sich gerade in diesem Bereich auch etliche neue Möglichkeiten aufgetan. So lohnt es sich in Solar- oder Windenergie zu investieren – doch soll dies wirklich um jeden Preis geschehen? Und ist eine solche Investition wirklich so lukrativ, wie einem verschiedene Anbieter dies weismachen wollen? Darüber hinaus stellt sich natürlich die Frage, ob man für die Menschheit allgemein wichtige Werte wie die Energie ebenfalls zum Spielball von Angebot und Nachfrage verkommen lassen soll.

Manche schauen auch auf solche Investitionen und tun sie als pure Spekulation ab, als eine Art Glücksspiel, bei dem die erwähnten Energieträger eigentlich nur eine Nebenrolle spielen. Dabei ist allerdings wichtig, zu beachten, dass man mit Investitionen in die Wind- oder Solarenergie nicht auf das schnelle Geld wie in einer Spielbank hoffen sollte. Dort mag man vielleicht online möglichst viel Startguthaben kostenlos abstauben können. Doch selbst in jenem Bereich ist manchmal mehr Geduld gefragt, als man sich spontan vorstellen kann. Nicht zuletzt das eigene Verantwortungsbewusstsein ist bei dieser Art von Spielen jeweils sehr wichtig. Wer hingegen über Gebühr Risiko eingeht, hat gewöhnlich mit schweren Folgen zu rechnen.

Windenergie als Wundertüte

Eine Form der erneuerbaren Energie, die immer wieder im Fokus steht, ist selbstverständlich die Windenergie. Ob in exponierten Höhenlagen oder an und vor der Küste – die Windenergie ist gleichermaßen attraktiv wie sie teilweise polarisiert. Heimatschützer stellen sich gerade in Bergregionen immer wieder quer, wenn die Rede von neuen Projekten mit Windenergie ist. Das enorme Potenzial dieser Energieform ist unbestritten und die Investition in sie scheint eine sichere Bank zu sein. Schließlich wird es wohl immer Wind geben, was Windräder als sehr nachhaltig erscheinen lässt. Anders als auf offener See hat man allerdings auf dem Festland lange Zeit das Potenzial der Windenergie nicht voll erkannt.

Dass man allerdings in Windenergie investieren kann, ruft auch Marktteilnehmer auf den Plan, die nicht nur gute Absichten hegen. Und genau vor solchen schwarzen Schafen auf dem Markt sollte man sich in Acht nehmen. Wie vermeintlich nachhaltige und gute Angebote auf einmal vor allem bleibende finanzielle Schäden hinterlassen haben, ist speziell im Bereich der Solarenergie sehr gut dokumentiert. Allerdings sind es nicht nur Unternehmen mit schlechten Absichten, die im Zusammenhang mit Energiegeschäften in der Vergangenheit für negative Schlagzeilen gesorgt haben.

Alle wollen profitieren

Ähnlich wie im eingangs erwähnten Beispiel der Spielbank ist es das vermeintlich schnelle oder zumindest einfache Geld, das Investoren anlockt. Doch selbst die Investitionen im Energiebereich verlieren mit der Zeit an Wert. Wenn sich auf dem Markt eine gewisse Sättigung einstellt, sinken die Gewinnmargen der beteiligten Unternehmen enorm. Die Folgen sind nicht zuletzt Insolvenzen wie jene von Solarworld. Vor allem in der frühen Boom-Phase der Solarenergie in den 1990er-Jahren war Solarworld eines der führenden Unternehmen im Bereich der Produktion von Solarzellen. Begünstigt wurden die Geschäfte dabei durch die staatliche Förderung der Solarenergie in Deutschland ab dem Jahr 2000 mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz.

Solange die Nachfrage nach einem Energieträger stetig wächst, entwickeln sich die Gewinnmargen in der Regel positiv. Doch für die Sättigung des Marktes und einen intensiveren Wettbewerb unter den einzelnen Marktteilnehmern schien Solarworld nicht gewappnet. Stattdessen verzettelten sich die Verantwortlichen in Investitionen in die deutschen Opel-Werke, die letztlich nicht zustande kamen. Nach einer sechsjährigen Talfahrt seit der Solarkrise 2011 meldete Solarworld schließlich im Mai 2017 Insolvenz an.

Ein weiteres Beispiel für ein Unternehmen, das auf dem Solarmarkt in Deutschland fast von einem Tag auf den nächsten Tag große Mühe bekundete, ist Q-Cells. Heute mag das Unternehmen vor allem in Asien sehr erfolgreich sein. Doch in Deutschland bedeutete das Jahr 2011 für Q-Cells ebenfalls einen herben Verlust, der schon im April jenes Jahres zur Insolvenz führte. Zu den Gründen für die Verluste zählte bei Q-Cells allerdings nicht nur die allgemeine Sättigung des Solar-Marktes. Die in Deutschland überdurchschnittlichen Produktionskosten trugen seinerzeit ebenfalls dazu bei, dass das Unternehmen letztlich in seinem Heimatmarkt kapitulieren musste.

Viel Geduld – wenig Zeit

Die Windenergie ist aufgrund gewisser Gegebenheiten recht behäbig. So lassen sich Projekte oftmals nicht innerhalb eines kurzen Zeitraumes umsetzen, obwohl das Potenzial der Windenergie unbestritten riesig ist. Dies hat seine Gründe einerseits darin, dass für die Installation von Windkraftanlagen lange Planungsprozesse notwendig sind. Andererseits sind in jenen Gegenden, in denen die Windparks installiert werden sollen, nicht immer alle Anrainer gleichermaßen darüber begeistert. So kommt es bei der Planung von Windparks immer wieder zu Verzögerungen, was letztlich auch Auswirkungen auf die Anbieter und die Zulieferer hat.

In eine Technologie zu investieren, von welcher man nicht weiß, wo und wann sie den ganz großen Boom erleben darf und will, ist ein gewisses Risiko. Wer den richtigen Zeitpunkt erwischt, kann gut Kasse machen. Wer hingegen investiert und dann ewig warten muss, bis aus der Investition auch Rendite wird, darf sich mit Recht fragen, ob er nicht vielleicht in etwas Anderes hätte investieren sollen. Schließlich gibt es auch viele Menschen, die nicht damit einverstanden sind, dass nachhaltige Energien zum Spielball von Investoren oder Spekulanten werden.

Geschäfte in der Kritik

Gerade in Zeiten, in denen manche Stimmen in Deutschland vom eingeschlagenen Weg der Energiewende abkommen wollen, ist ein kühler Kopf sehr wichtig. Es gilt stets alle Aspekte im Blickfeld zu behalten. Letztlich geht es um die Zukunft aller Menschen und nicht nur darum, wer am Ende finanziell am meisten von gewissen Energieträgern profitieren wird. Ein engstirniger Fokus auf den Profit aus dieser Form der Energiegewinnung lenkt dabei vom eigentlichen Thema ab.

Bis heute geht es immer noch darum, einen Weg zu finden, wie man fossile und umweltschädliche Formen der Energiegewinnung ablösen kann. Kohle- und Kernkraftwerke sollen zu Relikten der Vergangenheit werden. Gleichzeitig wird aber an vielen Orten zu sehr über das Preisschild anderer Energieformen diskutiert als dass Projekte tatsächlich umgesetzt würden. Dies soll zudem nicht darüber hinwegtäuschen, dass es gleichzeitig auch ein enormes Potenzial gibt, um den täglichen Energiebedarf pro Kopf zumindest nicht weiter in die Höhe schnellen zu lassen.

Foto: HB








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