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Schon über 4400 Menschen unterschreiben für die Windkraft in Bayern

(WK-intern) – Energiegenossenschaften, Verbände und Unternehmen haben eine neue Online-Kampagne gestartet. Den „Pro Windkraft“-Appell kann jede Person unterschreiben, die sich für die Energiewende in Bayern und den weiteren Ausbau der Windkraft einsetzen möchte.

Bürgerinnen und Bürger bekennen sich zur Energiewende: Das zeigt die Kampagne „Rückenwind für Bayern“ (www.rueckenwind-bayern.de). Sie hat bereits über 4.400 UnterstützerInnen.

In der Diskussion über die Windkraft in Bayern ist bisher vor allem die kleine Minderheit der WindkraftgegnerInnen zu Wort gekommen. Daher melden sich die BefürworterInnen nun online zu Wort.

Die Kampagne, die am 25. Juli gestartet ist, wird von Energiegenossenschaften, Verbänden und Unternehmen getragen. Hierzu zählen u.a. der Bund Naturschutz Bayern, das Netzwerk Nordbayerischer Bürgerenergiegenossenschaften, die Umweltbank, der BWE Landesverband Bayern, das Bündnis gegen Atomkraft Schweinfurt, Green City e. V. sowie die NATURSTROM AG. Die Kampagne fordert Ministerpräsident Seehofer auf, die bisherigen Abstandsregelungen für Windenergieanlagen in Bayern beizubehalten.

Weniger als 0,1 Prozent der Fläche für Windkraft

Anlass ist die Initiative des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) im Bundesrat: Die Entfernung von Windenergieanlagen zu Siedlungen soll demnach zukünftig das Zehnfache der Anlagenhöhe betragen. Das würde bedeuten: Weniger als 0,1 Prozent der Landesfläche stünden dann noch für die Nutzung der Windenergie zur Verfügung. Der Ausbau der Windkraft in Bayern käme damit zum Erliegen.

Die Online-Kampagne setzt sich daher für Windkraft und für die bayerischen Energieziele ein: Die Staatsregierung hatte 2011 beschlossen, dass bis spätestens 2021 die Hälfte des bayerischen Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden soll. Der Vorstoß von Ministerpräsident Seehofer steht dennoch in der Tradition eines mehrmonatigen Schlechtredens der Erneuerbaren Energien auf Bundes- und Landesebene.

Über 200.000 Menschen stehen hinter der Kampagne

Richard Mergner, Landesbeauftragter des Bund Naturschutz Bayern sprach für 200.000 Mitglieder: „Mittelfristig sollten 25 Prozent der bayerischen Stromversorgung aus Windkraft kommen, wenn wir von Kohle- und Atomenergie unabhängig werden wollen.“ Mergner führt die aktuelle Politik auf Lobbyinteressen der großen Energiekonzerne zurück, die durch die Erneuerbaren finanzielle Verluste erlitten haben.

Planungssicherheit muss gegeben sein

Dieter Emmerich vom Netzwerk Nordbayerischer Bürgerenergiegenossenschaften forderte Planungssicherheit ein: „Es kann nicht sein, dass Bürgerinnen und Bürger, Gemeinden, Genossenschaften und Projektierer über Monate hinweg ein Windkraftwerk planen und diese Bemühungen mit einem Federstrich zunichtegemacht werden.“

Auch müssen Atomausstieg und die Energiewende endlich zusammen gedacht werden. Edo Günther von der Bayern Allianz für Atomausstieg und Klimaschutz wohnt in der Nähe des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld und sieht den Abschaltzeitpunkt 2015 für das AKW gefährdet: „Die aktuelle Politik steuert auf eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke hin“, ist er sich sicher.

Mancher fühlte sich gar um Jahrzehnte zurückversetzt. Pionier Wolfgang Degelmann, Mitinitiator des ersten Bürgerwindrades in Bayern 1994 erinnert sich an die Worte der damaligen Bezirksregierung von Oberfranken zur Einweihung:

„Wir hätten Ihnen heute lieber ein Atomkraftwerk genehmigt als diese Windkraftanlage.“ Bezirksregierung Oberfranken 1994

Weniger Landschaftsschutz

Ministerpräsident Seehofer möchte mit seiner Regelung die Landschaft Bayerns schützen. Hubert Weiger, Sprecher des BUND Naturschutz Deutschland sieht das nicht gewährleistet: „Eine Abstandsregelung von 2000m ist auch nicht mit Landschaftsschutz zu begründen. Ganz im Gegenteil würde diese Regelung dazu führen, dass künftig Windkraftanlagen in großen geschlossenen Waldgebieten gebaut werden müssten, was wiederum zu massiven Konflikten mit den Zielen des Waldnaturschutzes führen würde.“

Warnung vor der neuen Regelung

Dr. Thomas Banning, Vorstand der NATURSTROM AG, warnt: „Die bayerische Staatsregierung stößt mit ihrem Beschluss, im Bundesrat eine  Änderung zu den Abstandsregelungen erreichen zu wollen, all die bayerischen Bürgerinnen und Bürger vor den Kopf, die sich für eine zukunftsfähige Energieversorgung auf Basis regenerativer und dezentraler Strukturen einsetzen und für Bürgerwindparks engagieren oder die Windräder zumindest als wichtiges Standbein der Energiewende akzeptieren.“

PM: www.rueckenwind-bayern.de








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