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Der Offshore-Windsektor boomt – und deutsche Werften könnten davon erheblich profitieren


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Die jüngsten Insolvenzen in der deutschen Werftindustrie verdeutlichen die aktuellen Herausforderungen der Branche

(WK-intern) – Deutsche Werftindustrie soll Offshore-Konverterplattformen bauen

Bis 2030 soll die installierte Leistung von Offshore-Windenergie in Deutschland auf 30 GW steigen, bis 2045 auf mindestens 70 GW.

Schätzungen zufolge könnten laufende und geplante Projekte bis zu 100 Construction Service Operation Vessels (CSOV) und Service Operation Vessels (SOV) benötigen; hinzu kommen bis zu 30 Konverterplattformen.

Die Kosten von rund 2,5 Mrd. Euro, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für eine Konverterplattform veranschlagt, verdeutlichen das enorme Marktpotenzial. In diesem Milliardenmarkt könnten deutsche Werften, die sich in den letzten Jahren auf hochkomplexe Schiffstypen spezialisiert haben, eine wesentliche Rolle spielen.

Politische Unterstützung ist wegen der extrem hohen Energiepreise und CO2-Steuern unverzichtbar
Ungeachtet der nachgewiesenen Expertise bleibt allerdings der Wettbewerb insbesondere mit asiatischen, aber auch skandinavischen, Konkurrenten herausfordernd. In beiden Regionen erfahren maritime Unternehmen erhebliche politische Unterstützung.
Entsprechender Rückenwind wäre auch hierzulande dringend zu wünschen, um die großen wirtschaftlichen Chancen zu nutzen. Förderprogramme wie das Sonderbürgschaftsprogramm für Konverterplattformen und die EU-Förderung „CEF Energy“ bieten erste Ansätze. Um die Potenziale voll auszuschöpfen, sind allerdings weitere gezielte Anreize notwendig.

Chancen aufgrund kritischer Infrastruktur und eventuellen Stromabschaltungen?
In diesem Kontext spielt auch die umfassende rechtliche Regulierung von Offshore-Energieinfrastrukturen eine Rolle. Die Kombination aus Energie-, Infrastruktur- und Transportaspekten im Kontext nachhaltiger Investitionen im Sinne der EU-Taxonomie macht die Finanzierung entsprechender Entwicklungsprojekte für unterschiedliche Investorengruppen attraktiv – von Energieunternehmen bis zu Infrastrukturfonds.

Ein weiterer Aspekt von juristischer Relevanz sind die BSI-Kritisverordnung und das BSI-Gesetz.
Offshore-Windparks und die zugehörigen Energieinfrastrukturen könnten als kritische Infrastruktur eingestuft werden, was perspektivisch die Auswahl beteiligter Unternehmen im Gesamtkontext beeinflussen könnte.

Zukünftige Gesetzgebungsprozesse, etwa die mögliche Anpassung des deutschen Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG), könnten den Rahmen für Offshore-Projekte weiter konkretisieren. Gleichzeitig sind Entwicklungen im europäischen Beihilferecht zu beobachten, da Subventionen für Werften regelmäßig unter dem Aspekt des Wettbewerbsrechts geprüft werden. Die jüngsten Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs zu staatlichen Beihilfen im Energiesektor bieten hier Orientierung.

Chancen nicht verstreichen lassen
Deutsche Werften bietet der Offshore-Boom die Chance, eine Schlüsselrolle in der Energiewende einzunehmen. Mit einer Kombination aus technologischem Know-how, staatlicher Förderung und nachhaltig investiertem Kapital könnten sie nicht nur den deutschen Markt bedienen, sondern auch international ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken.

Autor: Dr. Christian Finnern

PM: WFW








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