Werbung Nationale Wasserstoffstrategie ohne hinreichende Finanzierungssicherheit Veranstaltungen Wasserstofftechnik 5. März 2024 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Wasserstoffhochlauf braucht höhere Finanzierungssicherheit (WK-intern) – Wasserstoff-Forum von WFW diskutiert Chancen und Risiken für private Investoren im Kontext der Regulierung von grünem Wassersoff Die Bundesregierung konkretisiert im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie zunehmend die angestrebten Ziele. In der Umsetzung jedoch bleiben erhebliche rechtliche und finanzielle Hürden zu überwinden. Offene Fragen hinsichtlich der Finanzierungsfähigkeit mit Fremdkapital beeinträchtigen in besonderem Maße den kurzfristigen Zufluss privater Investitionen. Dies wurde beim heutigen Wasserstoff-Forum der internationalen Anwaltskanzlei Watson Farley & Williams in Düsseldorf deutlich. Partner Dr. Maximilian Boemke begrüßte generell die Formulierung klarer regulatorischer Vorgaben wie beispielsweise die Berücksichtigung von Wasserstoff bei der Erfüllung verpflichtender Treibhausgasminderungsquoten. Dadurch entstünden mittelfristig Anreize, Wasserstoff in unterschiedlichsten Segmenten einschließlich des Verkehrssektors einzusetzen. Gleichzeitig verblieben jedoch erhebliche Interpretationsspielräume und Unsicherheiten im Hinblick auf die Rahmenbedingungen zur Herstellung grünen Wasserstoffs. Hier könnte seiner Ansicht nach die Umsetzung der Erneuerbare Energien Richtlinie RED III zusätzliche Klarheit bringen. Ein zentrales Problem verorteten die Referenten in der Wechselwirkung zwischen den Erzeugungskapazitäten von grünem Wasserstoff einerseits und der noch unsicheren Wasserstoffabnahme andererseits. „Dabei hängt die Bankability von Wasserstoffprojekten maßgeblich von möglichst langfristigen Wasserstoffabnahmeverträgen ab“, sagte beispielsweise Partner Dr. Christian Bauer. „Außerdem stellt die Verfügbarkeit ausreichender erneuerbarer Stromerzeugungskapazitäten eine Herausforderung dar, um die erforderliche Menge an grünem Wasserstoff herstellen zu können.“ Bis sich eine entsprechende Nachfrage nach grünem Wasserstoff beispielsweise im Industrie- und Verkehrssektor entwickelt habe, seien Fördermittel auf europäischer Ebene unverzichtbar, um Finanzierungsrisiken zu reduzieren und ausreichende Investitionsimpulse zu setzen, sagte Partner Dr. Felix Siebler. Entsprechende staatliche Unterstützung erfordere allerdings eine besonders sorgfältige Vertragsgestaltung, weil damit verbundene Auflagen beispielsweise bei einem Gesellschafter- oder Investorenwechsel kritisch werden und möglicherweise zu Rückforderungen führen könnten. Außerdem müssten private Finanzierer bei der Strukturierung entsprechender Projekte beihilferechtliche Vorgaben zwingend berücksichtigen, um mögliche Rückforderungsansprüche auszuschließen. Partnerin Britta Wißmann ergänzte: „Gerade bei den Strombeschaffungsverträgen, den sogenannten Power Purchase Agreements oder kurz PPAs, müssen die regulatorischen Unklarheiten hinsichtlich der Einstufung von grünem Wasserstoff berücksichtigt werden. Andernfalls werden ganze Projekte erheblichen Risiken ausgesetzt – zum Beispiel dann, wenn aufgrund eines neu eingeführten Gebotszonensplits der hergestellte Wasserstoff plötzlich nicht mehr als grün gilt.“ Besonders herausfordernd stellt sich zudem die Situation für die Netzbetreiber dar. „Sie werden zu umfangreichen Investitionen verpflichtet, ohne dass belastbare Prognosen darüber vorlägen, welche Mengen an Wasserstoff zu welchen Konditionen überhaupt zu transportieren sind“, berichtete Partner Dr. Torsten Wielsch. „Hinzu kommt eine gewisse Skepsis unter potenziellen industriellen Kunden hinsichtlich des ausreichenden Produktionshochlaufs von Wasserstoff. Ob unter diesen Umständen Investitionen in das Wasserstoffkernnetz mit Fremdkapital nach den Gegebenheiten des EnWG-E finanzierungsfähig sind, ist zumindest zweifelhaft.“ Fördermittel erscheinen nach Auffassung der Referenten derzeit jedenfalls unverzichtbar, um den Markthochlauf zu unterstützen, Abnahmerisiken zu reduzieren und dadurch Investitionsanreize zu schaffen. In diesem Kontext wurde diskutiert, dass die zeitnahe Schaffung eines marktorientierten Rahmens dazu beitragen könnte, private Investitionen mit der ausreichenden Finanzierungssicherheit herbeizuführen. Ein Lösungsansatz könnte dabei ein regulatorischer Rahmen zur Schaffung eines größeren Abnahmemarktes sein. Watson Farley & Williams ist eine international tätige Anwaltskanzlei, deren Schwerpunkt auf den Sektoren Energie, Transport und Infrastruktur liegt. Mehr als 650 Anwälte an unseren Standorten Athen, Bangkok, Dubai, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hanoi, Hongkong, London, Madrid, Mailand, München, New York, Paris, Rom, Seoul, Singapur, Sydney und Tokyo arbeiten in integrierten Teams zusammen, um unseren Mandanten auf der ganzen Welt eine praxisorientierte, wirtschaftlich ausgerichtete Rechtsberatung zu bieten. PM: Watson Farley & Williams PB: WFW Wasserstoff-Forum Düsseldorf Weitere Beiträge:TÜV Rheinland prüft Gasgeräte und Heizkessel für den WasserstoffbetriebGCL System Integration empfängt PwC zum strategischen Dialog über die ESG-Strategie „Future +"energie.geladen - Der Energiekongress 2023