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Weltwasserkonferenz in Kopenhagen zur Trinkwasserversorgung:

Doch die Unterstützung naturschutzfachlich und energiewirtschaftlich nicht darstellbarer Vorhaben wie des Kleinwasserkraftwerks an der Schwarzen Sulm durch Mittel der Ökostromförderung – und damit letztlich durch Steuergelder – würde nicht nur die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie konterkarieren, sondern einen negativen Präzedenzfall schaffen, der nicht vorstellbare Auswirkungen auf die gesamte Gewässerlandschaft des Landes sowie darüber hinaus hätte“, so Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes. / Foto: HB
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Der Klimawandel erfordert mehr Sickerflächen und Ausbau der Infrastruktur

(WK-intern) – Vertreterinnen und Vertreter der Wasserwirtschaft aus aller Welt treffen sich in dieser Woche in Kopenhagen zur Weltwasserkonferenz der International Water Association. Auch der BDEW ist dort vertreten.

Hierzu erklärt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser:

„Die Folgen des Klimawandels wie zunehmende Trockenperioden und Starkregenereignisse stellen die Wasserwirtschaft weltweit vor neue Herausforderungen. Es ist daher wichtig, international zusammenzuarbeiten und über den eigenen Tellerrand zu blicken, wie andere Länder mit diesen Herausforderungen umgehen. Von regenarmen Ländern wie Israel können wir zum Beispiel lernen, wie in trockeneren Gebieten Landwirtschaft betrieben werden kann, etwa mit der Tröpfchenbewässerung. Die Weltwasserkonferenz ist ein wichtiges Forum für diesen Austausch.

Um die Trinkwasserversorgung in Deutschland auch mit Blick auf zunehmende Trockenperioden in Zukunft flächendeckend zu gewährleisten, muss in einigen Regionen die Infrastruktur gestärkt und ausgebaut werden. Diese kommt bei stark steigender Trinkwassernachfrage an heißen Sommertagen an einigen Orten an ihre Grenzen. Zudem ist es dringend erforderlich, der öffentlichen Trinkwasserversorgung einen Vorrang bei der Trinkwassernutzung einzuräumen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch muss bei der Nutzung von Trinkwasserressourcen immer an erster Stelle stehen. Sie ist Teil der Daseinsvorsorge.

Um die Grundwasserneubildung zu sichern, braucht es außerdem ein neues Regenwassermanagement und die Berücksichtigung wasserwirtschaftlicher Anforderungen bei der städtebaulichen Planung. Im Vordergrund muss dabei stehen, den Wasserrückhalt in der Fläche zu verbessern, die Flächenversiegelung zu stoppen und den Flüssen wieder mehr Raum zu geben. Durch die Anlage von Flutrinnen, Retentionsräumen oder durch multifunktionale Flächennutzung können die Auswirkungen von Starkregenereignissen im urbanen Raum wesentlich abgemildert werden.

Gerade mit Blick auf Hitzeperioden wird es immer wichtiger, die Grundwasserqualität zu sichern. Verschmutzungen, zum Beispiel durch Arzneimittelrückstände oder Nitrateinträge sollten dringend verringert werden. Die EU-Nitratrichtlinie muss deshalb endlich vollumfänglich in deutsches Recht umgesetzt werden. Je weniger Wasserressourcen verschmutzt werden, desto mehr Grundwasser und Oberflächenwasser steht zur Verfügung.“

PM: BDEW

Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch muss bei der Nutzung von Trinkwasserressourcen immer an erster Stelle stehen / Foto: HB








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