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Fraunhofer ISI und EKSH stellen neue Szenarien-Studie zur Energiewende vor

PB: Wie sieht der Weg zur Klimaneutralität Schleswig-Holsteins 2050 aus? EKSH-Geschäftsführer Stefan Sievers (re.) übergibt eine neue Studie mit zwei möglichen Szenarien an Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht. Auf der Tafel sind zentrale Ergebnisse der Szenarien ins Bild gesetzt worden.
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Wie kann Schleswig-Holsteins Weg in eine klimaneutrale Zukunft aussehen?

(WK-intern) – Wird Strom im Jahr 2050 der wichtigste Energieträger?

Wird es einen Windenergie-Boom geben und welche Rolle spielt Schleswig-Holstein als Produzent und Exporteur von Wasserstoff?

Die neue Studie „Integrierte Klimaschutz- und Energiewendeszenarien für Schleswig-Holstein 2030-2050“ beschreibt in zwei Szenarien erstmals konkrete und detaillierte Modellierungen eines Transformationsprozesses des Energiesystems. Erarbeitet hat sie das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe im Auftrag der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH).

Die Studie wurde heute (27. Februar) in Kiel von EKSH-Geschäftsführer Stefan Sievers an Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht übergeben.
Albrecht begrüßte die Studie als wichtige Grundlage zur Weiterentwicklung der Klimaschutzpolitik Schleswig-Holsteins: „Mit den Integrierten Klimaschutz- und Energiewendeszenarien werden die Herausforderungen des Klimaschutzes für uns noch konkreter. Sie zeigen unter anderem, dass Maßnahmen zur Energieeinsparung und der Ausbau der Erneuerbaren Energien auch in Schleswig-Holstein bis 2050 kontinuierlich vorangetrieben werden müssen. Wer 2050 das Klima effektiv schützen will, muss heute handeln“, so Albrecht. Die Szenarien seien daher eine wichtige Leitlinie für das Integrierte Klimaschutz- und Energiewendekonzept der Landesregierung, das derzeit entwickelt wird.

Die Studie vermittle ein besseres Verständnis für Wirkungszusammenhänge im Energiesystem, sagte Sievers. Die einzelne Zahl in einem bestimmten Szenario stehe nicht im Vordergrund. „Es wird ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche von der Klimawende betroffen sein werden. Für eine erfolgreiche Klimawende braucht es viele Wenden!“

Die Studie beleuchtet Schleswig-Holsteins Rolle innerhalb der „Langfristszenarien für die Transformation des Energiesystems in Deutschland“ des Bundeswirtschaftsministeriums. Der Fokus liegt auf Schleswig-Holstein, modelliert wurde aber für ganz Deutschland und insbesondere im Stromsystem für ganz Europa. Neben einem ambitionierten 95%-Szenario wurde auch untersucht, welche Schritte notwendig sein könnten, um eine 80%ige Reduktion der Treibhausgase gegenüber 1990 zu erreichen. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass neben dem starken Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien die Senkung der Energienachfrage – durch Energieeinsparung und Energieeffizienz – eine Schlüsselrolle für das Erreichen der Klimaziele in Schleswig-Holstein spielt. Wärmenetze und Stromwärmepumpen werden langfristig Öl- und Gasheizungen vollständig ersetzen. 2050 werden im 95%-Szenario fossile Brennstoffe im Verkehr gar nicht mehr eingesetzt, die Anzahl der PKWs geht um 10 Prozent zurück, Busse und Bahnen legen zu.
Im landwirtschaftlich geprägten Schleswig-Holstein wird es außerdem darauf ankommen, den Tierbestand und damit verbundenen Fleischkonsum zu reduzieren.

Ein bestimmender Parameter der Studie ist die Kosteneffizienz. In der Realität gebe es darüber hinaus weitere wichtige Kriterien, die bei der politischen Entscheidungsfindung eine Rolle spielten, so die Autoren der Studie. Besonders Akzeptanzfragen, Umweltverträglichkeit, gesamtwirtschaftliche Wirkungen oder industriepolitische Effekte könnten von großer Bedeutung sein. Somit lieferten die Szenarien Erkenntnisse darüber, wie aus systemischer Perspektive – basierend auf dem heutigen Wissensstand über grundsätzlich verfügbare Technologien, Techniken und deren Kosten – die Entwicklung eines kosteneffizienten Energiesystems, das die anvisierten energie- und klimapolitischen Ziel erreicht, aussehen könnte.
Die EKSH beschäftigt sich schon seit 2016 mit möglichen Energiezukünften für Schleswig-Holstein. Sie hat mit Stakeholdern aus Land, Hochschulen und Energiewirtschaft vier regionale Szenariorahmen entwickelt („Starkes Europa – Energiesystem aus einem Guss“, „Small is beautiful – Boom lokaler Kreisläufe“, „Energieregion Nord“ und „Tourismusboom im Norden“), um die alternativen langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten systematisch zu analysieren (Projekt „Energielandschaften 2042“). Auf der Basis dieser „Zukunftsbilder“ führt die EKSH seither Zukunftsgespräche mit allen gesellschaftlichen Gruppen. Die jetzt vorgelegten Ergebnisse der Studie ergänzen die ursprünglich qualitativ entwickelten Szenariorahmen zu den „Energielandschaften 2042“ um einen quantitativen Aspekt. „Das Initiieren eines Foresight-Prozesses, das Entwickeln von Zukunftsbildern und damit das Vorausdenken von Energiezukünften in unserem Bundesland ist ein wichtiges Thema für uns, bietet es doch zahlreiche Anknüpfungs- und Gestaltungspunkte für Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Die Rolle als Promotor und Moderator übernehmen wir als EKSH sehr gerne und leidenschaftlich“, sagte Sievers.
„Wir haben die beiden neuen Szenarien mit gestalterischen Mitteln so übersetzt und stark vereinfacht, dass das Thema verständlich wird und Lust macht zum Mitdiskutieren und Mitgestalten“, fuhr Sievers fort. Bislang seien acht anregende Hörgeschichten erschienen, zuletzt zu den Themen „Maritime Wirtschaft“, „Künstliche Intelligenz“, „Wohn- und Lebensformen“ und „Neue Mobilitätsformen“. Jetzt seien zwei neue Geschichten hinzugekommen, jeweils eine für das 95%-Szenario und das 80%- Szenario. Darüber will Sievers mit den Menschen in Schleswig-Holstein ins Gespräch kommen. Eine erste Gelegenheit gibt es auf dem nächsten Kieler Energiediskurs am 27. April 2020 im Kieler Wissenschaftszentrum. Die EKSH erwartet als Gastredner Dr. Frank Sensfuß, Stellvertretender Leiter des Competence Center Energiepolitik und Energiemärkte, vom Fraunhofer ISI.

Szenarienstudie: Zentrale Ergebnisse
Energielandschaften 2042: Edition #3
Download der Studie und Hördateien unter
https://www.eksh.org/projekte-foerderung/energielandschaften-schleswig-holstein-2042/

PM: Verantwortlich für diesen Pressetext: Sabine Recupero, Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH)

PB: Wie sieht der Weg zur Klimaneutralität Schleswig-Holsteins 2050 aus? EKSH-Geschäftsführer Stefan Sievers (re.) übergibt eine neue Studie mit zwei möglichen Szenarien an Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht. Auf der Tafel sind zentrale Ergebnisse der Szenarien ins Bild gesetzt worden.








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