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Behörden nutzen gemeinsam Hochleistungsrechner für aufwendige Klimasimulationen


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(WK-intern)Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) nutzt künftig für verschiedene Klimasimulationen die Hochleistungsrechner der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW). Die gewonnenen Daten nutzt das BSH unter anderem für den im Internet abrufbaren „DAS Klimadaten Küste Viewer“ im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS). Die Präsidenten der beiden Behörden unterzeichneten eine Verwaltungsvereinbarung zur gemeinsamen Nutzung der Hochleistungsrechner der BAW.

Helge Heegewaldt, Präsident des BSH: „Unsere Wasserstandsvorhersagen müssen immer höhere Qualität aufweisen und stetig verlässlicher werden. Außerdem werden wir immer öfter gefragt, wie sich der Klimawandel auf die Küsten an Nordsee und Ostsee auswirken wird. Um den Ansprüchen gerecht zu werden und die Fragen auf der Basis wissenschaftlicher Daten beantworten zu können, hat das BSH einen rasant steigenden Bedarf an Hochleistungsrechenkapazitäten. Deshalb freue ich mich sehr über die Bereitschaft der BAW, die bereits intensiv Hochleistungsrechner nutzt, in diesem Bereich so eng zusammenzuarbeiten.“

Die Modellsimulationen des BSH, die auf den Hochleistungsrechnern der BAW ausgeführt werden sollen, sind hochauflösende regionale Klimasimulationen von Nordsee und Ostsee für Vergangenheit und Zukunft. Die BAW nutzt ihre Hochleistungsrechner vor allem für aufwendige numerische Simulationen und großflächige Datenanalysen zur Beurteilung der vielfältigen dynamischen Prozesse in den See- und Binnenschifffahrtsstraßen im Auftrag der WSV. Zwischen einzelnen Projekten bieten sich künftig Möglichkeiten zur Mitnutzung durch das BSH. Prof. Dr. Dr. Heinzelmann, Präsident BAW: „Wir sehen einen großen beiderseitigen Mehrwert in der gemeinsamen Weiterentwicklung der numerischen Verfahren und im gemeinsamen Datenmanagement von Klimadaten der Zukunft.“

Vorhersagen müssen immer besser und verlässlicher werden

Die Anforderungen an Qualität und Verlässlichkeit der Vorhersagen des BSH steigen aus mehreren Gründen. Zum einen liegt das am Hafenbetrieb, der für die Effizienz und Sicherheit der Schifffahrt eine große Rolle spielt. Die immer größer werdenden Schiffe fahren in höheren Taktungen bei der Be- und Entladung. Häfen müssen deshalb immer effizienter betrieben werden. Das erfordert immer längerfristigere und genauere Vorhersagen für die Vorausplanung.

Auch neue internationale Standards wie S100, mit dem ab 2026 dynamische digitale Seekarten eingeführt werden, erfordern Vorhersagen über die Fläche der gesamten Deutschen Bucht und die tidebeeinflussten Flussgebiete. Zudem kann die Sicherheit bei Extremereignissen erhöht werden, wenn durch höhere Genauigkeit früher gewarnt werden kann. Dadurch können Verantwortliche auf Extremsituationen früher und effizienter reagieren, weil Fehlalarme seltener werden.

BAW und BSH gehören zum Ressort des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) und engagieren sich unter anderem gemeinsam im BMDV Expertennetzwerk. Das Netzwerk intensiviert den Dialog zwischen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung, der Industrie und Wirtschaft sowie der Politik und Verwaltung. Im Bereich der Elbmündung wird die enge Verzahnung der Arbeitsbereiche besonders deutlich: Die BAW bietet dort ein sehr detailreiches Modell der Tideelbe, dessen Daten mit den Modellprojektionen des BSH für Nordsee und Ostsee ideal kombiniert werden können. Die Klimadaten von BAW und BSH fließen neben anderen Daten direkt in den operationellen Klimaservice des DAS-Basisdienstes „Klima und Wasser“ ein.

Weitere Informationen:
zum Hochleistungsrechner der BAW
zum DAS-Basisdienst beim BSH
zum Webviewer „DAS Klimadaten Küste“ des BSH
zum DAS-Basisdienst bei der BAW

Foto: Unterzeichnung der Verwaltungsvereinbarung durch die Präsidenten der BAW und des BSH © BSH








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