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Europäische Strombörse erreicht höchstes gehandeltes Strom-Handelsvolumen

EPEXSPOTEPEX SPOT erreicht 2015 höchstes je an einer Strombörse gehandeltes Volumen

(WK-intern) – Handelsvolumen der neuen, integrierten Börse wächst um 19 % auf 566 TWh

Britische und französische Strommärkte erreichen Rekordvolumen

  • Insgesamt 286 Handelsteilnehmer

Amsterdam / Bern / Brüssel / Leipzig / London / Paris / Wien 2015 markiert einen Meilenstein für den europäischen Stromhandel: Im April 2015 kündigten die Strombörsen APX und EPEX SPOT die Zusammenführung ihrer Aktivitäten an, mit dem Ziel, eine Strombörse für Zentralwesteuropa und das Vereinigte Königreich zu bilden. Der Zusammenschluss war ein natürlicher Schritt in der Entwicklung beider Börsen, da beide seit langen Jahren im Bereich der Marktkopplung für die Schaffung eines europäischen Strommarkts zusammenarbeiten.

Die neue, integrierte Europäische Strombörse EPEX SPOT, die nun acht Länder umfasst, verzeichnete 2015 insgesamt 566 TWh Handelsvolumen auf all ihren Märkten. „Dies ist das höchste jemals an einer Spot-Strombörse registrierte Handelsvolumen“, sagt Jean-François Conil-Lacoste, Vorstandsvorsitzender der EPEX SPOT.

Handelsvolumina

Der deutsch/österreichisch/luxemburgische Strommarkt erwies sich ein weiteres Mal als Helfer der Energiewende in Deutschland. Er nahm problemlos erhebliche und stark schwankende Mengen von Grünstrom auf. Das Handelsvolumen auf dem Spotmarkt wuchs um 4 % gegenüber dem Vorjahr, auf insgesamt 302 TWh. Dabei sprang das Handelsvolumen auf dem Intraday von 26,4 TWh auf 37,5 TWh. Der Intraday-Markt wuchs damit spürbar schneller als der Day-Ahead und unterstrich seine Position als einer der bedeutendsten und liquidesten Intraday-Hubs in Europa.

Der Jahres-Baseload, der Day-Ahead-Durchschnittspreis für Strom aus allen Stunden des Jahres, wurde auf diesem Markt mit 31,63 €/MWh berechnet.

In Frankreich überstiegen die Volumina aus dem kurzfristigen Stromhandel die Vorjahresvolumina um 55 % und erreichten zum ersten Mal seit dem Bestehen die 100-TWh-Marke. Aufgrund eines Preislevels unterhalb der regulierten Tarife orientierten sich mehr und mehr französische Handelsteilnehmer in Richtung Börse, was einen starken Anstieg der Liquidität zur Folge hatte.

Der Jahres-Basepreis für Frankreich erreichte 38,48 €/MWh.

Aufgrund eines starken Anstiegs der Day-Ahead-Volumina entwickelte sich das Handelsvolumen im Vereinigten Königreich beträchtlich. Insgesamt wurden 61,5 TWh auf dem britischen Strommarkt gehandelt. Davon entfielen 45,4 TWh auf die Day-Ahead-Auktion, was einem Anstieg von 291 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. 2015 war damit das erfolgreichste Jahr seit Bestehen des Markts. Die Halbe-Stunden-Auktion, im Februar gestartet, erlebte einen steten Anstieg der Volumina über das Jahr hinweg und erreichte insgesamt 1,5 TWh.

Der durchschnittliche Preis aller Stunden den Jahres war 40,43 £/MWh.

Stabile Volumina prägten den Strommarkt in den Niederlanden, während die Anzahl der Transaktionen gegenüber dem Vorjahr stieg. 42,7 TWh wurden auf der Day-Ahead-Auktion gehandelt, 949 GWh auf dem Intraday.

Der Durchschnittspreis in den Niederlanden belief sich auf 40,05 €/MWh.

Der belgische Strommarkt erlebte ein Jahr mit deutlichen Preisbewegungen infolge von Unsicherheiten bei der Stromproduktion aus Kernkraftwerken. Die Day-Ahead-Auktion erreichte mit 23,7 TWh ein Allzeithoch. Gleichzeitig sank das Intraday-Handelsvolumen leicht auf 749 GWh.

Der Baseload in Belgien belief sich auf 44,68 €/MWh.

Der kurzfristige Strommarkt in der Schweiz zeigte solides Wachstum mit einem Handelsvolumen von insgesamt 24,4 TWh. Dies entspricht einem Anstieg von 13 % gegenüber 2014. Während der Intraday-Markt bereits mit den Nachbarländern vernetzt ist, ist die Schweiz auf dem Day-Ahead noch nicht gekoppelt. Ein bilaterales Stromabkommen zwischen der Schweiz und der EU ist weiter in der Verhandlung.

Der Jahres-Basepreis in der Schweiz wurde mit 40,30 €/MWh berechnet.

Insgesamt handelten 286 Mitglieder auf den Märkten der EPEX SPOT.

Mehr Details zu Volumina und Preisen kann der Übersicht der Marktergebnisse am Ende der Pressemitteilung entnommen werden.

Projekte und neue Produkte

Im Jahr 2015 verringerte die EPEX SPOT die Vorlaufzeit – die Zeit zwischen Handelsschluss und Start der physischen Lieferung von Strom – auf den deutschen, französischen, österreichischen und schweizerischen Intraday-Märkten. Handel ist nun bis 30 Minuten vor Lieferung möglich. Das erleichtert die Arbeit für Händler insbesondere im Lichte der Energiewende; sie können nun noch näher am Lieferzeitpunkt auf Erzeugungsprognosen der Erneuerbaren reagieren.

2015 war auch das Jahr der 15-Minuten-Kontrakte. In den Monaten nach dem Start der 15-Minuten-Auktion auf dem deutschen Intraday-Markt im Dezember 2014 stieg das Volumen der 15-Minuten-Kontrakte stark an. Im Oktober 2015 wurde der kontinuierliche Handel mit diesem Produkt auf den österreichischen Intraday-Markt ausgeweitet. Der Handel erstreckt sich nun von Deutschland bis in die Schweiz und nach Österreich; ihr Volumen macht mittlerweile ein Fünftel des Intraday-Handels an diesen Märkten aus.

Im Vereinigten Königreich wurde im Februar die Halbe-Stunden-Auktion um 15h30 gestartet. Dieses neue Marktsegment bietet Handelsteilnehmern eine neue Möglichkeit, ihr Portfolio nach der bestehenden Day-Ahead-Auktion weiter auszubalancieren und abzustimmen.

EPEX SPOT ist seit Jahren Vorreiter in der Schaffung eines europäischen Binnenmarkts für Strom. Wichtige Meilensteine wurden 2015 erreicht: Zusammen mit anderen Börsen und Übertragungsnetzbetreibern erweiterte EPEX SPOT das seit 2014 bestehende Multi-Regional Coupling (MRC). Die Marktkopplung ist eine Verbindung von Day-Ahead-Strommärkten, die dafür sorgt, dass der Strom stets dorthin fließt, wo er am meisten gebraucht wird. Die Strommärkte Italiens und Sloweniens wurden im Februar ins MRC aufgenommen, das nun rund 85 % des europäischen Stromverbrauchs abdeckt. Das MRC wird dabei mit einer gemeinsamen Methode zur Berechnung des Preises betrieben, die sich Price Coupling of Regions (PCR) nennt. PCR wird von mehreren europäischen Börsen, darunter EPEX SPOT, entwickelt und betrieben.

PM: EPEX SPOT








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