Werbung SKF-Schmiersystem im Straßenbahn-Betrieb senken den Verbrauch und Lärm Mitteilungen Ökologie Technik Verbraucherberatung 4. Februar 2020 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Den Stadtwerken Ulm (SWU) waren der hohe Verbrauch von Schmiermitteln, der Lärm in den Kurven und der hohe Verschleiß an Rad und Schiene beim Straßenbahn-Betrieb ein Dorn im Auge. (WK-intern) – Deshalb schauten sich die Verantwortlichen nach einer Alternative um – und wurden bei SKF fündig. Der Geschäftsbereich Lubrication Systems verbaute auf dem gesamten Streckennetz 50 Einleitungssysteme. Jetzt freuen sich die SWU über deutlich weniger Materialverbrauch und die Anwohner der Strecke über leisere Straßenbahnen. Seit 1897 rollen Straßenbahnen durch Ulm. Heute umfasst das Streckennetz 20 Kilometer, 22 Wagen transportieren die Fahrgäste vom frühen Morgen bis spät in die Nacht durch das Stadtgebiet. Im Jahr 2014 fasste die Stadt den Beschluss, zusätzlich zur Bestandslinie 1 eine Neubaustrecke zu errichten. Rund 270 Millionen Euro flossen in das Projekt. Die Linie 2 ging in Dezember 2018 in Betrieb. „Wir haben entschieden, im Zuge der Planung des Neubaus auch das Gesamtsystem der Gleisschmierung auf den Prüfstand zu stellen“, sagt Ralf Gummersbach, Abteilungsleiter Infrastruktur bei den SWU. Denn mit den alten Lösungen gab es Probleme. „Mit der Funktion und dem Unterhaltsaufwand waren wir nicht zufrieden.“ Der Materialverbrauch war zu hoch, die Schmierstellen teilweise falsch positioniert. Darüber hinaus verursachten die Straßenbahnen erheblichen Lärm. Beim Durchfahren der Gleisbögen entstanden durch die anlaufenden Räder an der Fahr- und Leitkante metallene Geräusche, die zu manchen Beschwerden der Anwohner führten. Zudem war die Wartung schwer zu koordinieren. Der Beschluss sah vor, in der neuen Linie 2 insgesamt 30 Schmieranlagen und weitere 20 in der Bestandslinie 1 zu verbauen. Im Fokus: weniger Verbrauch Dabei hatten die Ulmer klare Vorstellungen: Es galt, eine passende Lösung für die Verteiltechnik zu finden und die Schmierung von Fahr- und Leitkante von der Schienenkopf-Konditionierung zu trennen. „Wir wollten weniger Verbrauch, eine bessere Funktionalität und mehr Nachhaltigkeit erreichen“, skizziert Eric Ziegler von der Instandhaltung. Darüber hinaus waren die Arbeitsabläufe zu optimieren. Blindfahrten zu den Schmierstellen sollten vermieden werden. Die Fernüberwachung des Systems wurde ebenfalls im Pflichtenheft aufgenommen. Anfang 2018 erfolgte die europaweite Ausschreibung. Drei Unternehmen gaben ein Angebot ab. Die Stadtwerke Ulm entschieden sich schließlich für die SKF Lubrication Systems Germany GmbH – mit einer klaren Begründung: „SKF hat die technischen Anforderungen zu einhundert Prozent erfüllt und den besten Preis geboten“, so Ralf Gummersbach. Um 20 Prozent lagen die Walldorfer unter dem Angebot des Wettbewerbs. Damit war die Zusammenarbeit der SWU unter anderem mit den SKF-Fachleuten Tobias Weber, Account Manager Railway, Jens Goldenbohm, Manager Business Development Group Railways und Gregor Hügens, Team Leader Electrical Engineering besiegelt. SKF Einleitungssystem erfolgreich Die Experten verbauten in Ulm eine Lösung auf Basis der bewährten MonoFlex Einleitungsverteiler vom Typ Single Line. Im Vergleich zu einem Progressivsystem ist die Ausbringungsmenge kleiner und das Gleisbett bleibt sauberer. Zum SKF-System gehören leistungsstarke Pumpen mit einem Zehn-Kilogramm Vorratsbehälter inklusive Rührvorrichtung, die ein Verklumpen des Konditionierers verhindern. Außerdem wurden spezielle Verteiler und die erforderlichen Gleiskästen installiert. Die Anlage bringt die vordosierte Menge von 0,05 Kubikzentimetern je Bohrloch durch die Schmierkanäle direkt an der Fahr- und Leitkante ein. Pro Schmierstelle wurden zwölf bis 36 Kanäle hergestellt. Durch die geringe Dosierung nimmt das Rad den Schmierstoff zu nahezu einhundert Prozent mit. Rad und Schiene werden durch den Schmierfilm entkoppelt. Darüber hinaus ist eine Schienenkopf-Konditionierung im Einsatz. „Dabei wird eine Silberpaste mit Aluminiumpartikeln auf den Schienenkopf aufgetragen. Durch das Trägermaterial wird dem Stick-Slip Effekt entgegengewirkt, während die Partikel für ausreichend Haftung sorgen“, beschreibt Tobias Weber. Die Fahr- und Leitkantenschmierung erfolgt mit Fett. Eine Magnet-Koppelspule registriert eine vorbeifahrende Bahn und gibt das Signal an das Einleitungssystem weiter – die Schmierung löst aus. Wirtschaftlicher Schmiermittel-Verbrauch Der Einsatz der SKF-Technologie hat den Stadtwerken Ulm mehrere Vorteile verschafft. „Wir haben einen deutlich geringeren Wartungsaufwand, und die Befüllung der Vorratsbehälter läuft einfacher“, schildert Eric Ziegler. „Das Schmier- und Konditioniermittel wird produktiver ausgebracht, es gelangt nur eine bestimmte Menge an die Schiene. Pro Bohrloch ist nur noch ein Viertel an Material erforderlich, und es kommt sauberer an die Einsatzstellen“, ergänzt er. Insgesamt hat sich der Schmiermittel-Verbrauch bei den SWU halbiert. Positiv wirkt sich auch die Möglichkeit der Fernwartung aus. Eric Ziegler: „Wir können die Anlage vom PC aus kontrollieren. Dies ermöglicht eine bessere Planung der Routen, es gibt keine Blindfahrten mehr.“ Die Anlagen arbeiten zuverlässig, und der besonders in den Kurven entstehende Lärm wurde durch die Kopfkonditionierung deutlich reduziert. „Wir sind mit der Anlage rundum zufrieden“, sagt er. Großes Lob gibt es auch für die Kooperation mit den SKF-Experten. „Die Betreuung durch die SKF-Mitarbeiter war vorbildlich“, urteilt Ralf Gummersbach. Tauchten neue Anforderungen auf, wurde schnell reagiert – so beispielsweise bei der Steuerung. Tobias Weber schildert: „Wir haben zunächst eine einfache Steuerung geplant. Im weiteren Verlauf des Projektes entstanden jedoch zusätzliche Herausforderungen, die eine komplexere Lösung mit mehr Kanälen und Touch Screen-Funktionen verlangten. Diese konnten wir umgehend anbieten.“ Die Kooperation während des 950.000 Euro umfassenden Projekts verlief auf Augenhöhe, Ralf Gummersbach fasst zusammen: „Ich habe keine Firma erlebt, mit der die Zusammenarbeit so gut verlaufen ist wie mit SKF.“ PM: SKF PB: An stark befahrenen Stellen wie im Bereich der Haltestelle Martin-Luther-Kirche in der Beyerstraße stellen mehrere Einleitungssysteme inklusive Gleiskästen von SKF Lubrication Systems die zuverlässige Schmierung und Konditionierung sicher. / Bild: © SKF Weitere Beiträge:Autark mit Energie: SmartEnergyTechnology, erstmals überschüssiger Strom sinnvoll speichernAPEX Energy legt Grundstein für WasserstoffkraftwerkWie der Streit um die CO2-Steuer vom Wesentlichen ablenkt