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Klimawarft und Instandhaltung von Küstenschutzanlagen sollen die Halligen vor dem Klimawandel sichern

Wattenmeer / Foto: HB
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Umweltminister Albrecht besucht die erste Klimawarft auf Nordstrandischmoor:

(WK-intern) – „Die Norderwarft auf Nordstrandischmoor ist der Prototyp des neuen und zukunftssicheren Warfttyps“

NORDSTRANDISCHMOOR. Die zehn Halligen an Schleswig-Holstein Nordseeküste sind weltweit einzigartig – angesichts des durch den Klimawandel beschleunigten Anstiegs des Meeresspiegels aber auch besonders bedroht.

Küstenschutz- und Umweltminister Jan Philipp Albrecht nimmt heute auf Hallig Nordstrandischmoor die Norderwarft in Augenschein, die in besonderer Bauweise so ausgebaut wurde, dass sie als weltweit erste Klimawarft gelten kann.

„Die Landesregierung hat sich mit der Verabschiedung des Warftverstärkungs- und Entwicklungsprogrammes klar zum Schutz der Halligbewohnerer vor Sturmfluten sowie zum Erhalt der einmaligen Halligwelt bekannt. Alle Halligwarften, die nach einer Sicherheitsüberprüfung als unsicher eingestuft wurden, werden in den kommenden Jahren erhöht. Wie unsere modernen Landesschutzdeiche erhalten sie einen Klimazuschlag von 0,5 Metern. Nach Westen liegende Außenböschungen werden sehr flach gestaltet. Aus Westen kommende Sturmwellen laufen die Böschung dadurch weniger hoch hinauf, was zusätzliche Sicherheit bedeutet. Die nach diesen Prinzipien verstärkte Norderwarft auf Nordstrandischmoor ist der Prototyp dieses neuen und zukunftssicheren Warfttyps,“ so der Minister.

Als so genannte Plateauverstärkung wurde die Norderwarft seit 2019 um 1,3 Hektar nach Nordwesten erweitert und dabei auf 6,4 m über den mittleren Meeresspiegel erhöht. Dazu wurden über 50.000 Kubikmeter Sand vom Festland herantransportiert und eingebaut. Die Gesamtkosten belaufen sich auf über fünf Millionen Euro. Besonderen Wert legt die Landesregierung auch auf die Sicherung von langfristigen wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven auf den Halligen. „Wir wollen, dass die isoliert liegenden Halligen eine bewohnte und lebendige Landschaft im Wattenmeer bleiben. Mit den Warftverstärkungen werden bestehende Nutzungsflächen zukunftssicher gemacht und neue geschaffen. Und wir wissen auch um die herausragende ökologische Wertigkeit der Halligen, die als Bestandteil des EU-Natura 2000 Schutzgebietsnetzwerks, als Vogelschutz und als FFH-Gebiet zu erhalten sind,“ so Albrecht.

Im Warftverstärkungs- und Entwicklungsprogramms der Landesregierung werden mehrere Warftverstärkungen als Pilotprojekte durchgeführt, neben der Norderwarft werden zurzeit die Warft Treuberg auf Langeneß und die Hanswarft auf Hooge verstärkt. Insgesamt stehen 2020 etwa 84 Millionen Euro für den Küstenschutz zur Verfügung. Schwerpunkte in diesem Jahr sind neben den Warftverstärkungen, die Verstärkung des Landesschutzdeiches vor dem Hauke-Haien-Koog (Nordfriesland) sowie die Sandaufspülung vor Sylt. Über ein Viertel der Finanzmittel wird für die Instandhaltung von Küstenschutzanlagen ausgegeben.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Patrick Tiede, Julia Marre, Joschka Touré | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung

Wattenmeer / Foto: HB








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